Nachrichtenzirkus mit Horrorclowns

Zuerst drei Meldungen aus dem weltweiten Nachrichtenzirkus:

- Der britische Lockdown-Partyclown Boris Johnson zögert seinen Prexit als Premier weiter hinaus. Es kommentiert meine Kollegin Deike Diening: „Einige feiern Feste, wie sie fallen. Boris Johnson feiert feste, bis er fällt.“

- Ein ukrainische Komiker, der einst den Staatschef mimte und so selbst einer wurde, muss nun sein Land vor dem Krieg bewahren. Präsident Wolodymyr Selenskyj trotzt allen militärischen Drohgebärden Russlands mit unterkühlt schelmischem Trotz. Nun eilt Deutschland verspätet zur Hilfe und verspricht die Lieferung von 5000 Armeehelmen. Was wohl eher unter Tragikomik fällt.

- Der Moral-Mime Gianni Infantino, im Hauptjob Fußball-Weltpräsident und privat inzwischen wohnhaft in der Menschenrechtswüste Katar, hat die Lösung für die weltweiten Flüchtlingsströme präsentiert: eine Weltmeisterschaft alle zwei Jahre. „Wir müssen den Afrikanern Hoffnung geben, damit sie nicht über das Mittelmeer kommen müssen“, sagte Infantino gestern allen Ernstes vor dem Europarat. Der Fußball hat einen neuen Horrorclown.