die neueste Idee, um den BER doch noch rechtzeitig – zum nächsten anvisierten Termin – zu eröffnen, kommt von Innen- und Sportsenator Andreas Geisel (SPD). Zumindest kann man seinen abenteuerlichen Vorstoß einer „nationalen Bewerbung“ Berlins für die Olympischen Spiele 2036 auch so deuten. „Wir werden die Herausforderungen als wachsende Stadt nicht mit dem Berliner Landeshaushalt bewältigen“, warnte Geisel am Donnerstag beim IHK-Frühstück. Eine Olympiabewerbung brächte zusätzliches Geld des Bundes für neue Straßenbahn- und U-Bahnlinien. Verkehrsinfrastruktur und Olympia, da war ja was – genau 100 Jahre zuvor. An der Nazi-Parallele stört sich nicht nur die Twitter-Welt: „Geschmacklos“, findet auch Linksfraktionschef Udo Wolf die Idee, die Grüne Anja Schillhaneck spricht von einer „sinnlosen Olympiadebatte“.
In der Zombie-Debatte um eine Bebauung des Tempelhofer Felds hat Lorenz Maroldt im CP von gestern gefordert: Mutige Flötisten vor!Nun haben sich zwei Flötistinnen gemeldet: Iris Spranger, SPD, fordert im Tagesspiegel eine Randbebauung des Feldes, statt Kleingärten für Wohnungen zu opfern. In der Wirtschaft kommt das gut an: „Den Luxus, nicht einmal darüber nachzudenken, wie sich eine Fläche von der Größe Monacos [Anm. d. Red.: Monaco ist mit 200 ha kleiner als das Feld mit seinen 300 ha] für den dringend benötigten Wohnungsbau nutzen lässt, können wir uns schlichtweg nicht leisten“, sagt IHK-Geschäftsführer Jan Eder. Die zweite Flötistin, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, Grüne, findet mal wieder keinen eindeutigen Ton: Der Vorschlag ihres Parteifreundes Florian Schmidt (CP von gestern), eine Randbebauung mit 50 Prozent am Gemeinwohl orientierten Wohnungen, sei ein „interessanter Vorstoß“.