die Posse um die Eröffnung des Berliner Christopher Street Day (CSD) am 27. Juli geht weiter. Klar ist seit gestern: Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wird den CSD anders als vergangenes Jahr nicht eröffnen. Über die Gründe dafür kursieren jedoch unterschiedliche Versionen.
Wegner habe dem CSD mitgeteilt, dass er keine Eröffnungsrede halten wolle, sagte Marcel Voges vom CSD-Vorstand dem Tagesspiegel am Donnerstagabend. Aber auch der Verein selbst habe sich „unter diesen Rahmenbedingungen keine Eröffnungsrede von Wegner vorstellen können“.
Knackpunkt war das Versprechen Wegners vor einem Jahr, sich dafür einzusetzen, den Schutz queerer Menschen ins Grundgesetz aufzunehmen. Lange war davon nichts zu hören. Erst Anfang dieser Woche dann hatte SPD-Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe eine entsprechende Vorlage für eine Bundesratsinitiative vorgelegt.
Aus Senatskreisen hieß es dagegen am Donnerstag, der CSD habe sehr wohl gewollt, dass Wegner die Eröffnungsrede halte. Dieser habe aber abgelehnt, weil die Veranstalter zuvor versucht hatten, ihn unter Druck zu setzen. Am CSD teilnehmen will Wegner trotzdem.
Na, haben Sie auch schon Entzugserscheinungen? Seit fast sechs Wochen gab es in Berlin keine Wahl mehr. Zum Glück wirft die Bundestagswahl im Herbst 2025 schon ihre Schatten voraus: In den Parteien beginnen allmählich die Positionierungskämpfe für die Listen und Direktkandidaten.
In der Berliner SPD wird derzeit munter über mögliche Kandidaturen von Kian Niroomand (Charlottenburg-Wilmersdorf) und Jana Bertels (Friedrichshain-Kreuzberg) spekuliert.