Die Meldung des Tages: „SPD: Kein Hund darf an Groko-Abstimmung teilnehmen“ (t-online) – tja, wer hätte das gedacht? Und das kam so: „Bild“ hatte eine spanische Hundedame mit dem Namen Lima (hier im Bild links) erfolgreich online als Parteimitglied angemeldet. Wenig später bekam Lima Post von der Berliner SPD-Landesgeschäftsführerin Anett Seltz: „Liebe Lima, Du entscheidest, ob die SPD in eine Regierung mit CDU und CSU eintritt.“ Auch Spandaus Juso-Chef Roman schrieb: „Herzlich willkommen in der SPD!“ Eingeladen wurde Lima u.a. von den Jusos zu einem „Turbo-Training #noGroko“, von Olaf Scholz und Andrea Nahles zu einer Regionalkonferenz („Ob die SPD in eine Regierung mit CDU und CSU eintritt, entscheidest am Ende Du“) und von Berlins SPD Fraktionschef Raed Saleh zu einer Diskussion. Inzwischen soll auch Limas Mitbewohnerin Kotka Kowalska (eine Katze aus Polen) in die SPD eingetreten sein, behauptet „Bild“ – die Partei dementiert.
Und warum darf Lima jetzt doch nicht über die Groko entscheiden? Die SPD sagt: Weil Hunde keine eidesstattliche Versicherung darüber abgeben können, wer sie sind – und weil „Bild“ dieses Detail verschwieg (hundsgemein!), lassen die Sozialdemokraten „den berühmten Berliner Medienanwalt Christian Schertz von der Kette“ (FAZ). Die SPD sagt zur „Bild“: „Ihr Versuch, innerparteiliche Demokratie verächtlich zu machen, ist erbärmlich“ (Hubertus Heil). Die „Bild“ sagt zur SPD: „Limas Parteikarriere zeigt, was die Mitgliederbefragung in Wahrheit ist: hochgradig anfällig für Manipulationen und nicht nur deshalb gefährlich für die Demokratie“ (Politik-Chef Nikolaus Blome).