Lassen Sie uns doch heute mal über Geld reden. Nein, es soll jetzt nicht um das Phänomen gehen, dass am Ende des Geldes immer noch so viel Monat da ist, sondern um konkrete Summen. So richtig große. Gegen die wirken selbst die 700 Millionen Euro, die Berlins Finanzsenator aus dem Jahr 2019 ins Jahr 2020 trickst, noch mickrig (das macht Matthias Kollatz (SPD), weil im Wahljahr 2021 Zahlen im Etat drohen, die noch röter als die kommunistische Plattform in der mitkoalierenden Linkspartei sind). Auf etwa 100 Milliarden Euro schätzen Experten die Summe, die jedes Jahr in Deutschland auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung entfällt. Besonders in Großstädten wie Berlin wird das zum Problem, weil hier Immobiliengeschäfte Konjunktur haben. Für die interessieren sich auch Kriminelle. Und nicht nur mickrige.
Im kommenden Jahr rücken allerdings Experten der OECD an und prüfen, was Bund und Länder gegen Geldwäsche unternehmen. 2010 gab es das schon einmal, damals landete Deutschland um ein Haar auf einer schwarzen Liste von Ländern wie Iran, Nordkorea, Syrien, aber auch mit Griechenland und der Türkei. Der Vorwurf: Die Bundesrepublik bekämpfe das Problem nicht effektiv, was unter anderem am Nebeneinander von Bund und Ländern lag. Kein Wunder, dass Finanzminister Olaf Scholz (SPD) im Frühjahr alarmiert an die einzelnen Bundesländer schrieb, sie mögen ihm doch Ansprechpartner nennen, welche die Prävention koordinieren, weil doch alles ziemlich unübersichtlich sei.