Der Berliner hat sich mittlerweile daran gewöhnt, in großen Spannen zu denken. Das liegt natürlich an solchen Projekten wie dem BER, bei denen Zeit und Raum nicht mehr zu existieren scheinen. Da dürfte das Versprechen der S-Bahn, erst bis zum Jahr 2025 wieder ein vertrauenswürdiges Verkehrsmittel zu sein, nicht allzu große Verwunderung hervorrufen. Dass dann Babys, die zum Beginn der S-Bahnkrise geboren wurden, bereits Bier trinken oder an Kommunalwahlen teilnehmen dürfen – geschenkt.
Und damit zu den zeitlos schönen Nachrichten aus Berlin:
Es dauert nicht nur lange, bis alles bei der S-Bahn wieder im Gleis sein soll, sondern es ist auch eine lange Liste, die bis 2025 abgearbeitet werden soll. Es sind tatsächlich 180 Bausteine (CP von Montag) – von mehr Personal über rattenresistente Kabel bis zu stärkerer Stromversorgung. CP-Favorit: fahrgastresistente Türen am Ende der Bahnsteige, damit Bekloppte nicht auf die Schienen steigen können. Allein am Ostbahnhof gibt es laut S-Bahn rund 100 Unterbrechungen im Jahr durch Menschen, die offensichtlich keine Schwellenängste kennen. Vielleicht würde es den einen oder anderen vom Gleiskunstlauf abhalten, wenn es einen Service wie in Hamburg gäbe: Dort wird ein Shuttleservice mit Elektroautos getestet, mit dem sich Fahrgäste von daheim zur S-Bahnstation kutschieren lassen können. Aber wie man Berlin kennt, wäre bestimmt immer irgendwas und die S-Bahn müsste sich neue Bausteine ausdenken.
Auch Siemens hat gerade keinen guten Lauf in Berlin.