Die Umfrage-Teilnehmer sprechen sich klar für harte Strafen aus. Die milde Strafe eines Berliner Rasers sorgt deutschlandweit für Aufsehen. Von Lorenz Maroldt
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Die Checkpoint-Geschichte über das Schmerzensgeld von 640 Euro für Raser-Opfer Wieland Giebel (2.9.) ist von etlichen nationalen Medien aufgegriffen worden – auch Sat1 wird heute im Frühstücksfernsehen über den Fall berichten. Der Anwalt des Rasers hatte die Polizei einen Monat nach dem Crash „dringend an die Fahrzeugherausgabe erinnert“, sein 18-jähriger Mandat kam mit 80 Sozialstunden und einem Jahr Führerscheinentzug davon. Während Giebel an den körperlichen und geistigen Spätfolgen leidet, gibt der Unfallfahrer, der die Anhalter Straße als Vorzeige-Rennstrecke für sein 256-PS-Geschoss missbrauchte, womöglich irgendwo in der Stadt wieder Gummi. Oder er meint tatschlich ernst, was er in seinem Briefan Giebel schrieb: „Die Schuldgefühle plagen mich seit dem Tag des Unfalls Tag und Nacht, denn so etwas ist mir zum ersten und hoffentlich zum letzten Mal passiert. Ich wünsche Ihnen eine gute Besserung und hoffe, Sie können einem Jugendlichen, der dazu gelernt hat, verzeihen und ihm eine Chance geben, für Sie da zu sein. Es tut mir alles sehr leid.“
Unsere Abstimmung über den Vorschlag des SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz, bei schweren Taten ein lebenslanges Fahrverbot für Raser zu verhängen, zeigte bei mehr als 5000 Votes übrigens ein deutliches Ergebnis: 87 % meinten: „Ja, es braucht ein klares Zeichen“.