Die Erinnerungen von Klaus Lederer

Hat Klaus Lederer im Knabe-Untersuchungsausschuss falsch ausgesagt? Das jedenfalls behauptet die „Welt“: Der Kultursenator hatte angegeben, im Januar 2018 über die Belästigung einer Volontärin informiert worden zu sein, seine Verwaltung nannte als Termin dafür den Dezember 2017. Aus dieser kleinen Differenz wurde gestern große Philosophie: Die Pressestelle beantwortete eine Anfrage der dpa mit den weisen Worten, der Senator habe sich im Ausschuss „nicht abweichend von seiner tatsächlichen Erinnerung geäußert“.

Dazu blättern wir auch nochmal schnell ans Ende des neuen Buchs von Alexander Osang („Fast Hell“), der da schreibt: „Alles ist genauso passiert, soweit ich mich erinnere.“ Und wer wissen will, was die Zeit mit unserer Erinnerung macht: Der Roman „The Sense of an Ending“ von Julian Barnes bleibt dafür meine Top-Empfehlung (was nichts daran ändert, dass Akten die beste Lektüre zur Vorbereitung auf einen U-Ausschuss sind).