Öffentliche Toilette am Görlitzer Park: Kreuzberger Anwohner fürchten Wiedereröffnung

Die öffentliche Toilette in der Falckensteinstraße wurde eigentlich geschlossen, weil sie von Suchtkranken als Schlafraum genutzt wurde. Jetzt soll sie wieder geöffnet werden. Von Daniel Böldt.

Öffentliche Toilette am Görlitzer Park: Kreuzberger Anwohner fürchten Wiedereröffnung
Foto: imago / imageBROKER / Karl-Heinz Spremberg

Berlin ist … toll, schon klar. Aber eben auch: Wenn Anwohner die Wiedereröffnung einer öffentlichen Toilette fürchten. Nach Checkpoint-Informationen soll die Toilette Falckensteinstraße nahe dem Görlitzer Park kommende Woche wieder öffnen. Ende vergangenen Jahres war sie auf Druck von Anwohnern geschlossen worden, weil suchtkranke Menschen die von der Firma Wall betriebene Toilette unter anderem als Konsum- und Schlafraum nutzten und es in der Umgebung zu Gewalt kam.

Nun sollen mehr Kiezläufer, mehr Reinigungs- und ein Reparaturteam eine zweckmäßige Nutzung sicherstellen. Doch die Skepsis in Kreuzberg ist groß. „Mehrere Anwohner sind deswegen bereits auf mich zugekommen“, sagte Max Kindler (CDU), Stadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit in Friedrichshain-Kreuzberg, dem Checkpoint. „Ich finde das Konzept grundsätzlich gut, aber diese Toilette jetzt wieder zu öffnen, wird die Situation für Familien und Kinder vor Ort verschlechtern.“

Auch Kindler glaubt, dass es nach der Öffnung wieder zu einer „massiven Fehlnutzung“ kommt. „Im Sinne der Anwohner müssen wir eine gute Lösung finden, damit sich die Situation nicht wieder verschärft. Denn eine Wiedereröffnung der Toilette darf nicht auf deren Kosten gehen.“

Wie sehr sich die Situation rund um den Görlitzer Park verschärft hat, zeigt auch dieser eindrückliche und differenzierte Blick einer Anwohnerin (T+).