ach ja, die Friedrichstraße, man kann schon mal den Überblick verlieren: auf, zu, auf, zu, auf. Sicher sein kann man sich eigentlich erst vor Ort. Nachdem der Straßenabschnitt am Samstag wieder freigegeben wurde, war es gestern Nachmittag schon wieder vorbei mit dem (Auto-)Verkehr. Grund war diesmal keine überhastete Anordnung der Verkehrsverwaltung, sondern die guten, alten Straßenblockaden der Letzten Generation.
Verwegener Gedanke: Liegt in dieser Aktion vielleicht der Keim für ein bisschen Versöhnung in der Stadt? Wie wäre es, man lässt die Menschen einfach angeklebt? Die Friedrichstraße wäre wieder autofrei, gleichzeitig könnten zumindest jene Aktivisten keine anderen Straßen blockieren. Ein bisschen Frieden für alle.
Wir bleiben auf Berlins Straßen: Die Sicherung des flüssigen Wirtschaftsverkehrs ist eines der Hauptargumente von Verkehrssenatorin Manja Schreiner für ihre „Atempause“ bei der Radwegplanung. Nur: Wirtschaftsverkehr rollt eben auch da, auf den Radwegen. Fabio Adlassnigg, Sprecher des Lieferdienst Wolt schreibt dem Checkpoint: „Den geplanten Stopp der Radwegprojekte beobachten wir mit großer Sorge. Ideen um Planungsstopps oder die krude Idee, Radwege zum temporären Parken freizugeben, gefährden nicht nur Radwege, die bereits längst zum wichtigen Wirtschaftsverkehr in der Stadt geworden sind, sondern vor allem das Leben von Wolt-Mitarbeitenden.“
Radwege fürs temporäre Parken freizugeben war fairerweise nur ein Gerücht. Dennoch: Es ist nicht so, dass Berlin keinen Bedarf an besseren Radwegen hätte (was auch Schreiner nicht bestreitet): In einer Umfrage unter Wolt-Fahrer:innen zur Verkehrssicherheit landete Berlin gerade mal auf dem 13.