treue und aufmerksame Checkpoint-Leser haben uns über die Osterfeiertage das eine oder andere bunte Überraschungsei ins Nest gelegt. Wir haben alle gepellt, zum Vorschein kam u.a.:
- die zeitlich pikante Berliner Hotelbuchung einer Senatorin (noch in Arbeit)
- Aufzeichnungen über einen außergewöhnlichen Abgang aus der Senatskanzlei (ebenfalls noch in Arbeit)
- Antisemitische Stereotype in der inzwischen klandestin gelöschten Erklärung eines weiteren senatsgeförderten Vereins
- ein herrlich kreativer Beitrag der Bahn zu unserem beliebten Betriebsstörungsbingo
- Indizien zum heimlichen Aufbau einer Berliner Parallelverwaltung
- ein interner WhatsApp-Gruppenchat der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf
- Kakerlaken in einem beliebten Wohnheim des Studierendenwerks
- und vieles mehr.
Aus gegebenem Anlass beginnen wir heute aber mit einem wichtigen Warnhinweis:
Seit Montag, 1. April, Punkt 00:00 Uhr ziehen Rauschschwaden… pardon: Rauchschwaden durch die Stadt (und das ist kein Scherz!). Ein Zusammenhang zwischen dem Inkrafttreten der Cannabislegalisierung mit den derzeit auffällig schlechten Luftwerten in der Stadt (hier zu sehen) ist zwar nicht belegt (damit beschäftigt sich heute weiter unten übrigens auch Naomi Fearn in ihrem Abo-Kult-Comic „Berliner Schnuppen“), die Folgen des Passivrauchens sind es allerdings schon – in diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen beschwingten Kurzwochenstart.
Nach Vorwürfen wegen Veranstaltungen gegen den Neuköllner Kulturtreff Oyoun hat nun ein bisher üppig vom Senat gefördertes Projekt Probleme mit antisemitischen Äußerungen in den eigenen Reihen. Diesmal geht es um ein inzwischen gelöschtes Statement von „Frauenkreise Berlin“ zu Gaza mit einschlägigen Stereotypen (liegt dem Checkpoint vor). Es ist der Sound derjenigen, die Karfreitag den Hauptbahnhof mit der Parole „From the river to the sea“ besetzten.
Die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung kennt das Statement. Staatssekretärin Micha Klapp hat darin Aussagen entdeckt, „die als israelbezogen antisemitisch verstanden werden können“.
So wird Israel darin Kolonialismus und „White Supremacy“ vorgeworfen, die israelische Regierung „faschistisch“ genannt und „der 7. Oktober“, also der Terrorangriff der Hamas, nicht als „Startpunkt der Eskalation“, sondern als Reaktion auf israelische Gewalt beschrieben. Deutschland solidarisiere sich mit der israelischen Regierung nur „aufgrund fehlender Integrität und eigener Identitäts- und German Guilt-Struggles“, heißt es in dem Statement. Im programmatischen Spiegelstrich-Absatz „Als feministisches Projekt stellen wir klar…“ wird das Schicksal der verschleppten, vergewaltigten und ermordeten jüdischen Frauen nicht einmal erwähnt.
Am 12.3. bat die Senatsverwaltung das Projekt um eine Stellungnahme. In einer noch unveröffentlichten Antwort auf eine Anfrage des CDU-MdA Timur Husein schreibt Staatssekretärin Klapp dazu:
„In einer ersten Reaktion hat ‚Frauenkreise‘ den Beitrag von der Internetseite entfernt und mitgeteilt, dass sich das Projekt mit den Vorwürfen auseinandersetze und Kontakt zu einer
Fachberatungsstelle für Rassismus und Antisemitismus aufgenommen habe, um den Blogeintrag zu überprüfen. Zudem werde das gesamte Team der ‚Frauenkreise‘ einen
entsprechenden Beratungs- und Schulungsprozess durchlaufen.“
Der CDU-Abgeordnete Husein sagt dazu, das gelöschte Statement offenbare, „wie sehr der feministische und antirassistische Intersektionalismus von Antisemitismus durchsetzt ist.“ Dass „Frauenkreise“ erst zwei Tage nach der Bitte um eine Stellungnahme durch den Senat einen vier Wochen alten UN-Bericht zu sexualisierter Gewalt der Hamas verlinkt habe, sei „ein jämmerlicher Versuch, sich reinzuwaschen“.
Das Projekt „Berliner Frauenkreise“ erhält in diesem Jahr vom Senat mit 204.473,94 Euro. Dazu kommen 5400 Euro aus dem Förderprogramm „Partnerschaften für Demokratie“ sowie 6000 Euro von der Landeszentrale für Politische Bildung.
Nachschub für unser Betriebsstörungsbingo – wie Sie wissen, sammeln wir dafür hier alle Ausreden der Bahn, warum ein Zug zu spät oder gar nicht kommt (wir sind da inzwischen bei mehr als 100 Ansagen, von „Ausfall der Zugzählanzeiger“ über „Rettung einer Taube im Gleisbett“ bis zur „Blasenschwäche des Zugführers“). Der heutige Beitrag kommt von Checkpoint-Leser Michael Tepper, dessen Nichte ihm aus dem Zug von Stuttgart nach Berlin folgende Nachricht zukommen ließ:
„Ich glaub‘, Ihr braucht nicht zu befürchten, dass ich zu früh da sein könnte … ein Grund für die weitere Verspätung: ‚Klopapierzulieferer im Stau‘.“
Das ist wirklich so besch… euert, dass es schon wieder gut ist.
Ganz andere Kloprobleme haben die Grünen enthüllt: „Die Nutzung von öffentlichen Toiletten ist nicht geschlechtergerecht“, schreibt uns die Abgeordnete Bahar Haghanipour – das jedenfalls lässt sich aus einer noch unveröffentlichten Stellungnahme der Verkehrsverwaltung schließen (Drs. 19/18515, Anfrage der Grünen). Demnach sind von 475 öffentlich nutzbaren Toiletten nur 23 mit einem kostenfreien Hock- oder Unisexurinal ausgestattet, 150 aber mit einem herkömmlichen Pissoir. Haghanipour wirft dem Senat Versäumnisse bei der sanitären Grundversorgung und einen Verstoß gegen die Gleichbehandlung der Geschlechter vor.
Wir nähern uns dem ersten Jahrestag des schwarz-roten Senats – Sie erinnern sich? Am 27. April 2023 brauchte Kai Wegner drei Wahlgänge, um Regierender Bürgermeister zu werden. Anschließend ernannte er seine Parteifreundin Katharina Günther-Wünsch zur Bildungssenatorin. Die offizielle Bekanntgabe der privaten Verpaarung erfolgte etwas später, als Trau-Zeuge half ein bekannter Medienanwalt. Die enge Zusammenarbeit der beiden wird unterstützt von der Leiterin und dem Leiter ihrer jeweiligen Leitungsstäbe, auch diese sind privat ein Paar. Als Leiter seines Rathaus-Büros stellte Wegner den neuen Partner seiner früheren Frau ein. Seine zwischenzeitliche Partnerin, Leiterin seines vormaligen Bundestagsbüros, hält als Fraktionssprecherin der CDU in Spandau die Stellung.
Aber so ein Familienregierungsbetrieb muss ja nichts Schlechtes sein, das kommt in den besten Königshäusern vor. Als regelmäßige Checkpoint-Leserinnen und -Leser sind Sie über alle Wendungen und Endungen der Berliner Politik ja bestens informiert, deswegen überlassen wir Ihnen hier auch gerne das letzte Wort der ersten Zwischenbilanz:

Berliner Schnuppen

Telegramm
Post von FDP-Urgestein Erwin Loßmann, dem seine Freunde gerade erst hier im Checkpoint zu seinem 87. Geburtstag gratulierten. Der frühere Abgeordnete, Ehrenmitglied der „Parlamentarischen Vereinigung Berlin“, hat in seinen Unterlagen eine seiner alten Kolumnen „Brief aus Berlin“ gefunden – und darin beschreibt Loßmann, wie die SPD 1966 nicht nur „im roten Wedding“ gegen sich selbst gekämpft hat:
„Bürgermeister Mattis, Genosse seit 1920, soll partout abgesägt werden. Sein Verbrechen? Mattis wehrt sich gegen spezielle Wünsche der SPD-Kreispartei, da diese gegen die üblichen Laufbahnbestimmungen verstoßen. So ist das ebene bei der ‚Espede‘, liebe Freunde, die ihr teilweise noch Illusionen habt: Mattis ist nach Kreßmann (genannt Texas-Willi) und einem weniger bekannten der dritte Bezirksbürgermeister, den diese Partei in die Wüste schickt. Innerhalb von drei Jahren. Die SPD hat im Weddinger Bezirksparlament eine Zweidrittelmehrheit.“
Tja, das waren noch Zeiten.
Ein parlamentarisches Nachspiel hat die Begegnung von Hertha mit dem 1. FC Magdeburg am 16. Februar, oder besser gesagt: die Begegnung der Berliner Polizei mit den Magdeburg-Fans. In der Drucksache 19/18495 (Anfrage MdA Schrader, Schatz) fasst Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe das Ergebnis so zusammen: Aufgestellt waren auf Berliner Seite 657 Polizeidienstkräfte (inkl. 4 szenekundige Polizeidienstkräfte aus Sachsen-Anhalt) sowie 11 Hunde (mit Maulkorb), und auf Magdeburger Seite 11.800 Fans (inkl. 35 Körperverletzer, Widerständler und Beleidiger) sowie mehrere Tüten Pyrotechnik (mit kurzer Zündschnur).
Taktisch wendet Staatssekretär Hochgrebe ansonsten vor allem die berühmte konfuzianische „mizaru, kikazaru, iwazaru“-Verteidung an (nichts sehen, nichts hören, nichts sagen): „Eine statistische Erhebung von Daten im Sinne der Fragestellung erfolgt in der Polizei Berlin nicht.“ Tja. Aber warum sollte es vor dem Stadion auch anders zugehen als auf der Trainerbank von Hertha (am Sonnabend 3:3 gegen Nürnberg).
Ihre Meinung zum Tanzverbot am Karfreitag (Umfrage v. 28.3.24), zur Wiedervorlage am 18.4.25 (Ostern ist nächstes Jahr sehr spät, da können Sie nochmal in Ruhe drüber nachdenken): 40% sagen „Was soll der Quatsch?“, 43% „Ein bisschen mehr Ruhe tut uns allen gut“ und 17% „Oh mein Gott, das ist mir so egal“.
Neu in Berlin: Die Behörden verlieren nicht nur ständig Dienstsiegel (auf Hochdeutsch Stempel), sondern, wie im Amtsblatt zu lesen ist, jetzt auch „den vollständigen Quittungsblock Nummer 5221“ – der ist dem Finanzamt III in Tempelhof jedenfalls, wie es so schön heißt, „in Verlust geraten“.
Dienstsiegel sind selbstverständlich in der vergangenen Woche auch wieder verschwunden – diesmal gleich drei Stück aus dem „Landesamt für Gesundheit und Soziales
Berlin“ mit den Kennziffern 8, 111 und 237. Damit erhärtet sich unser Verdacht: Irgendwer betreibt im Verborgenen eine Berliner Parallelverwaltung. Wir bleiben dran!
Bernd Pickel, Präsident des Kammergerichts, erwartet offenbar turbulente Verhandlungen – er hat jedenfalls die „Beschaffung von Reizstoffsprühgeräten“ ausgeschrieben (Wirt-121-A UVgO). Die Arbeitsbedingungen in der Berliner Justiz empfand Pickel aber auch so schon zum Heulen.
Der CDU-Verordnete Tolga Inci aus F’hain-Xberg ärgert sich über den Sperrmüll vor dem OSZ „Bekleidung und Mode“ in der Kochstraße und fragt schriftlich an: „Wie schätzt das Bezirksamt eine dortige Beschilderung wie ‚Sperrmüll abstellen verboten‘ ein?“. Tja, wie sagen wir’s ihm bloß… das BA lässt sich jedenfalls Zeit mit der Antwort.
Der Senat hat sich zur Weiterführung der Kampagne „Mein Kiez, mein Friedhof“ entschlossen und sucht per Ausschreibung neue Campagneros – ob das für Sie jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht ist, entnehmen Sie bitte der ortsteilgenauen Kriminalitätsstatistik.
Apropos: Auch die Polizei sucht mal wieder auf der Vergabeplattform nach Geschäftspartnern – diesmal geht es um die „Reinigung von Transportmitteln“ (gemeint sind die Einsatzwagen). Was wohl die aus jedem „Tatort“ bekannte „SpuSi“ dazu sagt?
Um keine falschen Hoffnungen zu wecken (oder gar Ängste zu schüren): Der „10-km-Lauf für Gefangene“ der JVA Plötzensee am 26. April führt nicht in die Freiheit, sondern dreht sich im Kreis – innerhalb der Mauern.
Eine etwas spezielle Auffassung vom Angebot einer Bürgersprechstunde hat die stv. SPD-Fraktionschefin von C’burg-W’dorf, Ann-Kathrin Biewener. In einer geschlossenen WhatsApp-Gruppe (108 SPD-Mitglieder) forderte sie die Genossen auf, eine Bürgersprechstunde des CDU-Stadtrats Detlef Wagner zu sabotieren: „Meldet euch gerne an und fragt ihn direkt, was er sich bei der Kündigung der Falken im Schloss 19 gedacht hat. Wer noch nach anderen Verfehlungen fragen möchte, kann mich gerne kontaktieren.“ Administrator der Gruppe ist der Kreisvorsitzende Kian Niroomand, der bei der Wahl zum neuen SPD-Landesvorsitzeden gegen Raed Saleh antritt (Mitgliederbefragung vom 6. bis 19.4.)
Hier der Blick auf unser exklusives Fahrradklau-Barometer: Vergangene Woche wurden in Berlin 150 Fahrräder im Wert von 219.687 Euro als gestohlen gemeldet. Das sind weniger als in der Woche davor (332). Besonders häufig wurden Fahrräder um 20 Uhr sowie am Dienstag gestohlen. Höchster Diebstahlwert: 7000 Euro. Das Rad stand im Hertzbergplatz.
Seit Juni vergangenen Jahres versuchen verschiedene Kammerjäger, das Studentenwohnheim in der Danckelmannstraße von Kakerlaken zu befreien – bisher völlig vergeblich, nicht einmal der Austausch von vergammelten Kühlschränken und Spültischen hat geholfen. Wenn Sie den Kampf aufnehmen wollen: Das Studierendenwerk freut sich über jede Unterstützung (vor allem finanzielle durch den Senat zur Sanierung aller Häuser, der Bedarf beläuft sich auf eine dreistellige Millionensumme.
Zitat
„Westwind bedeutet hier Pommeswind.“
Aus der Mail einer langjährigen Anwohnerin der Oranienstraße an den Checkpoint, in der sie die Metamorphose der Gegend rund um den Heinrichplatz („war nie heimelig“) zur dauerverräucherten Grillmeile für Touristen beschreibt.
Stadtleben
Verlosung – Immer noch die beste Kombi: Musik und Liebe. Das weiß auch Andreas Langsch, der nächste Woche mit seinem Klavierkabarett-Programm „Der Liebesalgorithmus“ im BKA-Theater gastiert. Langsch gehört der Generation Y an und versucht eigentlich nur, mitzukommen – beim Start-Up-Gründen, beim Work-and-Travel-Sabbatical, bei der Selbstoptimierung und vor allem: beim Online-Dating. Das ist nicht einfach, doch Langsch meint, endlich eine Lösung gefunden zu haben. Was die wohl sein mag? Das verrät er am 12. April um 20 Uhr. Tickets ergattern Sie ab 25 Euro hier – oder für umme bei uns: Wir verlosen 2x2 Karten.
Essen & Trinken – Adressen für jamaikanische Küche gibt es in Berlin leider wenige. Eine gute Anlaufstelle bietet aber das Moabiter Ya-Man, das bei knalligem Ambiente „karibisches Soulfood“ kredenzt. Unter anderem auf der Karte: Gegrilltes Jerk Chicken mit Reis und Mehlbällchen, gedünsteter Fisch in Weinsauce sowie frittierte Maniokwurzel. Dazu serviert das kleine Lokal nicht zuletzt Rum-Cocktails. Wer an denen nicht zu viel genippt hat, unternimmt nach dem Essen einen Verdauungsspaziergang: Zum Spreeufer sind es wenige Minuten. 17-23 Uhr, Gotzkowskystraße 17, U-Bhf Turmstraße
Noch Hingehen – Leiko Ikemuras Wesen, die die Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen der seit den 1990er-Jahren in Berlin ansässigen Japanerin bevölkern, bewegen sich auf der Schwelle zwischen dem Realen und dem Mythologischen. Sie schöpfen aus Traditionen der westlichen und östlichen Kunst. Ihre Zugänglichkeit erscheint manchmal wie ein Trick: Durch ihre märchenhafte Formensprache angelockt, ist man schnell zu nahe dran und befindet sich im tiefen Wasser dunkler Emotionen. Das gilt auch für ihre Soloschau, die dem Mutterbild gewidmet ist: „Momstar“. Der Titel sagt schon alles – kostenlos zu besuchen bis zum 20. April in der Contemporary Fine Arts Galerie in der Charlottenburger Grolmannstraße 32/33 (Mo-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr).
Last-Minute-Tickets – Im Jahr 1978 nahm sich ein deutscher Film einer Thematik an, die in der Gesellschaft für Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte unter den Teppich gekehrt wurde. „Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen“ von Regisseurin Cristina Perincioli dokumentierte die erschütternde Alltäglichkeit von häuslicher Gewalt gegen Frauen. Fünf Jahre zuvor hatte Perincioli das erste Berliner Frauenzentrum gegründet. Mit einem komplett weiblich besetzten Team ließ der Film in quasidokumentarischen Szenen Laiendarstellerinnen aus dem ersten West-Berliner Frauenhaus von Misshandlungen durch Ehemänner, von der Flucht ins Frauenhaus oder der Gründung von Frauenwohngemeinschaften erzählen. Besagtes Frauenhaus, 1976 gegründet, wurde zum Modell für die gesamte Bundesrepublik. Die Co-Produktion zwischen der Sphinx Filmproduktion und dem ZDF hatte ein so geringes Budget, dass keine der Beteiligten daran verdienen konnte. Das Zeughauskino im DHM zeigt den Film um 19 Uhr, Tickets kosten fünf Euro. Eine weitere Vorführung findet am Freitagabend statt.
Grübelstoff – Heute ist unter anderem der internationale Tag des Kinderbuchs. Grund, in Ihren Erinnerungen zu stöbern: Welches Buch wollten Sie früher nicht mehr hergeben – und würden Sie es heute noch Kindern vorlesen?
Kiekste
Raus aus den Feiertagen – rein in den Alltag. Dank unseres Lesers Hansjürgen Wollmann gelingt der Übergang mit einem Lächeln im Gesicht. Tausend Dank. Gesehen in der Feuerbachstraße in Steglitz. Weitere bunte Bilder aus dem Hauptstadtkosmos erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Straßenverkehr – Großer Stern (Tiergarten): Der Kreisverkehr am Großen Stern sowie alle Zufahrten sind für den Kfz-Verkehr gesperrt (bis Freitagabend).
Markgrafendamm (Friedrichshain): Die Straße ist in beiden Richtungen zwischen Persiusstraße und Stralauer Allee für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Corinthstraße ist vom Markgrafendamm gesperrt.
Reichenberger Straße (Kreuzberg): Die Straße ist in beiden Richtungen zwischen Mariannenstraße und Manteuffelstraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt (bis Freitagabend).
Pyramidenring (Marzahn): Der Ring ist in beiden Richtungen zwischen Alte Rhinstraße und dem Abzweig Pyramidenring für den Kfz-Verkehr gesperrt (bis Frühjahr 2025).
Mühlendamm (Mitte): Auf der Mühlendammbrücke steht in Richtung Potsdamer Platz bis Ende der Woche teilweise nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. In der folgenden Woche finden die Arbeiten in der Gegenrichtung statt.
Putlitzbrücke (Moabit): Die Straße ist in beiden Richtungen auf jeweils einen Fahrstreifen verengt (bis Ende April).
Landsberger Allee (Prenzlauer Berg): In beiden Richtungen ist jeweils nur ein Fahrstreifen verfügbar (bis 19. April).
Ernst-Ruska-Ufer (Adlershof): In Richtung A113 ist die Fahrbahn hinter der Köpenicker Straße auf einen Fahrstreifen verengt (bis 12. April).
Wartenberger Straße (Alt-Hohenschönhausen): In Richtung Hauptstraße ist die Fahrbahn zwischen Gehrenseestraße und Malchower Weg auf eine Spur verengt. Das Abbiegen aus der Wartenberger Straße (Bereich der Gleis-Wendeschleife) ist nur nach links in die Gehrenseestraße möglich (bis 19. April).
Johannisthaler Chaussee (Britz): Zwischen Stieglitzweg und Buchfinkweg ist in beiden Richtungen nur eine Spur verfügbar. Der Stieglitzweg ist von der Johannisthaler Chaussee für den Kfz-Verkehr gesperrt. An der Einmündung Buchfinkweg ist nur das Rechtsabbiegen in die Johannisthaler Chaussee möglich (bis Anfang November).
Bahnhofstraße (Köpenick): Die Straße ist ab dem Morgen in beiden Richtungen zwischen Kinzerallee und Annenallee verengt. Die Einfahrt von der Kinzerallee aus Richtung Hämmerlingstraße auf die Bahnhofstraße für den Kfz-Verkehr nicht möglich (bis 11. April).
Regionalverkehr – RE7: Bis zum 25. April fallen die Züge dieser Linie aus/in Richtung Dessau zwischen Berlin Friedrichstraße und Berlin Ostkreuz aus. Die Züge aus/in Richtung Bad Belzig fallen an unterschiedlichen Verkehrstagen in verschiedenen Abschnitten zwischen Potsdam-Rehbrücke und Berlin Ostkreuz aus. Zudem enden/beginnen einige Züge in Berlin-Lichtenberg. Einige Züge halten im Übrigen am 20. April in Berlin Ostkreuz am oberen Bahnsteig.
RB21: Die Züge dieser Linie fallen bis zum 25. April zwischen Berlin Jungfernheide und Berlin Gesundbrunnen aus.
Demonstration – Bitte beachten Sie, dass es generell zu kurzfristigen Absagen und Verboten kommen kann. Heute sind elf Demos angemeldet (Stand: 1.4., 14 Uhr), u.a.
„Landwirtschaft, Bauernverband, Ampelregierung“: 50 Personen, Straße des 17. Juni (0-0 Uhr)
„Repräsentation von Autisten zum Welt-Autismus-Tag mit dem Ziel, mehr Sensibilisierung/Awareness in der Allgemeinbevölkerung zu erreichen“: 40 Menschen, Alexanderplatz (16-20 Uhr)
„Olaf Scholz muss folgende Tatsachen in einer Regierungserklärung aussprechen. Wir haben 0,42 Promille CO2 in der Luft. Emissionspfad very low des IPCC hat einen Zielwert von 0,35 Promille CO2 im Jahr 2150. Das heißt, es ist schon jetzt viel zu viel CO2 in der Luft (…)“: 25 Personen, „Hungerstreik Camp – Hungern bis ihr ehrlich seid“, Spreebogenpark (0-23.59 Uhr)
„Menschenrechtsverletzungen im Iran“: 20 Personen, Amnesty International, Iranische Botschaft in der Podbielskiallee (11-12 Uhr)
„Olaf Scholz soll erneut darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich 2 Menschen gerade im Hungerstreik befinden, weil er den wissenschaftlichen Fakten nicht ins Gesicht blickt und danach handelt!“: 10 Teilnehmende, rund um das Bundeskanzleramt (11-12 Uhr)
Gericht – Gegen einen 35-Jährigen, der in einer Tram eine Mutter mit Kinderwagen attackiert haben soll, kommt es zum Prozess. Er soll den Kinderwagen geschubst und der erkennbar hochschwangeren Frau auf den Bauch geschlagen haben. Eine Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus komme in Betracht (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 220).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Sonja Gerhardt (35), Schauspielerin („Ku’damm 56“) / Roland Gewalt (66), ehemals für die CDU im AGH / Janik Haberer (30), Fußballer beim 1. FC Union / Kerstin, „Hoch sollst du leben! Wir drücken dich ganz fest und freuen uns schon auf unseren Ausflug heute Abend!“ / „Andreas Köhler (68), Studienrat, TV-Journalist, Hausverwalter, 2mal prämierter FU-Dozent und seit 40 Jahren treibende Kraft der Marchingband IG Blech. Zum Geburtstag wünschen die Musiker alles Gute und immer volle Puste für die Posaune.“ / Kurt Krieger (76), Unternehmer /„Der lieben Christa Miech, einer engagierten Helferin von Laib und Seele, Märchenerzählerin, Chorsängerin und vielem mehr und vor allem einer guten Freundin alles Gute zum Geburtstag“ / Athanasia Moraitou (27), Fußballerin beim 1. FC Union / „Wenn auch die Jahre enteilen, bleibt die Erinnerung noch, selige Träume verweilen im Herzen dir doch. Werner Philipp, Tagesspiegel-Urgestein, feiert seinen 90. Geburtstag. Darauf einen Jägermeister! Fröhlich gratuliert die Wilmersdorfer Hausgemeinschaft.“ / Katrin Rutschow-Stomporowski (49), ehemalige Ruderin und zweifache Olympiasiegerin / Brigitte Struzyk (78), Schriftstellerin („Caroline unterm Freiheitsbaum“)
Nachträglich: „Über Ostern haben unsere zwei Herzschrittmacher Dodo (Sopran) und Thomas (Bass) ihre Geburtstage gefeiert und der ganze Chor singt ihnen ohne langes Rumgeeiere das verdiente Ständchen!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Hans Jörg Fehre, * 1. April 1944 / Wolfgang Fleischbein, * 14. Januar 1937 / Paul Gand, * 19. Juni 1928, Oberamtsrat a.D. und Referatsleiter im Entschädigungsamt Berlin, „R.I.P. Paulchen, the Brain“ / Sibylle Gaub, geb. Hilgenberg, * 10. Oktober 1939 / Dr. Gerd-Heinrich Kemper, * 9. Juli 1938, Präsident des Verfassungs- und Oberverwaltungsgerichtes des Landes Sachsen-Anhalt a.D. sowie Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D. / Dr. med. Wolfram von Lengerken, * 2. September 1939 / Heinrich Wiekenberg, * 22. November 1944
Stolperstein – Max Henoch (Jg. 1910) war der jüngere Bruder der Sportlerin Lilli Henoch. Auch er war Leichtathlet und trainierte im Berliner Sportclub, bis er 1933 ausgeschlossen wurde. Am 19. April 1943 – rund sieben Wochen nach seiner Frau – wurde der Schweißer deportiert, zunächst nach Auschwitz, später nach Buchenwald. Am 2. April 1945 wurde Henoch dort ermordet. An seinem ehemaligen Wohnort in der Treuchtlinger Straße 5 (damals Haberlandstraße 11) in Schöneberg liegt zu seinem Gedenken ein Stolperstein.
Encore
Nischt... pardon, nüscht regt uns Ureinwohner (als solcher gilt, wer jemanden kennt, der später gekommen ist als man selbst) mehr auf als falsches Berlinerisch (oder heißt es „Berlinisch“?). Musterhaft die Reaktionen auf den schönen „Wannsee“-Text von Jochen Arntz und Holger Schmale im Tagesspiegel (Auszug aus ihrem gleichnamigen Buch, hier zu lesen), z.B.:
„Ick wette, die beeden Autoren sind Zujewanderte! Dit heißt ‚nüscht wie raus nach Wannsee‘. Beste Grüße von einem Ur- Berliner!“
Hm… So steht’s tatsächlich in den Berlin-Wörterbüchern, „nüscht“ für nichts. Aber in den Songtext-Bibliotheken ist unter „Pack die Badehose ein“ nur „nischt“ zu finden. Der Duden hilft nicht weiter, hier mal wieder alles erlaubt. Und je öfter man Conny Froboess und den Schöneberger Sängerknaben zuhört, desto verwirrter wird man: nischt und nüscht sind nun mal leicht zu verwechseln – so wie auch dit und det. Heißt es denn tatsächlich „dit heißt“, wie oben von dem einen Ur-Berliner geschrieben, oder „det heißt“, wie andere Ur-Berliner sagen?
Die Antwort überlassen wir hier gerne mal Ihnen und freuen uns auf Ihre Mails an checkpoint@tagesspiegel.de, denn: Die letzten Worte in dieser Angelegenheit sind noch lange nicht gesprochen!
So, das war’s für heute – die letzten Worte dieses Checkpoints sind gesprochen! Mit mir in den April gestartet sind Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Neele Schumacher (Frühproduktion). Morgen früh sucht hier für Sie Margarethe Gallersdörfer aus dem Nachrichtengold unserer schönen Stadt die besten Nuggets aus.
Bis dahin,
