Vom Fahrrad gefallen

Platz gemacht hat gestern auch Heinrich Strößenreuther, einer der bekanntesten Klima- und Fahrradaktivisten Berlins. Der war im vergangenen Sommer mit einem ziemlichen PR-Effekt in die CDU eingetreten, wo er die „Klimaunion“ aufgebaut hat. Offenbar nicht ganz zur Freude des neuen Parteivorsitzenden Friedrich Merz, der sich am Mittwoch genötigt sah, via Twitter zu verbreiten: „Herr Strößenreuter und die Klimaunion sprechen nicht für die CDU. #Servicetweet.“ Wenige Stunden später präsentierte die Klimaunion einen neuen Vorsitzenden: Den Berliner Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann. Ist da jemand auf der Überholspur vom Fahrrad gefallen?

„Nein, nein“, sagt Strößenreuther lachend am Telefon. Diese Veränderung habe rein gar nichts mit Merz zu tun, er selbst habe sie bereits im Herbst eingeleitet. Heilmann übernimmt den Vorsitz, Strößenreuther bleibt Stellvertreter. „Ich habe das politische Start-up gegründet, aber die Vernetzung in der Partei habe ich nicht gut genug hingekriegt“, sagt er. Dafür brauche es jemanden im Bundestag. „Jetzt geht es darum, das Wachstum in die Breite zu bringen. Und da gibt es in der CDU viel zu tun.“ Angefangen beim Vorsitzenden. „Es ist einfach, in Berlin-Kreuzberg über Klimaschutz zu sprechen“, sagt Strößenreuther. „Wir müssen jetzt in die ländlichen Regionen auch dafür werben, das ist der Job, den wir in der Klimaunion anschieben. Und auch Friedrich Merz muss zur Kenntnis nehmen, dass Klimaschutz laut Umfragen eines der wichtigsten wahlentscheidenden Themen bei der Bundestagswahl war.“ Wir werden sehen. Letzte Frage: Hat er bereut, in die CDU eingetreten zu sein? „Der Spagat war teilweise schon sehr groß.“ Keine weiteren Fragen.