Die guten Nachrichten
Jetzt aber endlich fünf gute Nachrichten:
+ Der Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz, an dem ich einst als Politikstudent nebenbei Tee verkauft habe, bekommt einen neuen Aufguss. Aus der platten Steinplattenwüste soll ein Erholungsort mit schattigen Bäumen und sonnigen Räumen zum Handeln werden. Fehlt nur noch eine Tee-lefonzelle.
+ Wenn Hertha BSC schon nicht zu retten ist, dann rettet der Fußball-Bundesligist wenigstens andere Menschen. Am Freitagabend spielt die Mannschaft bei den Amateuren vom Berliner AK im Poststadion auf, alle Einnahmen kommen den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien zugute. Von den Erlösen sollen Container-Dörfer gebaut werden für Menschen, die in der Katastrophenregion ihr Zuhause verloren haben. Fußball ist schön und gut, aber im besten Falle genau das: eine gute Nebensache.
+ Nah am Wasser gebaut war am Wochenende ein Musiker an der Kreuzberger Admiralsbrücke, der beim Zupfen an seiner Gitarre erst das Gleichgewicht und dann alle Töne verlor. Die Feuerwehr zog ihn aus dem Landwehrkanal und rettete danach auch seine Gitarre. Ein uniformierter Retter spielte, hängend an einem Seil, ein Wassermusik-Solo. Berlin bleibt im Fluss.
+ So matt setzt das Leben nur Schach. Der elfjährige Hussain Besou, mit seiner Familie aus Syrien und Saudi-Arabien geflüchtet, ist vom Deutschen Schachbund ins Nationalteam berufen worden. Das Strategiespiel mit Bauern und Pferden ist wie der gesamte Sport immer sein sollte: grenzüberschreitend, altersunabhängig, integrativ. Jetzt kann sich der Junge mit den Damen beweisen.
+ Entschuldigen Sie, ist das der Sonderzug zur Nordsee? Mit 700 Jugendlichen sowie 80 Lehrerinnen und Lehrern fährt im September eine ganze Schule aus Spandau auf Klassenfahrt und mietet sich dafür sogar einen eigenen Zug. Das Kant-Gymnasium will „ein paar aufregende, spaßige, lehrreiche und hoffentlich schöne Tage am Meer verbringen“, wie sie jetzt auf der Homepage mitteilt. Diese eine Liebe wird nie zu Ende geh’n.