wie ein Schwarm Schmeißfliegen fielen gestern tausende Trecker über Berlin her – bei Radioeins hatte ich gestern früh noch für Gelassenheit gegenüber der dieselmotorisierten Bauerndemo plädiert, aber zwischen den tonnenschweren Landmaschinen mit ihren riesigen Rädern und hoch gefährdeten Berliner Fußgängern blieb dafür dann doch kein Platz: Wer so hemmungslos rote Ampeln und die Anweisungen der Polizei ignoriert, verwirkt seinen Anspruch auf Verständnis.
Die folgende Meldungsüberschrift „Kaum sind die Bauern weg, kommt die Schweinepest“ bitten wir dennoch nur in einem losen zeitlichen Zusammenhang zu verstehen (ähnlich wie „Kaum ist die Sonne weg, geht der Mond auf“) – aber die Randbezirke bereiten sich auf den tierischen Ernstfall vor. Stadträtin Nadia Zivkovic aus Marzahn-Hellersdorf bestätigte am späten Abend Checkpoint-Informationen, wonach das Bezirksamt gestern den Kauf eines neun Kilometer langen Zauns zur Einrichtung von Sperrzonen sowie die Anschaffung von hundert Meter Baustellensicherungen für Straßensperren beschlossen hat – sie rechnet schon bald mit den ersten Fällen: „Die afrikanische Schweinepest steht 80 bis 100 Kilometer vor Berlin.“ Auch ein Zimmer für einen Krisenstab wird eingerichtet.
Den vorsorglichen Kauf begründet Zivkovic mit vermutlich steigenden Preisen: „Der Run auf solche Zäune geht jetzt los, das ist für die Hersteller ein Riesengeschäft.“ Wird bei einem Wildtier das Virus nachgewiesen, müssen die Behörden in einem Radius von 1,5 Kilometer um den Fundort sofort ein Zaun ziehen und im Umkreis von 15 Kilometern eine Sperrzone errichten.