Bevor wir mit Berlin durchstarten, blicken wir kurz aufs Wahlkampfgeschehen - AfD-Chefin Alice Weidel ist auf die Rechtsaußen in ihrer Partei nicht gut anzusprechen: Gestern Abend verließ sie eine ZDF-Wahlsendung, nachdem CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sie nach Alexander Gauland und Björn Höcke gefragt hatte; am Tag zuvor war sie beim „Fünfkampf“ der Frage von Sahra Wagenknecht, wie sie sich inmitten von „Halbnazis“ fühlt, mit dem Hinweis auf den angeblich hohen „Akademisierungsgrad“ ihrer Partei ausgewichen - aber ein „Halbnazi“ ist ja nicht deshalb ein besserer Mensch, nur weil er sich einen Doktortitel zusammenkopiert hat.
Der 71-jährige Fußgänger, der in der Nacht zu Montag nach dem Zusammenstoß mit einem Rennradfahrer in der Rheingaustraße (Friedenau) an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben ist (hier die Meldung) war der Berliner Künstler Andreas Kaps. Nach einem Studium an der Hochschule der Künste als Schüler von Wolfgang Petrick (1976 bis 1981) zählte Kaps zu den „Neuen Wilden“, seine Werke wurden u.a. in London, Madrid, Stockholm und München ausgestellt. Auch als Kunstkritiker tat er sich in den 80er Jahren hervor - u.a. im Tagesspiegel. In Berlin waren Bilder von Kaps regelmäßig in der Galerie Poll zu sehen, vor einem Jahr zeigte die Kunststiftung Poll im Schaulager Bilder und Zeichnungen von Kaps. Zitieren ließ er sich zu diesem Anlass mit den Worten: „Jeder einzelne Pinselstrich des Künstlers ist in seiner Komposition mit verantwortlich für das Weltgeschehen.