Amt, aber glücklich
Aus der Reihe „Amt, aber glücklich“: Am vergangenen Donnerstagabend schickte Checkpoint-Leser Michael Grimm ein Foto von illegal abgelagertem Baumüll ans Ordnungsamt Charlottenburg-Wilmersdorf, am Freitag schrieb er uns: „Heute Morgen hatte ich eine Antwort, heute Nachmittag war der Müll weg. Ein Hoch auf die Berliner Verwaltung!” Tja, wer hätte das gedacht: Kaum ist Kai Wegner im Amt…
… flutscht’s auf einmal – auch das Grauflächenamt Steglitz-Zehlendorf teilt Sensationelles mit: Durch einen „abgestimmten Personal- und Technikeinsatz” wurden Straßenbaumaßnahmen in der Onkel-Tom-Straße zwischen Argentinischer Allee und Sven-Hedin-Straße pünktlich abgeschlossen.
Aber jetzt mal im Ernst: Müll weg, Personal- und Technikeinsatz abgestimmt, pünktlich abgeschlossen… ist das noch unser Berlin?
Bloß gut, dass es noch das Bürgeramt gibt – verlässlich teilt es bei der Suche nach einem freien Termin für die Onlinebuchung eines Personalausweisantrags mit: „Leider sind aktuell keine Termine für ihre Auswahl verfügbar.“ Hinweis für Neuberliner: „Aktuell keine Termine“ bedeutet bei uns traditionell „Kannste vergessen“.
Dazu auch folgende Meldung: Das CDU-Parteiorgan „Berliner Rundschau“ (16 Seiten, 11 Bilder von Kai Wegner) hat den Regierenden Bürgermeister gefragt, wann denn sein Versprechen „Immer ein Termin innerhalb von 14 Tagen“ erreicht sein wird – Berlinkenner ahnen schon, wie die Antwort konkret lautet, und richtig: „in Zukunft“. (Hinweis für Neuberliner: Auch „in Zukunft“ bedeutet bei uns „Kannste vergessen“).
Es kommentiert Kai Wegner: „Machen ist wie wollen, nur krasser“.
Wie Berlin nach fast 100 Tagen Schwarz-Rot funktioniert (oder auch nicht), haben wir uns in der letzten Ausgabe unseres Checkpoint-Podcasts „Berliner & Pfannkuchen“ vor der Sommerpause mal genauer angeschaut (hier zu hören) – Spoiler: Wir (Ann-Kathrin Hipp, Anke Myrrhe und ich) waren uns nicht immer einig.