eine überraschende Idee, ein vor wenigen Tagen eingereichter Bauantrag und ein unter Verschluss gehaltenes Gutachten eröffnen kurz vor der Schließung des Kaufhauses Lafayette in der Friedrichstraße neue Perspektiven für das markante Quartier 207.
Nach exklusiven Checkpoint-Informationen gibt es konkrete Überlegungen, neben der Zentralen Landesbibliothek für bis zu 15 Jahre auch Teile der Staatsbibliothek im Lafayette-Gebäude unterzubringen. Die zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörende Einrichtung benötigt für die Dauer der aufwändigen Sanierung des Scharoun-Baus am Kulturforum einen Ausweichstandort.
Kultursenator Joe Chialo hatte vorgeschlagen, dem Eigentümer „Tishman Speyer Properties“ das Lafayette-Gebäude abzukaufen, um dort die Zentrale Landesbibliothek ZLB unterzubringen.
Die Finanzierung des Ankaufs ist allerdings bisher ungeklärt. Doch das könnte sich jetzt ändern - durch langfristig gesicherte Mieteinnahmen aus den Mitteln der Staatsbibliothek. Politische Unterstützer des ZLB-Umzugs nennen die Idee deshalb einen „raffinierten Gedanken“, oder auch: „einfach brillant“.
Zusätzlich Dynamik in die Pläne bringt ein Gutachten der landeseigenen Immobiliengesellschaft BIM, das unter Verschluss gehalten wird. Nach Checkpoint-Informationen wäre demnach die dringend notwendige Sanierung der beiden ZLB-Standorte, einschließlich Erweiterung, teurer als die Angebotssumme des Landes für einen Kauf des Standorts Friedrichstraße.
Außerdem wird erwogen, das baufällige ZLB-Haus in Mitte, das in unmittelbarer Nähe zum Humboldtforum liegt, an einen Immobilienentwickler zu verkaufen.