Das Schulessendesaster ist noch nicht überstanden (nach drei Wochen setzt die Bildungsverwaltung jetzt immerhin mal eine „Taskforce“ ein), da nimmt das U-Bahndesaster seinen Lauf: Nach Checkpoint-Informationen vom Sonntag hatten sich mehr als 50 Fahrer neu krankgemeldet – zum einen gab es etliche Coronafälle, zum anderen ist aber auch die Rede von einem kalten Protest gegen die Chefetage (es gibt Frust über neue Dienstpläne, weniger Freizeit, Wochenend- und Nachteinsätze). Die Folge: Auf fast allen Linien gab es enorme außerplanmäßige Taktlücken von 10, 15 und sogar 20 Minuten – obwohl die Fahrpläne wegen maroder Wagen ohnehin schon gestreckt wurden. In Fachforen wird befürchtet: „Wenn das am Montag so weiter geht, bricht das komplette Chaos aus.“ Unser Tipp: Schneiden Sie diese Meldung zur Vorlage bei Ihrem Arbeitgeber aus – pünktlich kommen Sie so jedenfalls nicht.
Zur unendlichen Geschichte entwickelt sich der Versuch von Michael Wolffsohn, das einstige Familiengrundstück am Stölpchensee für „ein gemeinwohlorientiertes Projekt mit Bezug zur Geschichte des Ortes“ zurückzukaufen – die Wolfssohns waren von den Nazis enteignet worden und später, nach der Rückübertragung, vom Bezirk Zehlendorf unter falschem Vorwand zu einem Billigverkauf gezwungen worden (der Gutachter Thomas Brechenmacher spricht vom Gefühl einer „zweiten Arisierung“). Doch Grüne und SPD im Bezirk sperren sich, die CDU traut sich nicht – und so scheiterte gerade ein FDP-Antrag zum Wolffsohn-Plan.