Odesa oder Odessa?
Nachtrag (I) zur Meldung „Odesaplatz“ (CP v. 6.1.). Viele Leserinnen und Leser haben uns auf einen vermeintlichen Fehler in der Meldung über den neuen „Odesaplatz“ in Lichtenberg hingewiesen (u.a. Checkpoint-Leser Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg). Der Platz heißt jetzt aber tatsächlich so, geschrieben mit nur einem „s“, bewusst in dieser Form beschlossen vom Bezirksamt als Zeichen „für
den Respekt vor dem Kampf der Ukraine für ein friedliches, freies und demokratisches Europa“ (Bürgermeister Michael Grunst) – denn „Odesa“ ist die richtige Transkription aus dem Ukrainischen (Eigenschreibweise Одеса). Nur im Russischen heißt es „Odessa“ (Одесса). Gerüchte, denen zufolge das nebenan gelegene Theater Karlshorst in „Rusenoper“ umbenannt werden soll, entbehren dagegen jeder Grundlage.
Nachtrag (II) zur Meldung „Behörden-Pingpong ums Russische Haus“ (CP v. 2.1.) – hier die Antwort der Wirtschaftsverwaltung: „Seit dem 1.1.2023 ist gemäß dem Sanktionsdurchsetzungsgesetz II die eingerichtete Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung für die Prüfung und Umsetzung der Sanktionen zuständig.“ Damit liegt der Ball jetzt in der Bundesliga. Zur Ehrenrettung Berlins: In den vergangenen Monaten sind für einen solchen Sanktionsfall nationale Regelungslücken deutlich geworden. So lag die Zuständigkeit für das „Russische Haus“ in der Friedrichstraße zwar zunächst offiziell beim Bezirk Mitte, aber für die Prüfungen und Ermittlungen war die Zusammenarbeit mit anderen Stellen nötig – in diesem Fall mit der Justizverwaltung, der Innenverwaltung, der Senatskanzlei, dem LKA und der Wirtschaftsverwaltung, die das koordinieren sollte (aber wegen der Befassung der Strafverfolgungsbehörden mit dem Fall „zu Details der bisherigen Ermittlungen und deren weiteren Bewertung keine Angaben“ machen kann).