eine überraschende Idee, ein vor wenigen Tagen eingereichter Bauantrag und ein unter Verschluss gehaltenes Gutachten eröffnen kurz vor der Schließung des Kaufhauses Lafayette in der Friedrichstraße neue Perspektiven für das markante Quartier 207.
Nach exklusiven Checkpoint-Informationen gibt es konkrete Überlegungen, neben der Zentralen Landesbibliothek für bis zu 15 Jahre auch Teile der Staatsbibliothek im Lafayette-Gebäude unterzubringen. Die zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörende Einrichtung benötigt für die Dauer der aufwändigen Sanierung des Scharoun-Baus am Kulturforum einen Ausweichstandort.
Kultursenator Joe Chialo hatte vorgeschlagen, dem Eigentümer „Tishman Speyer Properties“ das Lafayette-Gebäude abzukaufen, um dort die Zentrale Landesbibliothek ZLB unterzubringen.
Die Finanzierung des Ankaufs ist allerdings bisher ungeklärt. Doch das könnte sich jetzt ändern - durch langfristig gesicherte Mieteinnahmen aus den Mitteln der Staatsbibliothek. Politische Unterstützer des ZLB-Umzugs nennen die Idee deshalb einen „raffinierten Gedanken“, oder auch: „einfach brillant“.
Zusätzlich Dynamik in die Pläne bringt ein Gutachten der landeseigenen Immobiliengesellschaft BIM, das unter Verschluss gehalten wird. Nach Checkpoint-Informationen wäre demnach die dringend notwendige Sanierung der beiden ZLB-Standorte, einschließlich Erweiterung, teurer als die Angebotssumme des Landes für einen Kauf des Standorts Friedrichstraße.
Außerdem wird erwogen, das baufällige ZLB-Haus in Mitte, das in unmittelbarer Nähe zum Humboldtforum liegt, an einen Immobilienentwickler zu verkaufen. Damit würden weitere Mittel zur Finanzierung frei.
Der Senat steht seit ein paar Tagen unter großem Zeitdruck: Nach Checkpoint-Informationen hat der Eigentümer Tishman Speyer am 17. Mai einen Bauantrag mit beabsichtigter Nutzungsänderung für das Grundstück Friedrichstraße 76 beim Bezirksamt Mitte eingereicht. Demnach ist die Umwandlung der bisherigen 25.000 Quadratmeter Verkaufsfläche vom 1. bis zum 7. Obergeschoss in Büros vorgesehen.
Mit anderen Worten: Kommt ein Verkauf nicht zustande, würde die Öffentlichkeit an diesem exponierten Ort der Stadt weitgehend ausgeschlossen – ohne dass eine Lösung für die maroden ZLB-Standorte in Sicht ist. Eine Belebung der Friedrichstraße mit einem neuen attraktiven Anziehungspunkt liegt allerdings auch im Interesse des Unternehmens: Das Quartier 205 gleich nebenan gehört ebenfalls Tishman Speyer.
Was sonst noch im Bauantrag des Quartier-Eigentümers steht, wie der Architekt Jean Nouvel aus Urheberrechtssicht auf die Umbaupläne reagiert, warum für die Staatsbibliothek die Zwischenlösung in der Friedrichstraße ein Segen wäre, wieso das BIM-Gutachten den Abgeordneten nur im Geheimschutzraum vorgelegt wird sowie weitere Hintergründe können Sie mit Ihrem Plus-Abo heute hier unter diesem Link auf tagesspiegel.de lesen.
Die Kette seltsamer Auftragsvergaben im Zusammenhang mit der EM wird immer länger (im Checkpoint regelmäßig dokumentiert) – aber die zuständige Verwaltung von Senatorin Iris Spranger vernebelt eine mögliche Aufklärung wie die Fans der „Roten Teufel“ beim Pokalfinale die Ostkurve des Olympiastadions. Auch auf eine neue Anfrage der Redaktion mit mehreren Punkten gab es nicht eine konkrete Antwort („Wir bitten daher um Verständnis, dass wir Ihrer Aufforderung (…) nicht nachkommen“), einzelne Aspekte wurden schlicht ignoriert. Zumeist wird mit dem Hinweis auf Vorschriften zur Geheimhaltung gemauert, so dass sich die Frage aufdrängt: Was soll hier verschwiegen werden – und warum?
Auffällig und anfällig zugleich ist jedenfalls das Prinzip der Untervergabe, für die keine Ausschreibung nötig ist – so gerade wieder geschehen beim Millionenauftrag für Containerbauten auf der Fanmeile. Den Zuschlag bekam die Hamburger Firma Unitainer durch den Generalübernehmer JP Spaces, der wiederum – Sie ahnen es sicher schon – in Hamburg residiert. Konkurrierende Unternehmen, darunter kleine aus Berlin wie auch große namhafte, bekamen wochenlang keine Auskunft und erst dann eine Absage, als der Auftrag zeitlich gesehen aus dem Stand ohnehin nicht mehr rechtzeitig zu bewerkstelligen gewesen wäre. Das könnte doch durchaus mal erklärt oder zumindest offiziell bestätigt werden – wenn damit alles in Ordnung ist.
Rechtliche Zweifel am „Dialogprozess Tempelhofer Feld“ zur Randbebauung auf dem früheren Flughafen wurden nach Checkpoint-Informationen bei der Berliner Datenschutzbeauftragten registriert. 20.000 zufällig ausgewählte Berlinerinnen und Berliner mussten für eine Beteiligung auf einem digitalen Formular persönliche Daten wie Bildungsstatus, Herkunft, Mailadresse und Telefonnummer eintragen. Ihnen wurde versichert: „Eine Datenübermittlung in ein Drittland oder an eine internationale Organisation ist nicht geplant.“ Tatsächlich aber führte der QR-Code bei der Anmeldung auf eine in Virginia registrierte Website des amerikanischen Unternehmens „Typeform“. Na ja, was soll’s – so können die USA bei der nächsten Berlinblockade die Rosinen persönlich zustellen und müssen sie nicht mehr über dem Tempelhofer Feld abwerfen.
Jetzt war es dann auch bei uns so weit: Einige Hamas-Fans unter den Palästina-Aktivisten hatten über Nacht neben antisemitischen Parolen auch ein rotes Dreieck mit nach unten gerichteter Spitze ans Tagesspiegelhaus am Askanischen Platz geschmiert – damit markiert die Terrororganisation ihre Anschlagsziele. Auch in der Humboldt-Uni waren nach der Räumung Hamas-Zeichen gefunden worden. Innensenatorin Iris Spranger sagte dazu dem Tagesspiegel: „Ich würde ein Verbot des Symbols begrüßen.“ Die Zuständigkeit liegt allerdings beim Bund.
Aus unserem großen Plusangebot im Tagesspiegel möchte ich Ihnen heute folgende drei Texte empfehlen:
+ Bei Konzerten richten sich alle Augen auf die Stars. Doch wer hinter der Bühne arbeitet, bekommt sehr viel mehr mit. Und manchmal gehört es zum Job, einfach wegzuschauen. Sabrina Patsch war unterwegs mit einem Roadie. Ihre Story mit dem Titel „Wir bewahren Dienstgeheimnisse, das ist wie beim Doktor“ können Sie hier lesen.
+ Über viele Jahre hat die französische Korrespondentin Pascale Hugues ihre Sicht auf Berlin mit uns geteilt – die Kolumne „Mon Berlin“ wurde zur Tagesspiegel-Institution. Zum Abschied hat Pascale noch einmal eine Ode an ihre Lieblingsstadt geschrieben. Sie können Sie hier lesen – auf Deutsch und auf Französisch. Vielleicht möchten Sie ja auch am 11. Juni zur Abschiedslesung ins Cinema Paris am Kurfürstendamm kommen. Weitere Infos dazu gibt’s ebenfalls im Text.
+ Die Generation X gilt als loyal, motiviert und erfahren. Trotzdem wird Menschen über 50 oft nur noch wenig zugetraut, viele fühlen sich ausgegrenzt. Was das mit Betroffenen macht und wie Unternehmen gegensteuern können, haben Franziska Telser und Teresa Stiens recherchiert. Ihren Bericht finden Sie hier.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Ein „Landesorganisationsgesetz“ soll das „Allgemeine Zuständigkeitsgesetz“ ablösen und die Berlin-typische „organisierte Unzuständigkeit“ beenden – das jedenfalls ist der Plan, den der Senat am Dienstag besprechen will und den wir selbstverständlich vorab schonmal durchgelesen haben (heute ausführlich im Tagesspiegel). Hm, wird damit etwa das Ende unseres beliebten Spiels „Behörden-Pingpong“ besiegelt? Ach egal, wir haben schon ganz andere Sachen überlebt, z. B. die erzwungene Schließung unseres legendären „BER-Counters“ durch die um 3073 Tage verspätete Flughafeneröffnung im Oktober 2020. Denn eins ist sicher: Berlin bleibt anders (sagt jedenfalls der Senat).
Droht den Berliner Volkshochschulen das Aus? Das jedenfalls befürchten viele Dozentinnen und Dozenten – wegen eines Urteils des Bundessozialgerichts erhalten sie keine neuen Honorarverträge, werden aber aus Kostengründen auch nicht fest angestellt. Kein Trost, aber immerhin hätten sie dann Zeit für den Kurs „Toxic Productivity“ mit der Nummer Re5307-So (falls der überlebt) – gelernt wird da u.a. „die Kunst des Nichts-Tuns“.
Wenn im Bund ein hoher Sicherheitsposten zu vergeben ist, fällt fast immer der Name von Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik – jetzt geht’s um die Nachfolge von Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang, von dem es heißt, dass er seinen Platz noch in diesem Jahr räumt. Diesmal muss Slowik sich allerdings den Platz am Herd der Gerüchteküche mit Felor Badenberg teilen – die Justizsenatorin kam vom Verfassungsschutz und war dort Vizepräsidentin.
Bildung und Berlin, das ist so eine Sache… aber auch bei der internationalen Immobilienfirma Covivio haben offenbar manche Mitarbeiter im Geschichtsunterricht gefehlt: „Sie wünschen sich eine Endlösung, wir auch“, teilte das Unternehmen kürzlich einem Mieter mit, der sich über Müll und Gestank im Hof seiner Schöneberger Wohnung beschwerte (der Brief liegt dem Checkpoint vor). Ein Blick auf die Website „Stolpersteine Berlin“ zeigt: In unmittelbarer Nachbarschaft lebten 18 Menschen, die von den Nazis in die Vernichtungslager verschleppt und ermordet wurden – Hitler nannte das die „Endlösung“. Checkpoint-Empfehlung: Covivio sollte die Berliner Belegschaft zu einem Stolperstein-Putzdienst bitten.
Der Abschlussbericht zum neuen Hertha-Stadion sollte im vergangenen September fertig sein – die Nachspielzeit läuft noch immer. Staatssekretärin Franziska Becker fasst hier die Gründe zusammen (Drs. 19/18 944, MdA Schatz/Ronneberg):
„Die Wiederholungswahlen im Land Berlin, die neue Regierungsbildung, der Wechsel im Amt der Sportstaatssekretärin, der Abstieg von Hertha BSC in die 2. Bundesliga, die zwischenzeitliche finanzielle Krise des Vereins, der Wechsel in der Führung des Vereins…“ – und dazu kommen ja noch die Feiertage, die Ferien und der drohende Weltuntergang. Wie soll man da bitte an Fußball denken!
Nanu, ist die „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“ etwa finanziell eingegangenen wie eine vertrocknete Primel? Auf der Pfaueninsel hat jedenfalls jemand in ihrem Namen einen etwas schäbig wirkenden Zettel an ein Gitter direkt vor der abgesperrten Rotunde am Parkeingang gebunden, und darauf steht: „Liebe Besucherinnen und Besucher, bitte beachten sie, dass der Runde Garten aus Kostengründen bis auf weiteres nicht mehr bewirtschaftet werden kann.“ Wer das liest, hat sich allerdings bereits für sechs Euro inkl. Eintritt herüberschippern lassen – klingt eher nach einem blühenden Geschäftsmodell.
Dennoch: Auch die Pfaueninsel hat selbstverständlich einen Platz in unserem Buch „Berliner Inseln“ (Verlag Suhrkamp Insel), dem ersten und einzigen vollständigen Werk zu diesem Thema. Entstanden ist die Idee während einer unserer Checkpoint-Sommerserien. Was wir in diesem Jahr vorhaben, und wo wir demnächst zu einer Lesung mit Inselrätsel in See stechen, verraten wir in einer der nächsten Checkpoint-Ausgaben.
Pünktlich zur Sperrung aller Straßen zwischen Siegessäule und Potsdamer Platz für den EM-Rasen, die Partybuden und das Riesentor ertönt der Anpfiff zu den nächtlichen Wartungsarbeiten im Tiergartentunnel – auch diese Durchfahrt ist von heute an für zwei Wochen jeweils montags bis freitags zwischen 21 und 5 Uhr gesperrt. Reisende mit dem Ziel Hauptbahnhof nehmen von Süden kommend bitte die Magnetschwebebahn oder ein Flugtaxi. Ausweichroute: Richtung Kap der Guten Hoffnung und dann immer geradeaus.
Ach ja, und falls Sie wissen wollen, wo ihr geklautes Fahrrad abgeblieben ist: Ann-Kathrin Hipp, Anke Myrrhe und Jessica Gummersbach haben das gemeinsam mit Hauptkommissar Michael Beyer für unseren Checkpoint-Podcast ermittelt – hören können Sie die neueste Folge hier.
Zitat
„Ich bin Prenzlauer Berger in 5. Generation, ich muss nicht über die Großstadt belehrt werden. Großstadt heißt Interessenausgleich, und nicht: jeder kann feiern, wann und wo er will. Schlaf ist vielleicht nicht sexy, aber lebensnotwendig. Ich bitte alle um Respekt, die in meinem Kiez feiern!“
Unser Leser Lars Nickel war nicht so ganz einverstanden mit dem Kommentar „Die Lärmheuchler von Berlin“ von Elisabeth Binder (Wochenendausgabe), oder besser gesagt: Er ist stinksauer und erwartet eine Entschuldigung. Für ihn die einzige akzeptable Erklärung: „Da hat die Autorin wohl zu tief in den Hugo-Cocktail geschaut.“
„Wir betrachten das angewandte Vokabular als einen Angriff auf Kosten unserer Person und erwarten vom Tagesspiegel eine öffentliche Entschuldigung!“
Tja, wer hatte nun das gleich wieder geschrieben… Moment… ach ja! Na, vielleicht bekommen Sie das ja auch selbst raus bei der Lektüre der herrlich komischen Kolumne von Aline von Drateln über die Party-Eröffnung des „Scirocco“ am Kurfürstendamm (hier unter diesem Link zu lesen), Auszug:
„Das Scirocco ist schlicht dekoriert. Im Gegensatz zur Aufmachung der weiblichen Gäste, die zusammen die komplette Handtaschen-Abteilung aus dem KaDeWe spazieren tragen. Eine Stunde später ist der Laden voll. Einige Gäste sind es auch. Zu essen gibt’s bei dieser Restauranteröffnung nämlich nur sehr kleine Häppchen, von denen zwei Dutzend in einer Chanel-Clutch Platz finden würden. Und das angesichts nicht weniger Prosecco-entfesselter Damen vielleicht auch tun: Vor dem Ausgang der Großküche belagern sie die herauskommenden Kellner mit den vollen Tabletts wie Krähen Kreuzberg nach dem Karneval der Kulturen.“
Stadtleben
Verlosung – Die Live-Journalismus-Show „JIVE“ bringt am 30. und 31. Mai Reporter wieder weg vom Schreibtisch und rauf auf die Bühne. Dabei präsentieren die Berichterstatter ihre spannenden Recherchen aus ganz verschiedenen Metiers wie Wissenschaft, Europa, Feuilleton und Politik im Säälchen am Holzmarkt. Musikalisch bereichert das Improvisations-Orchester „Stegreif“ den Abend. Tickets bekommen Sie für 17 Euro. Wir haben 1x2 Karten im Lostopf! Holzmarktstraße 25, U-Bhf Jannowitzbrücke
Menü sichern – Wer sich nach einem durchtanzten Wochenende schon wieder auf ein Konzert der Aromen freut, der sollte dem Restaurant „Terz“ im Schillerkiez einen Besuch abstatten. Die Bistroküche richtet Tag für Tag wechselnde kulinarische Komposition und Getränke an. Ab 12 Uhr werden zwei verschiedene Lunchgerichte bis zum Ausverkauf serviert. Mi-So 10-16.30 Uhr. Herrfurthplatz 14, U-Bhf Boddinstraße
Last-Minute-Tickets – Das historische Bindeglied zwischen den kinotauglichen Soundscapes des Wu-Tang Clans und seines Klangzauberers „The RZA“ in den späten 1990er-Jahren und dem dystopischen Industrial-Hip-Hop des kalifornischen Trios Death Grips zwei Jahrzehnte später stellten Cannibal Ox dar. Den Harlemer Rappern Vast Aire und Vordul Mega gelang in Zusammenarbeit mit Produzent El-P 2001 mit dem Album „The Cold Vein“ ein Klassiker der Hip-Hop-Abstraktion, auf dem frostige Samples und klirrende Beats den Soundtrack für die gefühlte Apokalypse lieferten. Für die The Cold Vein European Tour haben sich Cannibal Ox um Vast Aire (Mitte) neu formiert. heute um 20.30 Uhr tritt die Band im Gretchen auf. Tickets an der Abendkasse kosten 30 Euro. Obentrautstraße 19-21, U-Bhf Mehringdamm
Noch Hingehen – Georges Perec zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern Frankreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Er schrieb ein Buch („La Disparition“) ohne den Buchstaben E zu verwenden oder das 900 Seiten Mammutwerk „Das Leben: Gebrauchsanweisung“, das mit James Joyce Meisterwerk „Ulysses“ verglichen wird. Durch die Vorgabe von Strukturen wollte er die Sprache erweitern. So ist auch sein Werk „Die Gehaltserhöhung“ von fast mathematischer Struktur. Ein namenloser Angestellter will seinen Chef um eine Gehaltserhöhung bitten. Zuvor geht er alle möglichen Eventualitäten durch, was in dem Gespräch passieren könnte und schiebt sein Vorhaben immer wieder auf. Ein hoch rhythmisches, lustvolles und absurdes Sprachspiel über Arbeit und Entfremdung. Bis 7. Juli im Deutschen Theater. Karten ergattern Sie zwischen 20-35/erm. 9 Euro. Schumannstraße 13 a, U-Bhf Oranienburger Tor
Grübelstoff – Die Schinkelsche Bauakademie in Berlin-Mitte soll restauriert werden. Die äußere Gestalt ist umstritten. Wie würden Sie sich den künstlerischen Wiederaufbau wünschen?
Kiekste
Jobs, die dem Himmel sehr nah kommen – hier gesehen Unter den Linden. Dank an Leserin Marlies Volk! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A111 (Reinickendorf-Zubringer): Sperrung von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen zwischen den AS Schulzendorfer Straße und Am Festplatz. Mit der Sperrung der ersten Zufahrten wird vsl. um 20 Uhr begonnen.
A111 (Reinickendorf-Zubringer): Ab dem Vormittag bis vsl. 7. Juni ist die A111 in Richtung Oranienburg im Bereich der Anschlussstelle Heckerdamm gesperrt. Der Verkehr wird an der Ausfahrt Heckerdamm abgeleitet und im Anschluss sofort wieder auf die Autobahn geführt.
A100 (Stadtring): Bis 2. Juni steht auf der Hauptfahrbahn in Richtung Schönefeld zwischen den AS Gradestraße und Buschkrugallee nur der linke und mittlere Fahrstreifen zur Verfügung. Von der AS Buschkrugallee bis zur AS Späthstraße wird der Verkehr ausschließlich auf dem linken Fahrstreifen geführt.
Rosenthaler Straße (Mitte): Auf der Rosenthaler Straße wird die Fahrbahn ausgebessert. Ab 5 Uhr bis zum 1. Juni ist die Fahrbahn in Richtung Brunnenstraße zwischen Linienstraße und Torstraße auf einen Fahrstreifen verengt. Das Linksabbiegen in die Torstraße ist nicht möglich.
Kaiserin-Augusta-Allee (Moabit): In Richtung Mierendorffplatz ist die Fahrbahn für ca. zwei Wochen auf einen Fahrstreifen verengt. Das Abbiegen in die Wiebestraße ist nicht möglich.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): Sperrung von 21 bis 5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen.
Nahverkehr – S3, S5, S7 und S9: In den beiden folgenden Nächten ist jeweils von 22 bis 1.30 Uhr der Streckenabschnitt zwischen Friedrichstraße und Zoologischer Garten unterbrochen.
Regionalverkehr – FEX: Ab 4 Uhr bis 3. Juni, 6 Uhr fallen die Züge dieser Linie zwischen Berlin-Charlottenburg/Berlin Hbf und Flughafen BER aus.
RE2 und RE7: Ab 4 Uhr bis 3. Juni, 6 Uhr fallen die Züge dieser Linien zwischen Berlin Ostbahnhof/Berlin Ostkreuz und Königs Wusterhausen aus.
Demonstration – Für heute sind 26 Demonstrationen angemeldet (Stand 26.5., 14 Uhr), u.a. „Bundeswehr raus aus Bildungsmessen!“: 20 Demonstrierende, Landsberger Allee 106 (8.45-15 Uhr)
„Kundgebung in Solidarität mit den Angeklagten“: 30 Protestierende, Turmstraße 91 (11-14 Uhr)
„Abschiebung von politischen Gefangenen“: 30 Menschen, Hiroshimastraße 14 (14-16 Uhr)
„Gedenken an Frieda Seidlitz“: 20 Teilnehmende, VVN BdA Weißensee-Hohenschönhausen, Heinersdorfer Straße 32 (17-18 Uhr)
„Protest gegen Beschmierung des Deportationsmahnmals an der Levetzowstraße“: 100 Personen, Berliner VVN BdA e.V., Levetzowstraße 7 (18-19.30 Uhr)
Gericht – Nach einem Raubüberfall durch falsche Paketboten kommt ein 23-Jähriger auf die Anklagebank. Mit einem Komplizen soll er einen 71-jährigen Mann in dessen Wohnung überfallen haben. Der Senior sei geschlagen, gefesselt und beraubt worden (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 817).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Maximilian Arnold (30), Fußballspieler beim Bundesligisten VfL Wolfsburg / Angelika Bartsch (65), Schauspielerin, u.a. beim „Tatort“ und „Ein Fall für zwei“ / Luise Befort (28), Schauspielerin, u.a bei „Club der roten Bänder“ / Max Beneke (21), Handballspieler beim 1. VfL Potsdam / Julia Böhm (51), Journalistin und Fernsehmoderatorin / „Claudia Both und das Grundgesetz sind nun75 Jahre alt ! Es gratuliert herzlich die große Schwester.“ / Heiderose Fischer-Nagel (68), Schriftstellerin und Verlegerin / Peter E. Funck (73), Schauspieler, u.a beim „Tatort – Die schwarzen Bilder“ oder „SOKO 5113“ (als Pathologe) / Jonas Hector (34), ehem. Fußballspieler, zuletzt beim 1. FC Köln und für die deutsche Nationalmannschaft / „MANFRED KROHN: Wieder ein Jahr mehr. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute bis zum zweiundachtzigsten.“ / Kai Pflaume (57), Fernsehmoderator / Tobias Reichmann (36), Handballnationalspieler / Rocco Stark (38), Schauspieler, u.a. in der Seifenoper „Hand aufs Herz “ und Sänger
Nachträglich zum 25. Mai: „Prinzessin Andrea ,Blume' zum besonderen Ehrentag einen dicken Kuss!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Claudia Hamann, verstarb am 12. Mai 2024, Justizamtsrätin / Vera Johann, geb. Schmidt, * 28. August 1928 / Hans-Michael Meyer-Sebastian, * 23. September 1939 / Dr.-Ing. Friedrich Wilhelm Wulf, * 4. Oktober 1946
Stolperstein – Henriette Kromolowski wurde am 8. Oktober 1878 in Kattowitz in Schlesien (heute: Katowice / Polen) geboren. Ab 1934 wohnte sie bei ihrer Schwester, deren Ehemann und Tocher in der Wartburgstraße 29 in Schöneberg. Da die Familie auswanderte blieb Henriette Kromolowski ab März 1940 allein in Berlin und beging dort heute vor 82 Jahren mit einer Überdosis Schlaftabletten Suizid.
Encore
Zum Schluss noch Neues aus der Reihe „Bus, aber glücklich“: Unsere Leserin Barbara Pickel ist um 19 Uhr in der Staatsoper verabredet, kurz vor 18 Uhr steigt sie mit ihrem Rollator am Bahnhof Zoo in den Bus – aber in den falschen. Ihre Idee, am Potsdamer Platz in ein Taxi umzusteigen, droht am dichten Verkehr und den vielen Haltestellen zu scheitern. Kurz vor 18.30 Uhr kämpft sie sich zum Busfahrer vor, um zu fragen, ob er pünktlich am Potsdamer Platz… „Schaffen wir nicht!“, berlinert der los, kurbelt aber sogleich sein Seitenfenster herunter und bedeutet einem hinter ihm fahrenden Taxifahrer, sofort anzuhalten. „Ich habe hier eine alte Frau, die will 19 Uhr in die Oper, nehmen Sie die mal mit!“, ruft er ihm zu. Der Taxifahrer macht die Tür auf, und Barbara Pickel stürzt sich mit der „Karre“, wie sie ihren Rollator nennt, vorne raus aus dem Bus und hinten rein ins Taxi. Dort sitzt aber schon eine andere Dame. Wohin sie will? „Na, in die Staatsoper, 19 Uhr!“ Tja, und wir stellen mal wieder fest: Berlins beste Dramen finden noch immer im echten Leben statt – sogar mit Happy End.
Gerne können Sie uns auch Ihre Berlingeschichte erzählen, einfach per Mail an checkpoint@tagesspiegel.de. An der Geschichte dieses Checkpoints mitgewirkt haben Sophie Rosenfeld (Stadtleben) und Lea-Marie Henn (Produktion). Morgen früh haut hier für Sie wieder die Keyboarderin der Checkpoint-Band Anke Myrrhe in die Tasten.
Bis dahin,