Keine Toiletten am Winterfeldtmarkt

Haste Mango, kannste Tango“, rief der Gemüsehändler mir gegenüber. Hinter mir schrie der Blumenmann: „Drei Sträuße für’n Zehnerle, ach komm, vier Sträuße ’nen Zehnerle“. Noch heute staune ich, dass ich nicht taub geworden bin bei meinem Studentenjob auf dem Winterfeldtmarkt in Schöneberg, auf dem ich einst Sonnabend für Sonnabend zwischen Mango, Magnolien und losen Mundwerken losen Tee aus Indien verkaufte – selbst bei 20 Grad minus. Blumenhändler Manne mit seiner Mannesstimme war jedenfalls immer da (im Gegensatz zu mir hatte er im Winter eine Heizung am Stand) – und zwischen seinen Rabattaktionen („Los jetzt, acht Sträuße für’n Zehnerle, Zehnerle, Zehnerle!!!“) war Manne immer nur kurz weg: im Toilettenhäuschen am Markt. Dieses ist inzwischen geschlossen, auch die mobilen WCs wurden zugeklappt. Und am immer noch schönsten Wochenmarkt in Berlin rufen die Händler von heute: Alles muss, keiner kann.