kramen Sie schon mal Ihre Wahlbenachrichtigung heraus. Es könnte sein, dass sich heute entscheidet, ob in Berlin am 12. Februar tatsächlich gewählt wird oder ob die schriftlichen Aufforderungen dazu ins Altpapier wandern können. Mehrere Tage grübeln die Richterinnen und Richter des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts nun schon über die Beschwerde gegen die Wahlwiederholung. Länger, als von vielen vermutet.
Für Kritiker:innen der Wiederholungswahl ein Zeichen, dass es das Bundesverfassungsgericht ernst meint und die Wahl möglichweise aussetzt – erst recht, wenn sich die Karlsruher Richter noch mehr Zeit lassen sollten. Namhafte Verfassungsrechtler halten diese Entwicklung weiterhin für unwahrscheinlich. Bis zur Entscheidung bleibt uns Wahlfußvolk nur: abwarten.
Dass Berlin, trotz einiger Pannen hier und da, gut vorbereitet zu sein scheint auf die Wahl, haben wir bereits berichtet: Mehr als 50.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer hatten sich bis Anfang Dezember gemeldet, laut Landeswahlleitung braucht Berlin nur etwa 43.000. Allerdings scheint die Euphorie über die Wahl recht unterschiedlich in der Stadt verteilt zu sein, wie nun eine Anfrage der Grünen zeigt: In Marzahn-Hellersdorf haben sich gerade einmal 2055 Personen als Wahlhelfer gemeldet und damit so wenig wie in keinem anderen Bezirk. Spitzenreiter ist das ähnlich bevölkerungsreiche Treptow-Köpenick mit 8294 Freiwilligen.
Korrektur: Marzahn-Hellersdorfs Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) weist darauf hin, dass die Zahl von 2055 veraltet ist. Mittlerweile hätten sich 5457 Wahlhelfende gemeldet – und damit mehr als genug.
Wie wollen wir in Berlin leben? Diese zugegebenermaßen große Frage stellte der Stadtplaner Georg Balzer gestern zu Beginn eines Abends, der sich recht launig entwickeln sollte (dazu gleich mehr). „Nachverdichtung und Konflikte“ lautete der Titel des von Architektenkammer und Tagesspiegel organisierten Podiumsgesprächs in der Urania. Beim Nachverdichten geht es ums Bauen, klar. Und beim Thema Bauen geht es in dieser Stadt immer gleich um alles.
Im Mittelpunkt standen also vor allem die Konflikte. Eine Auswahl: Nachverdichtung vs. Freiflächenbebauung, Freiflächenbebauung vs. Flächenentsiegelung, Bürgerbeteiligung vs. schnelle Genehmigungsverfahren, Nachhaltigkeit vs. bezahlbare Rohstoffe, Profitinteressen vs. Gemeinwohl, Bezirk vs. Senat. Gelöst wurde am Ende zwar keiner dieser Konflikte, dafür gab es Argumente und Standpunkte satt. Bausenator Andreas Geisel ließ sich zu der Aussage hinreißen, er halte die Enteignung von Wohnungskonzernen für „wirtschaftlich verrückt“. Aus dem Publikum flehte ihn später eine Mieterin der Deutschen Wohnen an: „Bitte vergesellschaftet uns.“
Theresa Keilhacker, Präsidentin der Architektenkammer Berlin, forderte die Ernennung eines „Umbausenators“. Alexander Stöckl (Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft 1892) stellte ernüchternd fest: „Nachverdichten gehört zu den kompliziertesten Bauvorhaben.“ Und als das „Bündnis Nachhaltige Stadtentwicklung“ Geisel am Ende noch ein wenig schmeichelhaftes Zeugnis überreichen wollte, verschwand dieser – durch eine Seitentür. Sie können die sehr kurzweilige Veranstaltung, moderiert von Checkpoint-Autor Robert Ide, hier nachschauen.
Seit dem 1. Januar gilt in Deutschland eine Mehrweg-Angebotspflicht. Sprich alle Läden, die Getränke und Essen zum Mitnehmen verkaufen, müssen wiederverwendbare Becher oder Boxen anbieten. Und wie läuft’s da so? Laut einer Greenpeace-Erhebung noch nicht so nachhaltig. Von 687 begutachteten Läden, die meisten davon in Berlin, hatte nicht mal die Hälfte (326) Mehrwegbehälter im Angebot.
Benedikt Lux, Sprecher für Umweltpolitik und Verbrauchschutz bei den Grünen, plädiert vorerst für eine lange Leine für die Gastronomen. „Wichtig ist, dass Mehrwegangebote von den Kundinnen und Kunden nachgefragt werden“, sagte Lux am Checkpoint-Telefon. Davon erhoffe er sich nach und nach mehr Akzeptanz für das Gesetz. In ein paar Monaten könne er sich dann „stichprobenartige Kontrollen“ vorstellen. Übernimmt das Checkpoint-Ordnungsamt gerne!
Kurzer Kontrollblick in die Finanzverwaltung: Aha, Berlins Pensionärinnen und Pensionäre warten immer noch auf ihre 300 Euro Energiekostenpauschale. Wurden sie vergessen? „Nein“, versichert Alexis Demos, Pressesprecher bei der Senatsfinanzverwaltung, dem Checkpoint. Es würden noch „Ausschlusstatbestände“ geprüft. Klingt kompliziert und ist es auch: Wer schon eine Pauschale bekommen hat, etwa, weil er einen Nebenjob hat, soll nicht nochmal Geld bekommen. Das werde bei jeder und jedem der 68.294 Pensionärinnen und Pensionäre „individuell geprüft“, so Demos. Fertig werden will man trotzdem noch in diesem Quartal. Nach-Kontrolle folgt!
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+ Fünf Wochen nach dem Platzen des Aquadoms gehen die Aufräumarbeiten voran. Die Eigentümerin sucht weiter nach der Ursache des Knalls – und hält ein neues Aquarium für möglich, erfuhr Lotte Buschenhagen.
+ Viele Pflegekräfte wechseln zu Leih- und Zeitarbeitsfirmen. Die Charité Berlin will das nicht hinnehmen und fordert eine Bundesratsinitiative, um das Leasing zu regulieren – oder zu verbieten.
+ Verleumdungsklagen, Korruptionsvorwürfe und ein Treffen mit Jürgen Klopp: In Lichtenberg laufen die Planungen für ein Großbauprojekte aus dem Ruder.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Das sind die neuesten Nachrichten aus dem Krieg in der Ukraine:
+++ Elf Länder versicherten der Ukraine militärische Hilfen, darunter Stinger-Luftabwehrraketen, Maschinengewehre und die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffensystemen, geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor. Heute findet die Konferenz der Unterstützer der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein statt.
+++ Dänemark will der Ukraine 19 französische Caesar-Haubitzen spenden, erklärte Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen am Donnerstag. Wann die bestellten Waffensysteme in Dänemark zur Weitergabe ankommen, ist noch nicht klar.
+++ Der Direktor des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, hat sich offenbar während eines geheimen Treffens in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyjausgetauscht. Das berichtet die „Washington Post“.
Alle aktuellen Ereignisse können Sie in unserem Live-Blog (hier) und auf unserer Live-Karte (hier) verfolgen. Spenden für die Ukraine in Not können Sie weiterhin hier.
Schulterschluss in Neukölln: Fünf Restaurants in der Sonnenallee wollen Einsatzkräften als Dank und als Zeichen gegen Gewalt am 23. und 24. Januar Gerichte für einen Euro anbieten. Teilnehmen wollen: Azzam Restaurant, Ocean Fisch Restaurant, City House, City Chicken Breakfast und City Chicken Das Original.
Eröffnung I: Zweieinhalb Jahre nach ihrer Zwangsräumung wird heute das erste Bier am neuen Standort der linken Kneipe „Syndikat“ gezapft (19 Uhr, Emser Straße 131). „Das ist einfach nur super, aber gerade noch totaler Stress“, sagte Christian vom Kneipenkollektiv meiner Kollegin Madlen Haarbach. Die taz titelt szenekundig: „Denen, die drin saufen“.
Eröffnung II: Nach zwei Jahren Digitalmesse gibt’s ab heute wieder analog Käse: Die 87. Grüne Woche öffnet fürs Publikum. Zum Wochenende kommt dazu traditionell nicht nur was auf den Teller, sondern auch auf die Ohren: Am Samstag ziehen Kritikerinnen und Kritiker der Agrarpolitik unter dem Motto „Wir haben es satt“ durch Berlin.
Eine Wahlrechtsänderung soll einen aufgeblähten Bundestag (derzeit 736 statt der vorgesehenen 598 Abgeordneten) in Zukunft verhindern. Wäre der Reformvorschlag der Ampel schon bei der Wahl 2021 in Kraft gewesen, würden sechs Abgeordnete aus Berlin nicht im aktuellen Parlament sitzen (via Zeit Online): Ruppert Stüwe (SPD), Ottilie Klein (CDU), Nina Stahr (Grüne), Lars Lindemann (FDP), Götz Frömming (AfD) und Pascal Meiser (Die Linke).
Wandertag für die Landesparlamente aus Berlin und Brandenburg. Zum dritten Mal tagen die Abgeordneten gemeinsam, um ihre gemeine… äh… gemeinsame Politik voranzutreiben. Thema heute: Energiepolitik. Dafür trifft man sich standesgemäß auf dem Gelände einer Ölraffinerie. Pausenbrote nicht vergessen!
Frisch gestrichen? Rutschgefahr? Nein! „Bitte benutzen Sie die Treppe aus hygienischen Gründen nur im Notfall!“, heißt es im Roten Rathaus an der Tür, die zu einer Wendeltreppe führt. Fragen Sie uns bitte nicht, warum. Wir haben uns auch nicht getraut, nachzufragen.
Viele Menschen in Berlin und Brandenburg bekommen Briefe und Pakete in den kommenden Tagen erst mal nicht oder mit Verspätung. Verdi hat die Zustellerinnen und Zusteller zum Streik aufgerufen. Der Verhandlungsdruck der Gewerkschaft könnte allerdings schwinden, wenn die Menschen merken: Eigentlich alles wie immer.
Mehr Betrug oder mehr Fahndungserfolge? Fakt ist, dass in Berlin die Steuerstrafverfahren erneut gestiegen sind, wie der RBB berichtet. 2022 waren es 4.752, im Schnitt der Vorjahre etwa 1.000 weniger.
Zum Schluss noch eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: In Berlin wurden mehr E-Autos zugelassen als im Vorjahr (+ 20 Prozent). Die schlechte: In Berlin wurden mehr Autos zugelassen als im Vorjahr (+ 10 Prozent).
Zitat
„Ich trete zurück, weil mit so einer privilegierten Rolle Verantwortung einhergeht – die Verantwortung, zu wissen, wann Sie die richtige Person zum Führen sind, und auch, wann Sie es nicht sind.“
Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern mit einer fast vergessenen Kunst: dem würdevollen Rücktritt.
Tweet des Tages
Currywurst Hawaii ist übrigens kein Kavaliersdelikt.
Stadtleben
Essen – Mit „Burro unchained“ gibt es im Schillerkiez einen spannenden mexikanischen Neuzugang. Es ist der Ableger vom beliebten „Club del Burro“, wo sich Neuköllner und alle anderen schon länger über authentische Tacos und Enchiladas freuen können. Der neue Laden ist etwas experimenteller, auf den Teller kommt mexikanische Fusionsküche, z.B. Tostadas, gerösteter Blumenkohl mit Mole Verde, oder Pulled Pork und Kimchi, immer wieder neu und garantiert lecker. Di-Do 18-23 Uhr, Fr/Sa 18-0 Uhr, Allerstraße 11, U-Bhf Boddinstraße
Plätze sichern – Am 29. Januar setzt das „the Cord“ im Rahmen seines Sunday Specials Trüffel groß in Szene. Ab 16 Uhr können Sie hier diverse Sorten probieren und an Live-Stationen Tipps und Tricks zur Beschaffung und Zubereitung erfahren. Durch das Event führen Küchenchef Florian Peters sowie Meisterkoch und gastronomischer Leiter des EUREF-Campus Berlin, Thomas Kammeier. Das Flying-Menü kommt mit Leckereien wie Kalbstatar mit japanischer Mayonnaise, schwarzer Winter-Trüffel, Bio-Eigelb und Tramezzini daher. Insgesamt fünf Stunden und 198 Euro sollten Sie einplanen, mehr Infos zu diesem besonderen Event und weiteren Sunday Specials finden Sie hier. Außerdem verlosen wir für 2 Personen das Sunday Special am 29.1., Schreiben Sie uns mit einer E-Mail-Adresse, die wir weitergeben dürfen.
Last-Minute – Das Londoner Trio „The Tiger Lillies“ widmet sich jenen, die in der Gosse liegen und deren Gelüste sich selten stillen lassen. Perversion, Krankheit und Tod geistern durch ihre Songs, für die ein zum Punk gewordener Kurt Weill Pate gestanden hat. Mit vielen neuen Liedern im Gepäck machen die Londoner Musiker nun Station im Tipi. Die Theaterversion, an der das Trio in Schottland mitwirkte, dauerte noch vier Stunden. Im Tipi gibt es die Songs komprimiert auf eine Konzertlänge, Freitag und Sonnabend, 20/21. Januar, ab 20 Uhr, Karten ab 28 Euro, mit oder ohne Menü, bekommen Sie noch hier.
Karten sichern – Strand, bürgerlicher Protagonist, Lebenskrise. Das sind die Zutaten von Heinz Struncks gefeiertem Roman „Ein Sommer in Niendorf“. Darin begibt sich der Jurist und Schriftsteller Georg Roth auf eine längere Auszeit an die Ostsee. Doch statt Zeit für sein Buchprojekt findet er dort zwei sonderbare Menschen, die ihn nicht mehr loslassen. Für die Lesung aus dem komisch-lakonischen Werk in der Volksbühne am Montag, 23. Januar, ab 20 Uhr, gibt es noch Karten für 20 Euro, mehr Infos hier.
Grübelstoff – Einige gleichwarme Tiere und wenige Vögel halten Winterschlaf. Dabei senken sie die Körpertemperatur, Atem- und Pulsfrequenz verlangsamen sich. Mit steigenden Temperaturen endet dann das lange Schläfchen. Gute Strategie eigentlich. Wünschen Sie sich manchmal auch, den Winter einfach zu verschlafen?
Berlin heute
Verkehr – Otto-Braun-Straße (Mitte): Die Fahrbahn ist in diesem Bereich bis Ende März auf einen Fahrstreifen verengt.
Messedamm (Westend): Ab 9 Uhr erhöhtes Verkehrsaufkommen im Messe-Umfeld, insbesondere auf dem Messedamm, zu erwarten.
Nahverkehr – S1: Von 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr ist der Zugverkehr zwischen Schöneberg und Yorckstraße unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
S7: Von 22 bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr, ist der Zugverkehr zwischen Griebnitzsee und Potsdam Hbf unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Wannsee und Griebnitzsee verkehrt die S-Bahn nur im 20-Minutentakt.
„IG Metall-Kundgebung unter dem Motto „Solidarität gewinnt!“, 50 Teilnehmende, IG Metall GS, Helmholtzstraße 12 (9-10)
„Gegen Tiertransporte in Drittstaaten“, 15 Personen, Vier Pfoten Stiftung für Tierschutz, Hammarskjöldplatz (9.30-18 Uhr)
„Jetzt ist die Zeit zum Handeln. Die Revolutionsgarde muss unverzüglich auf die EU Terrorliste“, 100 Personen, Platz der Republik 1 (10-13 Uhr)
„Grundrechte, Frieden, Umweltschutz, Energiesicherheit: wir wollen eine neue Politik in Berlin“, 32 Teilnehmende, Greifswalder Straße 86 von hier u.a. über Ostseestrame, Berliner Allee, Indira-Gandhi-Straße, Landsberger Allee, Storkower Straße, Eldenaer Straße, Greifswalder Straße, Danziger Straße, Greifswalder Str. 86 (14-17 Uhr)
„Kriegsrat auf der Air Base Ramstein nein danke! Friedensverhandlungen statt Waffenlieferungen“, 20 Personen, Pariser Platz 2 (18-20 Uhr)
Sonnabend – Am 21.01. finden in Berlin 24 Demonstrationen statt (Stand 19.1., 14 Uhr), u.a. „Wir haben die Agrarindustrie satt!“, Kampagne Meine Landwirtschaft, aus Richtung Osten (5 Personen, 7.30 Uhr, ab Grünerlinder Weg), aus dem Norden (30 Personen, 8 Uhr, Hauptstraße 24, Blankenfelde), aus dem Süden (15 Personen, 8 Uhr, Königin-Luise-Straße 49), alle vier Aufzüge fahren Richtung Großer Stern/Straße des 17. Juni)
„Wir haben es satt Demonstration für eine soziale und ökologische Agrarpolitik und gesundes Essen für alle“, 10.000 Teilnehmende, Kampagne Meine Landwirtschaft, Platz des 18. März, von hier u.a. über Straße des 17. Juni, Yitzhak-Rabin-Straße, Paul-Löbe-Allee, Konrad-Adenauer-Straße, Unter den Linden, Werderscher Markt, Leipziger Straße, Tiergartenstraße, Straße des 17. Juni, Platz des 18. März (10-12 Uhr)
„Solidarität der iranischen Mediziner*Innen und Heilberufler“, 1.000 Personen, Echo.iran, Budapester Straße an der Gedächtniskirche, Kurfürstendamm, Adenauerplatz (13.30-15.30 Uhr)
„Sichere und bessere Fahrradinfrastruktur in Neukölln“, 100 Teilnehmende, Hermannstraße für alle, Anita-Berber-Park, von hier u.a. über Hermannstraße, Sonnenallee, Sonnenallee / Ziegrastraße (15-16.15 Uhr)
Sonntag – Am 22.01. finden in Berlin fünf Demonstrationen statt (Stand 19.1., 14 Uhr), u.a. „Demonstration gegen Regierung der Mongolei“, 15 Personen, Hausvogteiplatz (12-15 Uhr)
„2 Jahre UN-Atomwaffenverbotsvertrag“, 20 Personen, ICAN Deuschland e.V., Reichstagsufer/Friedrichstraße, von hier u.a. über Reichstagsufer, Paul-Löbe-Allee, Platz der Republik, Bundeskanzleramt, Brandenburger Tor, Stresemannstraße 94 (16-17.30 Uhr)
Gericht – Im Prozess gegen einen Neuköllner Neonazi nach einem rassistischen Übergriff auf einen Jamaikaner und weiterer Vorwürfe könnte es in die Schlussphase gehen. Der 29-Jährige soll den Mann mit einem Messer am Hals verletzt haben. In einem anderen Fall habe er den Hitlergruß gezeigt (12 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 101).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Meiner Schwester Monika Brust alles Gute zum Geburtstag. Es gratulieren Claudia, Dieter und Marina und die Nachwuchsballerina Eva“ / Iván Fischer (72), Komponist und Dirigent; ehem. Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin /„Ellen Gränz: Es ist schön, dass wir uns haben. Heute wirst Du 70. Herzlichen Glückwunsch von Deinem Reinhard“ / „Beate H. (fast 74) du bist bereit! Vor dem Geburtstag. Trotz allem. Für dich ersehne ich einen ruhigen, schönen Weg, auch ohne Fahrrad. Deine ziemlich beste Freundin, Marianne“ / Volker Hassemer (79), ehem. CDU-Politiker / „Lieber Jakob, herzliche Glückwünsche zu Deinem 18. Geburtstag. Nun darfst Du endlich allein am Steuer eines Autos sitzen. Möge Dein Schutzengel stets bei Dir sein. Allzeit gute Fahrt wüschen Dir Mama, Papa und Caluna“ / Erwin Loßmann (86), früherer stellv. Landesvorsitzender der Berliner FDP, „Erwin Loßmann, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, wird 86 Jahre alt. Es gratulieren seine Freundinnen und Freunde sehr herzlich“ / „Lieber Nick, lebe Deine Träume mit unseren besten Glückwünschen Glück zum 17., Deine Eltern“ / Felicitas Woll (43), Schauspielerin, Model und Sängerin / Nachträglich: „Wiebke Eden, Autorin und Bücherfee, alles Gute zum Geburtstag!“
Sonnabend – Mike Arnold (54), ehemaliger deutscher Skispringer / Michael Braun (67), CDU-Politiker / Lars Eidinger (47), Schauspieler / Lukas Fechner (27), „Landestrainer, Talentförderer und Kapitän beim Fußball-Landesligisten Polar Pinguin“ / Sergei Jurjewitsch Grankin (38), ehemaliger Volleyballspieler bei den Recycling Volleys, jetzt bei Fakel Nowy Urengoi / Ken Leung (52), US-Schauspieler / Günter Nooke (64), ehemaliger DDR-Bürgerrechtler, Politiker (Bündnis 90, CDU) / Christine Paul (58), ehemalige deutsche Fußballspielerin / Oskar Roehler (64), Autor, Filmregisseur und Journalist / „Für unseren Freund Volker Schütte: DEM ROUTE- 66 - RÖHRER, EX- MITGLIED VON PAST PERFECT, VIEL GUTES VON SuM“
Sonntag – Marianne Birthler (75), ehemaliger Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen / Anja Freese-Binder (58), Schauspielerin / Manfred Gentz (81), Präsident der Internationalen Handelskammer (ICC), ehemaliger Vizepräsident der Berliner IHK / Katharina Löwel, aka Kitty Kat (41), Rapperin / „Lieber Peter,
heute feierst du deinen 90. Geburtstag. Wir gratulieren dir sehr herzlich und wünschen dir viel Freude an diesem Tag. Alles Gute für dein neues Lebensjahr wünschen dir Brigitte, Verena, Florian, Corinna und die 4 Enkelkinder“ / Fenja Rühl (60), Schauspielerin / Angela Winkler (79), Schauspielerin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Lore Büttner, * 22. Juli 1928 / Christina Drechsler, * 1. Januar 1982, Schauspielerin, v.a. am Berliner Ensemble / Hans Joachim von Orlikowski, * 21. Oktober 1953 / Dipl. Ing. Dieter Willi Roedel, * 5. April 1939, Architekt und Bauleiter / Sieglinde Elisabeth Rötting, * 9. Mai 1941 / Doris Tuchelt, * 26. September 1940
Stolperstein – Manfred Goldberger kam am 2. Juni 1881 in Berlin zur Welt. Er war Rechtsanwalt und wohnte in Wilmersdorf. Goldberger heiratete nicht und hatte auch keine Kinder. Nach einem gezwungenen Umzug in die Rosenheimer Straße musste Goldberger sich in der ehemaligen Synagoge an der Levetzowstraße für die Deportation einteilen lassen. Vom Güterbahnhof Moabit deportierten die Nazis ihn in das Ghetto Piaski (Polen). Dort wurde sein Todesdatum mit dem 20. Januar 1943 angegeben. An der Kufsteiner Straße 2 in Wilmersdorf erinnert ein Stolperstein an Manfred Goldberger.
Encore
„Die im Tagesspiegel implizierte Verwaltungsreform können wir nicht bestätigen“, twitterte die Senatsfinanzverwaltung am Mittwoch. Was war geschehen? Ein unter Zeitdruck stehender Redakteur (ja, ok, es war der Autor dieses Checkpoints) tippte am Montag einen Text über den geplanten Rückkauf des Fernwärmenetzes durch das Land Berlin. Am Dienstag stand Folgendes – sowohl grammatikalisch als auch inhaltlich gewagt – in der Zeitung: „Finanzsenator Wirtschaftssenator Stephan Wesener“. Nun mag die Finanzverwaltung formal recht damit haben, dass Wirtschaftssenator Stephan Schwarz und Finanzsenator Daniel Wesener „eigenständige Persönlichkeiten“ sind. Wir bleiben aber dabei: Den Versuch, die Verwaltungsreform voranzutreiben, war es das wert.
Ganz eigenständig recherchiert hat für diese Ausgabe Thomas Lippold. Sarah Borufka hat das Stadtleben verfasst und Kathrin Maurer am frühen Morgen alles für Sie auf- und zubereitet. Morgen begleitet Sie hier wie gewohnt Thomas Wochnik aus der Woche und ins Wochenende.
Auf bald,