Berliner Ärzte übergeben Brandbriefe von Patienten
Noch ein Verkehrshinweis: Auf der Mauerstraße in Mitte kommen Ihnen heute Ärztinnen und Ärzte in weißen Kitteln auf Lastenfahrrädern entgegen. Eine Aktionsgruppe übergibt am Vormittag 40.000 Brandbriefe an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Ministerium ließ mitteilen, dass niemand die Briefe in Empfang nehmen könne, aber Mitinitiator und Berliner Frauenarzt Dr. Peter Rott ist entschlossen: „Zur Not stellen wir die dreizehn Jutebeutel beim Pförtner ab!“
Im Brandbrief kritisieren Patientinnen und Patienten die „enorme Verschlechterung in der ambulanten wohnortnahen medizinischen Versorgung“. Bürokratie, steigende Miet- und Materialkosten und fehlendes Personal hielten immer mehr Fachärzte davon ab, eine Praxis zu führen. Die Folge: Weniger Ärzte in Wohnnähe und (noch) längere Wartezeiten auf einen Termin. Kurzer Realitätscheck auf der Terminplattform Doctolib: Nächstmöglicher Termin als Neupatientin und gesetzlich Versicherte bei einem Berliner Hautarzt: 20. November.