Vor 30 Jahren: Die „Neue Zeit“ wird eingestellt

Im Juli vor 30 Jahren erschien die letzte Ausgabe der Ost-Berliner Tagesszeitung „Neue Zeit“, die nach der Wende von der FAZ übernommen worden war. Als das präsentable „Neue-Zeit“-Gebäude in der Mittelstraße durchsaniert war, stellte die Frankfurter Geschäftsleitung das angesehene Blatt ein (Online gab es noch nicht) und überließ das Haus der Berliner FAZ-Redaktion. Journalistisch war die „Neue Zeit“ Anfang der neunziger Jahre mit ihrer Berichterstattung aus dem Osten auf der Höhe der Zeit, wirtschaftlich erfolgreich war sie nicht. Etliche Mitglieder der damaligen Redaktion arbeiten heute in angesehenen Medienhäusern, so auch beim Tagesspiegel (z.B. in der Chefredaktion). Eine Schlagzeile der letzten Ausgabe lautete: „Weht der Zeitgeist in Deutschland wieder rechts?“ So ändern sich die Zeiten (nicht).