„Jünger und weiblicher“ soll die SPD im Bund werden, fordert Ministerpräsidentin Manuela Schwesig - und wie geht’s der SPD in Berlin? Da schaut einem heute früh von den Titelseiten nach Wahlpleite (17,9 %) und Tegelschlappe (41,7 %) ein verknitterter Michael Müller entgegen, dazu (u.a.) die Zeilen „Wahl? Ihm doch egal!“ („B.Z.“), „Was nun, Herr Müller?“ („Berliner Zeitung“), „Das doppelte Desaster des Michael Müller“ („Morgenpost“) - und im Tagesspiegel kommentiert Ulrich Zawatka-Gerlach: „Raus aus dem Elend - Neuwahlen als Chance.“ Rot-Rot-Grün fehle ein Gravitationskern, zudem müssten alle Parteien, auch die CDU, gezwungen werden, „ihre Führungsteams zu optimieren“.
… denn die Kräfteverhältnisse in der Koalition sind durch die Wahl noch einmal ordentlich durcheinander geraten - eine Analyse finden Sie hier. So, und wer wäre bei der Berliner SPD jetzt „jünger und weiblicher“? Na, vielleicht ja bald Franziska Giffey, pragmatische Bürgermeisterin von Neukölln. In Müllers Stimmbezirk (Tempelhof) hat die SPD übrigens 9,7 Prozentpunkte verloren und liegt mit 19,5 Prozent hinter Grünen und der CDU auf Platz 3.
In Sachen Tegel will Müller jetzt erstmal schnell „einen Brief an die anderen Gesellschafter schreiben“ - an seiner Schließungsabsicht hält er dennoch unverdrossen fest: „Die finanziellen und juristischen Risiken sind nicht wegbeschlossen worden am Sonntag.“ Wo wie abgestimmt wurde, zeigt unsere interaktive Karte - was daraus folgt, bleibt einstweilen offen.