Schon Kinder konsumieren Ecstasy

Gordon Lemm (SPD), Schulstadtrat von Marzahn-Hellersdorf, hat seinen Gemütszustand auf Facebook auf „beunruhigt“ gestellt. Am späten Montagnachmittag wandte er sich ebenda an die Öffentlichkeit, weil sich seit einigen Wochen die Fälle von 11- bis 14-Jährigen häufen, die teils hoch dosiertes Ecstasy konsumieren. Die Pillen seien schon für weniger als zwei Euro zu bekommen, was ihre erschreckende Beliebtheit in dieser Altersgruppe erklären dürfte. Wie Tsp-Kollege Ingo Salmen berichtet, haben Lemm zufolge praktisch alle Oberschulen des Bezirks seit Jahresbeginn Erfahrungen mit dem Phänomen gemacht. In zwei Fällen seien auch Grundschüler auffällig geworden. Mindestens in Neukölln soll es ähnliche Probleme geben.

Besonders attraktiv sei der in den Pillen enthaltene und emphatisch machenden Wirkstoff MDMA offenbar für Mädchen. Was die junge Zielgruppe besonders anfällig mache, sei ihre Mischung aus Neugier und Ahnungslosigkeit. Aufklärung über Drogen sei im Rahmenlehrplan erst in der neunten Klasse verankert, sagt Lemm. 

Während anfangs wohl potenzielle Verkäufer auf den Schulhöfen gesichtet wurden, sei deren Betreten des Schulgeländes mittlerweile von den Schulen unterbunden worden. Trotzdem erreichen die Dealer ihre jungen Kunden und verkaufen ihnen die Ware deutlich unter dem marktüblichen Preis: In Berliner Clubs kostet eine Pille um die zehn Euro.