Veranstalter will Xavier Naidoo „keine Bühne geben“

Soll der Holocaustleugner Xavier Naidoo („gelungene historische Fiktion“) in der bezirkseigenen Zitadelle Spandau auftreten dürfen? Als unser Reporter Sebastian Leber diese Frage dem Veranstalter Thomas Spindler von Trinity Music stellte, wurde er von ihm beschimpft – man möge ihn mit so etwas gefälligst nicht „belästigen“. Auf der Website bewarb Trinity das Konzert weiterhin mit dem Hinweis auf die „ausdruckstarken Inhalte“ des Sängers.

Erst nachdem der Text über Naidoos antisemitische Ausfälle und Spindlers aggressive Reaktion („erbärmliche Recherche“) gestern auf tagesspiegel.de erschien, reagierte Trinity: Die euphorische Werbung fürs Naidoo-Konzert („überragendes Talent“, „authentischer Stil“ – der Sänger habe sich „stets für seine Musik, seine Identität und seine Unabhängigkeit engagiert“) verschwand kommentarlos von der Website, später folgte eine Erklärung auf Facebook: Spindler distanzierte sich auf einmal „ausdrücklich von den andauernden und erschreckenden Aussagen des Herrn Naidoo“  man wolle „lieber heute als morgen von den Verträgen zurücktreten“ und werde „Xavier Naidoo keine Bühne geben“.