Die Sozialarbeiterin vom Kotti erzählt

Sie hilft Menschen, die sich in ihrem Kiez nicht mehr zuhause fühlen. Sie hilft Menschen, die ihre Wohnung und ihre Heimat verloren haben. Und sie hilft Menschen, ihre eigenen Vorurteile zu hinterfragen über den heruntergekommenen Kiez am Kottbusser Tor. Neriman Kurt leitet das Stadtteilzentrum an der Oranienstraße und hat den Wandel Kreuzbergs seit mehr als 35 Jahren miterlebt (Porträt hier). Die Sozialarbeiterin sagt: „Auf der einen Seite gibt es dieses Schreckensbild mit Drogen, Obdachlosigkeit und Vermüllung. Auf der anderen Seite wird der Kiez vermarktet als Ort, wo absolute Narrenfreiheit herrscht.“ Die Interessen der Anwohnenden kommen in beiden Welten nicht mehr vor. Eines aber will die 60-Jährige bei allen Problemen immer beherzigt wissen: „den anderen Menschen als Menschen zu sehen“.