Für Friedrich Merz wird der Weg zum Milliarden-Geldregen für seine designierte Regierung kompliziert. Die Grünen lehnen das geplante Verteidigungs- und Infrastrukturpaket von Union und SPD in seiner jetzigen Form ab. Bei Berlins Grünen sorgt es für Freude: „Ich bin dankbar, dass sich die grüne Bundestagsfraktion ihrer staatspolitischen Verantwortung stellt, Deutschland vor diesem Schwarz-Roten Irrweg zu bewahren“, sagte Grünen-Co-Chefin Nina Stahr dem Checkpoint. Union und SPD dürften den Bundeshaushalt nicht „zum Selbstbedienungsladen“ für „willkürliche Steuergeschenke“ machen.
Das sehen CDU und SPD in der Hauptstadt erwartungsgemäß nicht so. Sondervermögen und Reform der Schuldenbremse seien „nicht nur richtig, sondern überfällig. Wir brauchen massive Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes“, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) dem Checkpoint. Die Sondierungsergebnisse seien „eine gute Grundlage für die nun folgenden Koalitionsverhandlungen“. Auch Berlins CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hält die Ergebnisse für „gut“ und appelliert an die Grünen: „Von den Grünen erhoffe ich mir Staatsräson und damit die Unterstützung der dringend notwendigen Finanzierung unserer Landesverteidigung und Infrastruktur.“ Ob's ein frommer Wunsch bleibt?
Unsere Tagesspiegel-Analysen rund um die Regierungsbildung:
+ Mit Anlauf gegen die Wand? Friedrich Merz muss um seine Regierung kämpfen
+ Nein zu schwarz-roten Schuldenplänen: Das riskante Kalkül der Grünen-Spitze
+ Wird die Linke zur letzten Option für das „Deutschlandpaket“? Vom kleinen Trupp zum Machtfaktor
+ Grünen-Vordenker Hubert Kleinert im Interview: „Noch weiter wird die Union nicht gehen können“
Aktuelle Durchsage von der BVG: „Seit der offiziellen Präsentation des Stabilitätskonzepts im vergangenen Jahr, zeichnen sich bereits jetzt erste, positive Entwicklungen ab“, verlautbarten die Verkehrsbetriebe gestern per Pressemitteilung, deren weiteren Inhalt wir Ihnen wegen mangelnder Relevanz hier ersparen. Warum die Schönfärberei? Weil es für die BVG ziemlich düster aussieht. Wie sehr, zeigt ein aktueller Bericht der Senatsfinanzverwaltung:
+ Die BVG schafft es nicht, in die Infrastruktur zu investieren, etliche Millionen für Bauarbeiten bleiben liegen
+ Offene Stellen beim Fahrpersonal bleiben unbesetzt, die Fluktuation ist gestiegen, der Krankenstand hoch
+ Diese Schwierigkeiten führen zu „überfüllten Zügen, langen Wartezeiten und Anpassungen bei den Fahrplänen“, erkennt der Senat
+ Der Senatsbericht spricht von einer „stetigen Verlangsamung des Liniennetzes“ wegen zu hohem Verkehrsaufkommen und der „Nichtdurchsetzung von Beschleunigungsmaßnahmen“
+ Und über allem schweben Finanzsorgen: Sollte der Senat wegen der Haushaltskrise der BVG 2026 die Mittel kürzen, bestehe „ein erhebliches Finanzierungsrisiko“.
Und was sagt Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) dazu? „Die Berliner Verkehrsbetriebe stehen vor vielfältigen Herausforderungen“, lässt sie einen Sprecher antworten. Am Geld allein lägen die Probleme der BVG aber nicht. Zugleich könne eine stetige Verlangsamung des Liniennetzes „nicht nachvollzogen werden“. Ob all das die Bezeichnung „Krise“ verdiene, beantwortete der Sprecher nicht. Das übernimmt dafür Grünen-Verkehrspolitikerin Antje Kapek: „Die BVG steckt in einer tiefen Krise.“ Bonde unterstellt sie „einen besorgniserregenden Realitätsverlust bei der Wahrnehmung des Berliner Nahverkehrs“.
Die Realität war Montagabend mal wieder auf den Abfahranzeigen an den Bushaltestellen abzulesen: „Im gesamten Stadtgebiet kommt es wegen sehr hoher Verkehrsbelastung (Verkehrsstau und Baustellen) zu Verspätungen und unregelmäßigem Busverkehr.“
Nachsitzen für Katharina Günther-Wünsch (CDU)? Dass nur 2,6 Prozent der Kinder den Probeunterricht bestanden haben, kreidet der SPD-Fraktionschef Raed Saleh der Bildungssenatorin persönlich an. Mit zu komplizierten Aufgaben sei der Zugang zum Gymnasium „unnötig erschwert“ worden, sagte Saleh dem Checkpoint. „Die Bildungssenatorin muss sicherstellen, dass im nächsten Jahr nachgebessert wird. Das ist jetzt ihre Hausaufgabe.“ Faire Bildungschancen dürften nicht an „überzogenen Anforderungen“ scheitern.
Das Verwaltungsgericht steht allerdings bislang auf Seiten der Senatorin. Die Klage einer Schülerin, die den Probeunterricht nicht bestanden hat, haben die Richter am Montag im Eilverfahren abgewiesen. Es bestünden „keine verfassungsrechtlichen Zweifel“ an den Übergangsregeln zur Eignungsfeststellung. Auch gebe es „keine Bedenken gegen die konkrete Ausgestaltung des Probeunterrichts“. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt werden. Weitere Verfahren laufen noch.
Bei manchem dürften die frühlingshaften Temperaturen Lust auf einen eigenen Kleingarten geweckt haben. Da muss Berlins Kleingartenverbands-Präsident Gert Schoppa einige Gartenträume gleich wieder platzen lassen: Aktuell stünden geschätzt 15.000 Bewerber auf den Wartelisten. „Man muss sich auf eine Wartezeit zwischen 5 und 10 Jahren einstellen.“ Zwar sei der Corona-Ansturm etwas abgeebbt, kürzer seien die Wartezeiten darum aber nicht geworden. Schließlich bleiben die meisten „nicht nur Jahre auf ihrer Parzelle, sondern Jahrzehnte“, so Schoppa. Und das, während die Einwohnerzahl weiterwächst.
Welchen Tipp für Bewerber er dennoch geben kann: Direkt beim Kleingarten-Bezirksverband in der Nähe anzufragen, ob und wo es realistische Chancen gibt. Hinweise zu Bewerbungen gibt’s zudem in den meisten Kolonien auf Infotafeln und auf den Internetseiten. Nicht zielführend sei es, wenn sich Suchende, um ihre Chancen zu erhöhen, auf alle Bezirkswartelisten der Stadt setzen lassen. „Man muss sich fragen, ob man im Hochsommer abends noch nach der Arbeit müde durch die halbe Stadt fahren möchte, um Blumen und Gemüsepflanzen zu gießen“, sagt Schoppa. Zudem widerspreche es der „ökologischen und gemeinschaftlichen Idee eines Kleingartens“. Der wichtigste Rat an Wartende kommt zuletzt: „Auf alle Fälle in Geduld üben.“ Macht sich auch dann noch bezahlt, wenn man irgendwann tatsächlich Gärtner ist.

Auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM im regnerischen Cannes ging es am Montag unter Berliner Beteiligung um Wohnungsmangel und Mietenregulierung (der Berliner Mietendeckel kam dabei nicht gut weg). Brisanter ist da, was Kollegin Teresa Roelcke beim Boarding für den Flieger nach Südfrankreich miterlebte. Etwa ein Drittel der Fluggäste schien auch zur Messe zu wollen. Darunter auch: Christoph Gröner, berüchtigter Baulöwe und in den letzten Monaten immer wieder wegen unterschiedlicher Insolvenzverfahren und beinahe Insolvenzen in den Medien. Für ihn heißt es jetzt Easyjet statt Privatjet. Viele grüßen sich, klopfen sich kumpelnd auf die Schulter. Nur einen grüßt bei der Ankunft am Gate niemand: Gröner. Offenbar hat er es sich auch in der Branche verscherzt. „Höchststrafe“ sei das, kommentiert einer der Immobilienmenschen in der Boardingschlange.
Nachtrag: In einer früheren Version des Textes hieß es, Gröner sei im Flieger nach Südfrankreich allein geblieben. Das ist unzutreffend. Tatsächlich bezogen die Beobachtungen des Tagesspiegels sich alleinauf die Ankunft am Gate und die Wartezeit vor dem Boarding. Herr Gröner lässt hierzu zutreffend mitteilen: „Tatsächlich wurde unser Mandant von einer Vielzahl der an Bord des Easyjets-Flugs anwesenden Passagieren begrüßt und blieb daher keinesfalls allein.“ Wir haben die entsprechenden Passagen korrigiert.

Wir gehen live! Anlässlich unseres 10. Geburtstags (ja, der war im November, aber in Berlin preist man Verspätungen ja durchaus ein) bringen wir den Checkpoint mit einer Live-Show auf die Bühne des legendären Kabaretts „Die Stachelschweine“. Es wird geredet (u.a. mit Berlins Ex-Regierendem Klaus Wowereit), musiziert (die Checkpoint-Band präsentiert ihre eigenen Songs) und gespielt (natürlich mit Ihnen!). Nach zweieinhalb Stunden haben Sie garantiert viel gelacht – und eine Menge über die beste Stadt der Welt gelernt. Fest steht, und wir neigen selten zu Übertreibungen: Diese Show wird ein Original. Ein Muss für Berlinkenner und alle, die es werden wollen. Der Ticketverkauf startet heute hier, Tagesspiegel-Abonnenten zahlen weniger. Wir freuen uns auf Sie …
… und gratulieren an der Stelle noch unserem künftigen Gastgeber und Stachelschweine-Chef Frank Lüdecke zu seinem heutigen Geburtstag. Happy Birthday & auf eine gute Zusammenarbeit!
Berliner Schnuppen

Telegramm
Schlechte Nachrichten für Autofahrer: Die Teilsperrung der A100 wird vorerst nicht aufgehoben. Der Riss im Beton der S-Bahn-Brücke soll zwei weitere Wochen untersucht werden. Und es könnte noch schlechter kommen für die ganze Stadt: „Wenn der bauliche Zustand so schlecht ist, wie er sich darstellt, könnte es eine Vollsperrung geben“, hieß es von der Autobahn GmbH am Montag. Dann droht der Komplettabriss. Alle News dazu gibt's hier.
Mächtig viel Verkehr braust schon jetzt täglich über die Osloer Straße. Blöd, wenn da eine Ampel ausfällt. Noch blöder, wenn dann die Polizei nicht den Verkehr regelt. Seit Donnerstagabend sind an der Kreuzung Osloer Straße, Ecke Drontheimer Straße und Koloniestraße die Lichter aus. Doch während Freitag noch Polizisten für Stop oder Go sorgten, kümmerte sich Samstag und Sonntag niemand mehr darum, berichtet ein Anwohner dem Checkpoint. Die Folge: „Alle zehn Minuten ein Fast-Unfall“. Auch ein Anruf bei der Polizei habe keine Einsatzkräfte mehr zur Kreuzung bewegt.
Auf Anfrage erklärt die Polizei dem Checkpoint, wieso: „An Sonn- und Feiertagen ist aufgrund einer übersichtlichen Verkehrslage keine Ersatzregelung vorgesehen.“ Bei einer Visite am Samstag habe man zudem „keine Verkehrssituationen festgestellt, die eine polizeiliche Verkehrsregelung erfordert hätten“. Seit Montag stehen die Beamten wieder auf der Straße – und das auch noch bis Dienstagnachmittag. Dann läuft die Ampel „erstmal wieder“, sagte ein Sprecher der Verkehrsverwaltung, müsse bald jedoch „komplett ausgetauscht werden“.
In der Nacht auf Samstag hat eine Gruppe junger Männer eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber im brandenburgischen Stahnsdorf angegriffen. Dabei wurde ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, der zum Schutz der Unterkunft eingesetzt war, verletzt. Er musste im Krankenhaus behandelt werden.
Abgebrannt? Die Berliner Feuerwehr sucht auf der Vergabeplattform des Landes Spender und Sponsoren für ihr 175-jähriges Jubiläum im kommenden Jahr. Insgesamt beträgt der Finanzbedarf 830.000 Euro. Platinsponsoren (ab 75.000 Euro) sind zu einem „exklusiven Empfang“ geladen, dürfen Visitenkarten verteilen und werden auf allen Bühnen präsentiert. Bleibt nur zu hoffen, dass demnächst nicht der Klingelbeutel für einen neuen Leiterwagen herumgereicht wird.
Die Berliner Polizei bittet um Mithilfe: Seit Sonntag wird der 18-jährige Simon Jakob Kolbe aus Weißensee vermisst. Seine Mutter verlor ihn im Treptower Park aus den Augen. Der junge Mann leidet an frühkindlichem Autismus, ist orientierungslos und auf Hilfe angewiesen. Wer etwas gesehen hat, wird gebeten, sich bei der Berliner Polizei zu melden. Hier geht es zu den Bildern.
Der Betrieb am BER war am Montag wegen eines Streiks des Bodenpersonals lahmgelegt. Was passiert dort dann überhaupt an so einem Tag? „Es gibt auch außerhalb des Regelbetriebs an einem Flughafen immer genug zu tun. Insofern hatten alle Beschäftigten heute einen regulären Arbeitstag, wenn sie nicht krank oder im Urlaub waren“, teilt Flughafen-Sprecher Axel Schmidt mit. Sofern möglich, hätten einzelne Fachbereiche den Tag für die Aktualisierung von IT-Systemen und Fortbildungen genutzt. Immerhin waren außerhalb des Sicherheitsbereichs auch alle Geschäfte offen.
Sie heißen zwar nicht Tick, Trick und Track, sollen aber ähnlich pfiffig sein. Die Berliner Finanzverwaltung setzt bei Künstlicher Intelligenz auf TREK_KI, DOK_KI und BAK_KI. Normalerweise kümmert sich TREK_KI um Fragen der Verwaltungsmitarbeiter. Doch auch die AGH-Anfrage von Marc Vallendar (AfD), welche Ziele der Senat mit dem Einsatz von KI verfolgt, beantwortet der KI-Assistent direkt selbst: „Durch die Automatisierung von Routineaufgaben und die Unterstützung bei komplexen Aufgaben kann ich dazu beitragen, die Arbeitslast von Mitarbeitern zu reduzieren und die Produktivität zu steigern.“ Hallo Digitalisierung!
Und Berlin legt direkt nach: „Zack. Boom. Yeah. Online geht mehr, als du denkst“, bewirbt der Senat betont locker seine digitalen Bürgerservices mit neuen Plakaten, Videoclips in S- und U-Bahnen und Radiospots. Mehr als 350 Verwaltungsleistungen (hier die ganze Liste) kann man inzwischen von zu Hause aus erledigen – je mehr Nutzer, desto mehr Entlastung für die Bürgerämter. In vielen Bürgerämtern unterstützen „Digitallotsen“ bei der Einrichtung der Online-Ausweisfunktion und des BundID-Kontos. Es geht voran!
Noch immer nicht genug von Digitalisierung? Das landeseigene Berliner Wohnungsunternehmen Howoge hat seit Ende November eine App für ihre Mieter. Mitte Februar hatte „Mein Howoge“ rund 2.700 User (bei 150.000 Mietern). Die App stellt Dokumente wie Mietvertrag oder Stellplatz digital bereit, listet Nebenkostenabrechnungen und Mietzusammensetzungen auf. Die Resonanz: so mittel. „App ist genauso schlecht wie die ganze Kommunikation mit dem Kundencenter“, ärgert sich Werner J. im Playstore. „Ständig hängt diese App. Immer nur Fehlermeldung über Fehlermeldung“, ergänzt Juan B. Dahingegen läuft die Anwendung bei Fatmir G. „flüssig und ist übersichtlich“. Unterm Strich: 2,8 Sterne.
Beim Checkpoint meldete sich vergangene Woche eine Oma gegen Rechts voller Ärger über die CDU-Anfrage zur NGO-Finanzierung: „Da Herr Merz uns vorgeworfen hatte, nicht ‚alle Tassen im Schrank zu haben’, haben sich einige Omas entschieden, Tassen an das Berliner CDU-Büro zu schicken.“ Ob die Regale dort inzwischen voll sind? Eine Woche, fünf E-Mails und vier Anrufe später bleibt die CDU-Pressestelle uns die Antwort noch immer schuldig. Randvoll mit Versandkartons sind einem taz-Foto zufolge inzwischen aber ein Bauschuttcontainer und acht Rollcontainer in einem Hof nahe dem Konrad-Adenauer-Haus (geschätzt 5.000 Tassen). Auf offizielle Zahlen – und eine Antwort, was mit all den Trinkgefäßen passieren soll – warten wir weiter.
Charlottenburg-Wilmersdorf setzt große Hoffnungen in das erste Berliner NFL-Spiel: „Revenues im Millionenbereich sind für die Gastgeberstadt möglich“, schwärmt das Bezirksamt auf BVV-Anfrage von Alexander Pönack (CDU). Die Nähe zum Olympiastadion könnte insbesondere der City West zugutekommen – und die weltweite Berichterstattung würde den Bezirk als „positiv belegten Austragungsort“ bekannt machen. Na dann!
Kaum sind dank der besseren Temperaturen die Fahrräder aus dem Keller geholt, schon machen sich die Diebe darüber her. Vergangene Woche wurden in Berlin 199 Fahrräder als gestohlen gemeldet und damit deutlich mehr als in der Woche davor (159). Besonders viel geklaut wurde in Grünau, im Huttenkiez in Moabit und im Charité-Viertel in Mitte. Das geht aus einer Checkpoint-Auswertung von Daten der Berliner Polizei hervor. Auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte sehen Sie, wie die Lage in Ihrem Kiez ist.
Zitat
„Sie haben kein Gewissen.“
Nach den Sondierungsgesprächen lässt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) laut „Stern“ kein gutes Haar an den Unions-Verhandlern Alexander Dobrindt (CSU) und Thorsten Frei (CDU). Klingt nach hervorragenden Voraussetzungen für eine Koalition.
Stadtleben
Verlosung – In seinem neuen Buch „Die Kriege der Gegenwart und der Beginn einer neuen Weltordnung“ (Kiepenheuer & Witsch) beschreibt der ehemalige Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer, wie instabil und brisant die Weltlage inzwischen ist und zeigt die Bedrohung und Herausforderung, die die Weltordnung für die deutsche und europäische Politik bedeuten. Zur Buchpremiere am Donnerstag (13. März) um 19:30 Uhr in der Urania Berlin spricht Anja Wehler-Schöck, Mitglied der Chefredaktion des Tagesspiegels, mit dem Grünen-Politiker. Die Veranstaltung ist inzwischen restlos ausverkauft, wir verlosen trotzdem 5x2 Gästelistenplätze. An der Urania 17, U-Bhf. Wittenbergplatz
Essen & Trinken – Wenn die Temperaturen angenehmer werden und es trocken bleibt, ist wieder Zeit für Streetfood. Übergangsweise muss man das ja noch nicht unbedingt wörtlich nehmen und speist einfach vor Ort. Im Khinkali House zum Beispiel. Hier gibt es, das verrät der Name, hauptsächlich Khinkali. Georgischen Teigtaschen, die – da hat man die Wahl – mit Fleisch, Pilzen, Kartoffeln oder Käse gefüllt sind. Außerdem steht Khachapuri, Fladenbrot mit verschiedenen Füllungen wie Bohnen, Spinat und Käse, auf dem Menü. Täglich 12-22 Uhr, Simon-Dach Straße 14, S-Bhf. Warschauer Straße
Noch hingehen – Otto Piene (1928-2014) hatte als Mitbegründer der ZERO-Bewegung einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der experimentellen Kunst, insbesondere auf die kinetische Kunst und die Lichtkunst. Experimente mit Licht in Form von Feuer an der Grenze zwischen Kreation und Destruktion sind das Thema der Ausstellung bei Sprüth Magers. Parallel eröffnet die Schau der US-amerikanischen Malerin Lucy Dodd (*1981), deren Umzug nach Schottland sich in ihren Naturbildern auch in Form von Naturpigmenten niederschlägt. Zu sehen noch bis zum 5. April. Di bis Sa 11-18 Uhr, Oranienburger Straße 18, S-Bhf. Oranienburger Straße
Last-Minute-Tickets – KAИAL sei eine Post-Avantgarde-Rock-Band aus Berlin, die 2030 wieder verschwindet. So heißt es. Im Oktober 2024 warfen die Wendekids mit „NOSTALGIA“ ihre vierte und beste Platte auf den Markt. Der Opener „Feierabendstadt“ wurde prompt in die Shortlist der Listen-to-Berlin-Awards aufgenommen und das Frontstage Magazin befindet: „KANALs viertes Studioalbum ist ein musikalisches Statement (...). Das geht weit über die meisten Hörgewohnheiten hinaus.“ Eigentlich kommt die Band aus Cottbus, probt jetzt aber in Berliner Garagen. Zu hören gibt es das Heute, ab 20 Uhr, im Theater unterm Dach. Tickets ab 10 € können hier reserviert werden, zahlen muss man vor Ort – das geht aktuell aber nur in bar. Danziger Straße 101, S-Bhf. Greifswalder Straße
Grübelstoff – „April, April, der macht, was er will“, so hieß es früher, wenn man das sprunghafte Wetter während des Übergangs von Winter zu Frühling erklären wollte. Inzwischen trifft das wohl schon auf den März zu. Wie könnte da ein passender Spruch lauten?
Kiekste

Netter Versuch, muss wohl aber trotzdem weg! Dank an Leserin Gudrun Borrmann aus Schöneberg. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): In dieser Woche wird der Stadtring auf mehreren Abschnitten jeweils nachts von 21 bis 5 Uhr gesperrt.
* Bis zur Nacht Freitag/Samstag die A100 in Richtung Wedding zwischen Halenseestraße und Spandauer Damm, sowie die Überfahrt von der A115 auf die A100 in Richtung Wedding gesperrt.
* Heute Nacht ist der Streckenabschnitt zwischen Späthstraße (A113) und Oberlandstraße in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
Stubenrauchstraße (Rudow): Bis Mitte Mai ist die Fahrbahn in beiden Richtungen jeweils zwischen Neuköllner Straße und Ehrenpreisweg auf einen Fahrstreifen verengt. Die Überfahrten der Straßen des Nebennetzes sind gesperrt.
Rosenfelder Straße/Einbecker Straße (Rummelsburg): Die Einbecker Straße ist in Richtung Robert-Uhrig-Straße vor der Kreuzung für den Kfz-Verkehr gesperrt. Auch die Rosenfelder Straße ist in Richtung Irenenstraße, zwischen Einbecker Straße und Metastraße, für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – S45: In der Zeit von 22 bis 1.30 Uhr fahren keine Züge der S45 zwischen Hermannstraße und Südkreuz. Fahrgäste nutzen bitte zwischen Hermannstraße und Südkreuz die Züge der S41 und S42.
Demonstration – Für heute sind neun Demos angemeldet (Stand 10.3., 12 Uhr) u.a. „Stand united for Refugee rights and climate justice“: 150 Menschen, Oranienplatz (0-24 Uhr)
„TV-N Berlin Entgeltverhandlungen bei BVG und BT GmbH“: 500 Menschen, dbb beamtenbund und tarifunion, Goethestraße 85 (11-13 Uhr)
„Für den Frieden in der Welt und das Ende aller Kriege – Frieden schaffen ohne Waffen“: 15 Teilnehmende, Omas gegen rechts, Alexanderplatz 42 (11.30-13.30 Uhr)
„Kritik am Umgang der Bundesregierung und weiterer Bundes- und Landesbehörden mit Opfern rechtsextremer Gewalt“: 100 Demonstrierende, Jungfernbrücke (Spreekanal) (13-16 Uhr)
„OmasgegenRechts Südwest – gegen Querdenker, Verschwörungsdenker und rechte Populisten“: 35 Teilnehmende, Schloßstraße (17-18.30 Uhr)
Gericht – Nach Gewalt in einer Notaufnahme könnte es zu einem Urteil im Prozess gegen zwei Brüder kommen. Die 21- und 26-jährigen Angeklagten sowie ein 17-Jähriger sollen in einem Krankenhaus einen Arzt und einen Pfleger angegriffen haben. Einer der Brüder sei Patient gewesen. Zum Angriff sei es gekommen, als sie wegen der Behandlung eines Notfallpatienten sich etwas gedulden sollten (13.00 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal D703).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Nina Hagen (70), Musikerin und Schauspielerin, gilt als deutsche „Godmother of Punk“, beeinflusste den deutschen New Wave und war eine Vorreiterin der Neuen Deutschen Welle / „Unsere langjährige Freundin Ingrid in Heiligensee wird heute 80 Jahre alt. Es gratulieren ganz herzlich und freuen sich auf ein Wiedersehen zur Geburtstagsfeier die Freunde aus Lichtenrade“ / Marco Kreuzpaintner (48), Regisseur und Drehbuchautor, Mitbegründer der Berliner Produktionsfirma „Summerstorm Entertainment“ (2009) / Frank Lüdecke (64), Kabarettist, Tagesspiegel-Kolumnist und künstlerischer Leiter des Kabaretts „Die Stachelschweine“ / „Liebe Regine, wir wünschen Dir ein schwungvolles, lustiges und gesundes neues Lebensjahr. Bleib, wie Du bist. Die Mazarian-Dreamgirls“ / Matthias Schweighöfer (44), Schauspieler, Produzent und Regisseur, spätestens seit der „Keinohrhasen“-Reihe (2007) zählt er zu den gefragtesten Schauspielern Deutschlands / „Liebe Silvia, anscheinend wirst Du mit den Jahren immer jünger. Und wenn die Zahlen etwas anderes hergeben, dann glauben wir einfach das, was wir sehen und mit Dir erleben. Alles Liebe zum Geburtstag! Wir wünschen Dir viele schöne Tage am Meer und freuen uns auf einen Spaziergang im Britzer Garten“ / Beate Stoffers (57), Politikwissenschaftlerin und Bildungspolitikerin (SPD), bis 2021 Staatssekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie / Sybille von Obernitz (63), Politikerin (parteilos), bis 2012 auf Vorschlag der CDU Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung in Berlin / Christian Wolff (87), Schauspieler, seinen Durchbruch hatte er 1989 als Förster Martin Rombach in der Familienserie Forsthaus Falkenau
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Gisela Achterberg, * 16. Dezember 1941, verstorben am 6. Februar 2025 / Kurt Holtmann, * 26. März 1955, verstorben am 20. Februar 2025 / Peter Krohn, * 22. Januar 1937, verstorben am 15. Februar 2025 / Heide Voß-Broemme (geb. Broemme), * 25. Mai 1945, verstorben am 24. Februar 2025
Stolperstein – Rebekka Katzky (geb. Nebenzahl) wurde am 28. Oktober 1871 in Oberwaldenburg (Podgórze) geboren. Vermutlich in den späten 1890er Jahren heiratete sie Julius Katzky. Sie wurden Eltern von zwei Töchtern. Julius Katzky war Kaufmann von Beruf und Inhaber des Geschäfts „Katzky & Wachstock“. Mit zunehmender Verfolgungen der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren zog die Familie innerhalb Berlins häufig um. Am 16. Dezember 1942 wurde das Ehepaar von den Nazis in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Drei Monate später, am 11. März 1943, starb Rebekka Katzky. Heute erinnert ein Stolperstein in der Gartenstraße 114 in Mitte, vor ihrem letzten Wohnhaus, an Rebekka Katzky.
Encore
Der (Sonnen-)Schein trügt: In den kommenden Tagen könnte es kühler und nasser werden. Bevor Sie also Ihren Mantel ins Sommerquartier verbannen, hier der traditionelle Checkpoint-Hinweis auf die elf Berliner Jahreszeiten:
Winter
Frühling der Narren
Zweiter Winter
Frühling der Täuschung
Dritter Winter
Regenzeit
Tatsächlicher Frühling
Sommer
Falscher Herbst
Zweiter Sommer
Herbst.
Aktuell befinden wir uns höchstwahrscheinlich im „Frühling der Narren“, es naht der „Zweite Winter“.
Erstklassig bei jedem Wetter waren auch heute wieder die Recherchen und Beiträge von Sönke Matschurek, Jessica Gummersbach, Teresa Roelcke und Daniel Böldt, sowie das Stadtleben von Tobias Langley-Hunt. Noch vor den ersten Sonnenstrahlen war Jaqueline Frank in der Produktion zur Stelle. Unsere Vorhersage für morgen: Es erwarten Sie Jessica Gummersbach und Daniel Böldt mit dem allerbesten aus Berlin! Machen Sie es gut und bis bald
Ihr