In Berlin werden mehr Rassismus-Fälle angezeigt

Mann rassistisch beleidigt, Busfahrer rassistisch beleidigt und attackiert, Frau rassistisch beleidigt, geschlagen und bespuckt. Allein im ersten Halbjahr 2019 hat die Polizei Berlin 472 fremdenfeindliche, 136 antisemitische und 104 rassistische Fälle registriert, darunter einen Großteil als „Politisch motivierte Kriminalität rechts“. Das geht aus der Antwort auf eine Checkpoint-Anfrage hervor. Dabei nahm die die Zahl der Fälle in der Kategorie „rassistisch“ im Vergleich zum Vorjahr zu, in den beiden anderen war sie leicht rückläufig. Wichtig: Ein Fall kann mehreren Kategorien entsprechen und doppelt aufgeführt werden – also keine Summe bilden. Beim Großteil handelt es sich um Propagandadelikte, um Beleidigung oder Volksverhetzung.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) kommentiert: „Rassistische und fremdenfeindliche Attacken – egal ob verbal, körperlich oder im vermeintlichen anonymen Internet, sind widerwärtig und müssen bestraft werden. Ich appelliere an Betroffene diese Vorfälle unbedingt bei der Polizei anzuzeigen. Nur so gibt es die Chance, Täter zu ermitteln. Die schaurige Spirale rechter Tendenzen und Gedanken muss durchbrochen werden. Am Anfang ist es „nur“ die Verrohung der Sprache. Am Ende Mord. Welchen Anteil daran Parteien haben, die wie ein Wolf im Schafspelz agieren und offen ihren Hass gegenüber Andersdenkenden propagieren, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist, dass man dagegen gemeinsam, geschlossen und demokratisch vorgeht. Jederzeit. Zum Glück gibt es sehr viele Menschen in unserer Stadt, die sich täglich diesem Spuk entgegenstellen und bei vielen Gelegenheiten bunt und laut zeigen, dass Rassismus, Fremdenhass und rechte Hetze hier keinen Platz haben. Sie genießen meine volle Unterstützung."

Meine übrigens auch.