ein Hoch auf den feiertagsreichen Mai: Auf die zurückliegende kurze Arbeitswoche folgt direkt die nächste. Im heutigen Newsletter finden Sie Ausflugstipps für das Wochenende dazwischen, die Top 3 unseres „KIEKSTE“-Fotowettbewerbs und das Checkpoint-Wochenrätsel.
Zunächst schalten wir aber zum Verkehr: Nachdem Manja Schreiner zu Beginn der Woche von ihrer mindestens teilweise plagiierten Doktorarbeit ausgebremst worden war, (magnetschwebe)bahnte sich am Freitag Ute Bonde, bis dato Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, ihren Weg aufs politische Parkett. Der Regierende lobte sie als Expertin, „die alle Verkehrsteilnehmer in den Blick nimmt“. Sie werde die „unideologische und pragmatische Mobilitätspolitik der vergangenen zwölf Monate fortsetzen“. Was meinen Sie: ein guter Plan?
Fest steht: Die Juristin, die keinen Doktortitel, aber eine Bahn Card 100 hat, arbeitet seit Jahren im Mobilitätssektor. Seit 2009 war sie bei den Berliner Verkehrsbetrieben angestellt, 2021 holte Kai Wegner sie als mögliche Verkehrssenatorin in sein Schattenkabinett, 2023 wurde sie Geschäftsführerin des VBB. Verwaltungserfahrung sammelte Bonde bereits Ende der 1990er und Anfang der 2000er in den Senatsverwaltungen für Finanzen und Wirtschaft.
Ist Ute Bonde die Richtige für den Posten? Was kann sie? Was will sie? Und: Wird sie Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer in Berlin tatsächlich versöhnen? Darüber sprechen Ann-Kathrin Hipp und Lorenz Maroldt im Checkpoint-Podcast. Außerdem analysieren sie die Ereignisse der vergangenen Woche und den plötzlichen Rücktritt von Manja Schreiner. War er wirklich so unausweichlich?
Wenn ein durstiger Polizist und eine geschäftsführende Wildsau sich zum Kiffen im Biergarten treffen – dann steht die Präsentation der Top 3 „KIEKSTE“ des Monats an. Täglich veröffentlichen wir in unserer Rubrik „KIEKSTE“ Ihre Berlin-Bilder zwischen Frust und Freude – vielen Dank an alle, die uns fleißig Schnappschüsse schicken! Jeden Monat küren wir aus allen Einsendungen eine Top 3.
Glückwunsch an die Fotografinnen und Fotografen! Sie erhalten einen gerahmten Druck ihres Fotos und nehmen am Wettbewerb zum KIEKSTE des Jahres teil. In einer Ausstellung in der Charlottenburger Galerie von DASBILD.BERLIN werden dann alle Siegerfotos gezeigt. Wir freuen uns auf weitere Bilder unter dem Motto „Typisch Berlin“: checkpoint@tagesspiegel.de.
Die Geschäfte hat jetzt die Wildsau übernommen, aufgenommen von Steffen Kluge in Kleinmachnow.
Die diesjährige 1. Mai-Deeskalationstaktik der Berliner Polizei! Dank an Leserin Gabi Kwiatkowski.
Wie die Legalisierung ihre Kreise zieht, wurde von Christine Janssen in Charlottenburg festgehalten.
Ausflug ins Umland? Im Havelland lockt die Landwirtschaftsausstellung BraLa mit Tierschauen und Riesentraktoren, in Werder öffnen Höfe und Gärten ihre Türen zum 145. Baumblütenfest. Und Klaistow feiert am Sonntag großes Spargelfest: Es gibt Hofführungen, Fahrten aufs Spargelfeld, Livemusik und natürlich: Spargel en masse.
Lieber in Berlin bleiben? Kinder- und Enkelkinderaugen strahlen an diesem Wochenende in Zehlendorf, da feiert Berlins größte Reitschule Tag der offenen Tür (T+) mit Ponyreiten und Stroh-Schlacht. Und in Kaulsdorf lädt die Freiwillige Feuerwehr zu einem klassischen Dorffest mit Gulaschkanone, Kinder-Disco und Feuerwehr-Vorführungen, von „Wer steckt in der Uniform?“ bis „Fettexplosion“.
Kein Zufall: Heute ist der Internationale Tag der Feuerwehrleute. Zur Feier des Tages werden am Alexanderplatz rund 400 Feuerwehrleute und Polizist:innen die 770 Treppenstufen des Hotels Park Inn erklimmen: Der „Berlin Firefighter Stairrun“ steht an. Die Beamtenlaufbahn führt vom Alex bis auf die Aussichtsplattform in 110 Metern Höhe, gerannt wird in Zweierteams und in voller Montur, das heißt für die Feuerwehrleute: mit Atemschutz. Auf der Startliste stehen 400 Personen aus ganz Deutschland, vereinzelt auch aus Dänemark, Finnland, Polen, Italien, Tschechien und Ungarn. Die Teamnamen zeigen Sinn für Humor: Von „Stiftung Wadentest“ über „Gestiefelter Muskelkater“ und „Sauerstoffzelt“ bis zum sehr ehrlichen „Runter komm wa … Hoch wird schwierig“. Zuschauen ist empfehlenswert: Das erste Team startet um 11 Uhr.
Garantiert ohne größere Muskelanstrengung können Sie sich jetzt durch elf Fragen aus der vergangenen Berlin-Woche rätseln. Das Lösungswort des Checkpoint-Wochenrätsels der letzten Woche: MAIFEIERTAG: Danke an alle, die mitgemacht haben. Viel Spaß!
1. Berlin startete größtenteils friedlich in den Mai – allerdings fand die Polizei entlang einer Demo-Route Steine-Depots auf den Dächern. Oder doch nicht? Statement am Mittwoch: „Wir klären, ob es sich dabei auch …
D) … um Baustellen handelt, die uns vorher nicht bekannt waren.“
N) … um Kunstinstallationen handelt, die wir falsch interpretiert haben.“
M) … um Antennen handelt, die sehr kreativ gestaltet wurden.“
2. Wenig friedlich verlief die Woche für Jetzt-Ex-Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU). Sie verkündete „sehr schweren Herzens“ ihren Rücktritt. Wie nennt man die unsaubere Zitierweise, die Schreiner ihren Doktortitel kostete?
E) „Schusterjungen“
O) „Bauernopfer“
A) „Königsgambit“
3. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) versuchte derweil, die NS-Villa in Wandlitz loszuwerden: „Ich biete jedem an, der das Gelände übernehmen möchte, …
S) … bei der Renovierung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“
K) … es geschenkt vom Land Berlin zu übernehmen.“
G) … es für einen symbolischen Euro zu kaufen.“
4. Während Berlin dieser Tage die Hitze genoss, kaufte der Senat das Fernwärmenetz von Vattenfall zurück. SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey jubilierte:
T) „Die Wärme kommt nach Hause!“
E) „Die Fernwärme ist eine Berlinerin!“
C) „Und jetzt kommunalisieren wir die Krankenhäuser!“
5. Apropos Energie: Die Gasag-Netztochter NBB meldet zunehmende Havarien beim Breitbandausbau in Berlin. Was verursacht die Schäden?
O) Erdraketen
H) U-Bahn-Vibrationen
F) Maulwürfe
6. Schnell in die Berliner S-Bahn: Wie viele Züge waren in den ersten drei Monaten des Jahres weniger als vier Minuten zu spät und damit pünktlich?
A) 35 Prozent
N) 50 Prozent
R) 95 Prozent
7. Kurzer Umstieg zur BVG: Was dürfen Fahrgäste in U-Bahnen, Trams und Bussen nicht mehr mitführen?
U) Fahrräder
T) E-Scooter
B) Hunde
8. Überraschung beim Rennen um den SPD-Parteivorsitz: Kandidatin Jana Bertels war in ihrer Jugendzeit in Krefeld offenbar …
O) … als Wahlkämpferin für die FDP aktiv.
H) … Klimaaktivistin bei Greenpeace.
I) … im Vorstand der Jungen Union.
9. Anderes Thema: Welches Berliner Dauerproblem wurde auf der Tagung des Internationalen Währungsfonds als Symbol für die Wachstumsschwäche der Weltwirtschaft genannt?
M) Das Internationale Congress Centrum
T) Die Friedrichstraße
R) Der Flughafen BER
10. „Wir“ heißt das neue Buch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Welches Wort kommt am häufigsten vor?
I) „Wir“
E) „Ich“
U) „Ihr“
11. Und noch ein Blick in die Glaskugel: Seit einem Jahr ist das Planetarium am Insulaner wegen Bauarbeiten geschlossen. Auf Nachfrage lässt die Stiftung Planetarium Berlin ausrichten, man erwarte die Wiedereröffnung …
L) … „in kosmisch naher Zukunft“.
N) … „noch vor der nächsten Sonnenfinsternis“.
D) … „am dritten Neumond vor den Leoniden“.
Senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Einsendern mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Mein Wochenende mit
Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Chantal, die kultivierte Sau von Nebenan, und ich machen uns morgen früh auf den Weg in den Schlosspark Buckow, um den ästhetischen Reiz der jüngsten Gartenarbeit zu schätzen. Von 10 bis 17 Uhr wird dort nämlich der Buckower Garten- und Gesundheitstag ausgerichtet. Bei den frisch aufbereiteten Beeten stünde ich selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite und würde für eine verbesserte Bodenfruchtbarkeit auch gern eigenen Dung von meinem Komposthaufen mitbringen – natürlich zum Vergnügen meiner besonderen Wertschätzung gestalteter Gartenlandschaften und als Geschenk an die Natur. Wer statt seinen Hauern, lieber auf Basiswerkzeuge für die Arbeiten im Hobbygarten greift, wird auf dem dargebotenen Markt fündig. Workshops im Grünen sowie Vorträge, musikalische Unterhaltung und kulinarische Feinkost locken zudem Nachbarn und Leute aus der Umgebung herbei. Das, was auf den Wiesen an Obst und Gemüse später übrigbleibt, wird Chantals und mein Nachtisch sein und genüsslich verspeist. Schweinegesund! Mit freundlichen Grunzen.“ (von Sophie Rosenfeld)
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Nora Weiler (Produktion) hat diesen Newsletter verpackt und verschickt, am Montag startet Stefan Jacobs mit Ihnen in die neue Woche. Machen Sie sich ein schönes Wochenende!
Ihre Jessica Gummersbach