Autorenbrief zu „NZZ basht Berlin“

Email von Stephan Russ-Mohl (NZZ-Autor und Medienwissenschaftler) zur Meldung „Die NZZ basht Berlin – und verwandelt Parklets zu Stein“ (CP vom 23.9.):

„Sehr geehrter, lieber Herr Maroldt! Lange nicht mehr so gelacht…Danke jedenfalls für Ihren Checkpoint-Kommentar, mit dem Sie mir nicht nur die Leviten lesen, sondern – grazie mille – in Berlin zu der gebührenden Aufmerksamkeit verhelfen. Wobei der Kunstgriff, die NZZ (und damit gleich ganz Zürich) nach Österreich auszulagern, auch vor dem Hintergrund des dann doch nicht so recht geglückten, zeitweisen Versuchs meiner Schweizer Lieblingszeitung, in ‚Felix Austria‘ Fuss zu fassen, besondere Würdigung verdient.“

Zur Sache: Was die Parklets und die Steinblöcke anlangt, haben Sie natürlich recht. Es handelte sich allerdings – und das dürfte Ihnen von Ihrer eigenen Zeitung bekannt sein, die ja inzwischen auch ohne Korrektorat auszukommen scheint – um eine redaktionelle Kürzung und Verschlimmbesserung. Im von mir eingereichten Originalmanuskript hieß es belegbar korrekt: ‚Ein Verkehrsberuhigungs-Konzept in Kreuzberg wird rückgängig gemacht, bei dem riesige Felsbrocken die Fahrbahn blockierten, sogenannte Parklets – unwirtliche Sitzecken mitten auf der Strasse – die Kommunikation unter den Nachbarn stimulieren sollten (als gäbe es nicht an jeder Ecke drei Kneipen…) und die verbleibende Strasse zur Verkehrsberuhigung mit tausenden grünen Punkten beklebt worden war.‘ Dass indes Sie als Berlin-Kenner (und auch andere NZZ-Leser…) offenbar keine weiteren Fehler in meinem Beitrag entdeckt haben, betrachte ich als GROSSES Kompliment…“

Wir haben uns übrigens gleich mal zum Essen verabredet.