just zum heutigen 4. November (Sie erinnern sich: 1989 brachte eine Großdemo auf dem Alex die Mauer so zum Wanken, dass sie ein paar Tage später fiel) und mitten rein in die Debatte über den deutsch-deutschen Zustand verblüfft die offizielle Vergabeplattform des Landes Berlin mit einer kurios anmutenden Ausschreibung – sie trägt die Nr. E 2024-15 iV und die Überschrift „Rahmenvertrag Wartung und Instandhaltung Berliner Osten“.
Wie bitte? Was ist das denn? Aber halt! Bevor Sie sich jetzt je nach Standpunkt und -ort aufregen oder vorfreuen, schauen wir uns das mal genauer an… und stellen fest: Es geht tatsächlich nur um die „wegweisende Beschilderung des Radverkehrs im Berliner Osten“, also „das Reinigen, Richten, Herstellen und Montieren von Schildern, Pfosten und Pfostenverlängerungen“ (Vollpfosten sind vermutlich mitgemeint). Interessant ist daran allenfalls, was für den Senat demnach zum Osten gehört, nämlich: Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und – Neukölln. Na, hoffentlich stellen die dort nicht alle nachträglich einen Antrag auf Begrüßungsgeld.
Im Tagesspiegel-Haus findet heute übrigens zum zweiten Mal mit prominenter Besetzung die Konferenz „Der Osten“ statt – Motto: „Für Ideen und Macher“ (von 9:30 bis 18 Uhr). Das Programm sowie die Liste der Rednerinnen und Redner finden Sie hier unter diesem Link.
Die Veranstaltung ist ausgebucht, Sie können aber auch hier per Livestream teilnehmen.
„Ich bin ein Berliner“ rief einst John F. Kennedy – und viele andere folgten, u.a. Bierwerber („Ich bin ein Berliner Kindl“) und Rapper (Ufo361: „Ich bin 3 Berliner“). Jetzt ist auch Franziska Giffey dabei – sie wirbt am heutigen Montag für Elektrotaxis mit dem Spruch „Ick bin ein E-Berliner“. So drücken sich zwar auch Eingeborene in der Identitätskrise aus („Ick bin ein… ähhh… Berliner?“), aber ansonsten gibt’s keine Verwechslungsgefahr: Echte Berliner sagen „Ich bin ein Pfannkuchen“.
Wir kommen zum heutigen Rätsel für Berlinkenner. Ausgangsfrage: „Wie viele ungenehmigte Veranstaltungen wurden in diesem Jahr von der Polizei aufgelöst und welche Schäden an der Stadtnatur haben solche Versammlungen verursacht“? Ihre Aufgabe: Bitte ordnen Sie die Antworten den zwölf Bezirken zu:
„Konnte nicht zugeordnet werden“
„Keine statistische Erfassung“
„Keine Angaben“
„Keine Nachweise“
„Nicht bekannt“
„Nicht nennenswert“
„Nicht gesondert erfasst“
„Nicht zuzuordnen“
„Keine Informationen“
„Keine Kenntnisse“
„Nicht recherchierbar“
„Fehlanzeige“
Alles klar? Ok, dann zur Bonusaufgabe (freie Antwortmöglichkeit):
Was antwortet der Senat auf die Frage, welche Schäden im laufenden Jahr in öffentlichen Grünanlagen infolge von angemeldeten Großveranstaltungen festgestellt wurden?
Ist nicht schwer, oder? Kleiner Tipp: Im richtigen Lösungssatz kommen die drei Wörter „Statistiken“, „keine“ und „führt“ vor. (Q: Drs. 19/20553, MdA Turgut Altuğ und Julian Schwarze).
Wir stellen also zufrieden fest: In den Parks dieser Stadt steht alles zum Besten! Sollten Sie das anders sehen, fragen Sie bitte Ihren Augenarzt oder Apotheker (oder schicken Sie uns eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de)
Eigentlich sollten Berlins „Lieblingsbusfahrer des Jahres“ ja bereits im September von einer Fahrgastjury gekürt werden. Aber da die zu Ehrenden mit der BVG unterwegs sind, hätte Pünktlichkeit sie möglicherweise zutiefst irritiert, und so wurde die Veranstaltung auf November verschoben.
Spät dran ist die BVG auch mit einer national konkurrenzfähigen Entlohnung - unsere Kollegen vom „Tagesspiegel Background Verkehr und Smart Mobility“ haben bei einer Städte-Analyse festgestellt, dass Berlin da abgehängt ist: Die Einstieggehälter für Busfahrer sind bei der BVG um bis zu 600 Euro niedriger als anderswo und damit das Letzte.
Die Gewerkschaft will ab Januar für mehr Busfahrergehalt streiken – auf Verständnis stößt sie damit allerdings nicht: Bei einer Checkpoint-Umfrage lehnten 70% einen Arbeitskampf in der gerade ohnehin desolaten Situation als verantwortungslos ab.
Das neue „Bürokratieentlastungsgesetz“ hat erfreuliche Folgen für Berlin: Im nächsten Jahr können demnach Anwohnerparkausweise „medienbruchfrei digital beantragt“ werden. Konkret bedeutet das: Der Kfz-Schein muss nicht mehr kopiert werden, weil die Verwaltung die Daten ja schon selbst in der Schublade hat – und sie demnächst sogar nutzen darf (Überraschung!). Jetzt muss nur noch geprüft werden, „ob die derzeit vorhandenen Software- und Onlinelösungen die nötigen Voraussetzungen erfüllen“ (Q: Drs. 19/20555). Tja, was kommt wohl bei der Prüfung raus? Ihren Tipp geben Sie bitte hier ab:
a) Nein, aber bald
b) Nein, aber demnächst
c) Nein, aber irgendwann
Die U8 ist die gefährlichste U-Bahnlinie Berlins – ein Drittel aller Untergrund-Straftaten werden auf den Bahnhöfen zwischen Wittenau und Hermannstraße verübt. Und auch bei den physischen Gewalttaten liegt die U8 vorne. Doch auf allen anderen Linien gibt es ebenfalls Kriminalitätsschwerpunkte, die Sie kennen sollten. Erstmals hat jetzt unser Kollege Dominik Mai exklusiv detaillierte Polizeidaten auswerten können – Station für Station. Schauen Sie gerne mal nach, wie es in den von Ihnen oder Ihren Kindern genutzten Bahnhöfen aussieht:
+ Mit genauen Zahlen für jede Station – so gewalttätig geht es auf den 175 Berliner U-Bahnhöfen zu.
+ Die gefährlichste Linie Berlins – alle Straftaten auf den 24 Bahnhöfen der U8.
Für Berlinkenner Mark Twain (der Autor lebte hier mit seiner Familie von 1891 bis 1892 und befand, in Berlin könne man alles lernen „außer Deutsch“) waren die Wochentage vor allem dazu gut, „um sich von den langweiligen Sonntagen zu erholen“. Ob er sich weniger gelangweilt hätte, wenn Kaiser Wilhelm, mit dem der Schriftsteller zuweilen zu Tische saß, nicht gerade zu dieser Zeit die Sonntagsöffnung der Läden verboten hätte?
Gut 130 Jahre später jedenfalls will Kaiser Wegner… pardon: will Kai Wegner an acht Sonntagen des kommenden Jahres das Volk shoppen lassen, damit es nicht vor lauter Langeweile ans Bürgeramt denkt – doch der Hofstaat denkt nicht daran! Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe entschied in eigener zuständiger Macht: Vier müssen reichen – und veröffentlichte das Dekret gegen den Willen Wegners im Amtsblatt:
„Im öffentlichen Interesse dürfen Verkaufsstellen ausnahmsweise am 26. Januar zur Internationalen Grünen Woche, am 7. September zur Internationalen Funkausstellung, am 7. Dezember zur Adventszeit in der ganzen Stadt und am 21. Dezember zur Adventszeit in der ganzen Stadt und dem Louis Lewandowski Festival öffnen.“
Da hilft dem Regiermeister weder seine ohnehin eingeschränkte Richtlinienkompetenz noch der Koalitionsvertrag („Unter Berücksichtigung der gerichtlichen Beschlusslage zum Ladenöffnungsgesetz wird die
Koalition die bestehenden Regelungen zur Sonntagsöffnung rechtssicher gestalten“) - und schon gar nicht der Entwurf zum neuen CDU-Grundsatzprogramm („Christliche Symbole sind ebenso zu schützen wie der Sonntag“). Bleibt nur eine Koalition mit dem parteipolitischen Arm des Handelsverbands... ach, die FDP ist gar nicht mehr im Parlament? Na dann.
So, und was meinen Sie?
Berliner Schnuppen
Telegramm
Nachts sinken die Temperaturen bereits in dieser Woche gefährlich nahe an den Gefrierpunkt – wenn Sie Menschen in Not auf der Straße entdecken, können Sie Hilfe rufen – hier die Nummern:
030-690333690 (Kältebus, täglich von 20 bis 2 Uhr)
030-34397140 (Kältehilfetelefon, täglich von 19 bis 23 Uhr)
0157-80597870 (Obdachlosenhilfe, Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr)
030-6003001010 (Wärmebus, von 18 bis 24 Uhr)
Die Sozialverwaltung empfiehlt, obdachlose Menschen erst zu fragen, ob sie Hilfe möchten.
Die nächste Restaurant- und Café-Institution muss wegen einer horrenden Mietsteigerung schließen – diesmal trifft es das „April“ in der Winterfeldtstraße. Seit dreißig Jahren erfreut der Schöneberger Familienbetrieb hier Kieznachbarn und Marktbesucher gleichermaßen, doch Ende des Monats ist Schluss. Kleiner Trost: Das „April“-Team macht ein paar Ecken entfernt in der Eisenacher Straße im ebenso beliebten „Lenzig“ weiter – die Betriebe gehören ohnehin zusammen. Das „Lenzig“ wird deswegen gerade umgebaut und renoviert, von Dezember an ist es die ganze Woche über ganztätig geöffnet.
Koalitionärer Urlaub: Joe Chialo und Christian Gaebler waren gemeinsam in Tansania (jedenfalls zur gleichen Zeit) – der Kultursenator schreibt auf Instagram:
„Ein wunderschönes Land voller unvergesslicher Momente! Die Herzlichkeit hat mich wie immer berührt. Ein großes Dankeschön an meine Familie, an den Champion Ibrahimu Class, die Legende Mzee Kinyogori und alle Boxer, mit denen ich trainieren durfte. Hinter all diesen schönen Erinnerungen steckt auch eine persönliche Herausforderung für mich. Ich hoffe sehr, dass sich am Ende alles fügt!“
Im dazugehörigen Video (hier zu sehen) taucht gegen Ende auch eine gemeinsame Sequenz mit dem Stadtentwicklungssenator auf – der zeigt sich in seinem Account (hier zu sehen) auf Safari im Tarangire National Park und mit Hut auf See.
Koalitionärer Krach: Senatorin Cansel Kiziltepe (SPD) nervt den Regierenden Bürgermeister (CDU) nicht nur beim Thema Sonntagsöffnungen (siehe oben), sondern auch mit ihrer Flüchtlingspolitik: Zwei Stunden nachdem die Sozialverwaltung das Parlament am Freitag über bevorstehende Anträge zur Finanzierung von mehr Unterkünften u.a. in Hotels der Stadt informierte, kassierte die Senatskanzlei das Papier dazu wieder ein – angeblich liege ein „Büroversehen“ vor. Was tatsächlich dahinter steckt: Die SPD will die Notunterkunft Flughafen Tegel lieber schließen, die CDU will sie ausbauen. (Mehr dazu gibt’s hier).
Die Stadtentwicklungsverwaltung will TXL dagegen erstmal abreißen – jedenfalls Teile davon: Ausgeschrieben sind drei umfangreiche „vorgezogene Maßnahmen“ zum Rückbau, Abbruch und zur Schadstoffbeseitigung (Beton VM_24292, Stahl VM_24293, Böden VM_24294). Fertigstellung: Im November 2025.
Weitere interessante Ausschreibungen, die das Bild Berlins bereichern: Spandau errichtet eine „Doppelstabmattenzaunanlage“ (VOB 648-2024), die Feuerwehr braucht dringend „Alarmzetteldruckertoner“ (UVgO 2024-427) und der Bezirk Marzahn-Hellersdorf plant den „Umbau einer Kantine zum Bürgeramt“ (ZVB24183 – aber Achtung: Die Nutzung des einen wie des anderen kann einem sauer aufstoßen).
20 neue Kinderarztpraxen gibt es in Berlin – aber die Verteilung ist mehr als fragwürdig, wie eine Auswertung unserer Redaktion „Berliner Wirtschaft“ zeigt. Ein Bezirk ist sogar leer ausgegangen – ausgerechnet derjenige mit einem
Zuwachs an Minderjährigen von 15 Prozent. Welcher das ist, erfahren Sie hier unter diesem Link.
Die Altstadt Köpenick ist von Süden her wegen der Vollsperrung der Grünauer Straße auch im November nur mit der Tram oder schwimmend erreichbar – zum dritten Mal hintereinander gab die Verkehrsinfozentrale kurzfristig eine Baustellenverlängerung bekannt (bisher Juli, September, Oktober; einmal gab sie sogar versehentlich die Strecke frei, allerdings nur digital), jetzt soll die Buddelei Ende November beendet sein. Und für die gesamte Zeit bezahlt die klamme BVG rund um die Uhr zwei Sperrposten, die für jede Tram die Absperrung aufmachen und dahinter wieder zu.
Hoffnung für Hund Hardy aus Hoppegarten (er begleite sein Herrchen bis in den Tod, CP v. 29.10.): Eine Checkpoint-Leserin möchte Hardy eine neue Heimat bei ihrer Mutter bieten – ob die beiden einander verstehen, erfahren Sie natürlich auch demnächst hier.
Sie sehen „ausgemergelt“ aus, haben einen „dürren Körper“ und ein „gelebtes Gesicht“? Dann hätten wir hier vielleicht was für Sie: Die Agentur „Filmgesichter“ sucht 3000 Komparsen für die 5. Staffel von „Babylon Berlin“! Allerdings dürfen Sie nicht älter als 60 oder größer als 1,84 sein, keinen Bart haben oder einen Undercut oder Strähnchen oder Piercings oder künstliche Fingernägel oder Solariums-Bräune oder Tattoos… Puh – das dürften in Berlin ja ohnehin nur noch auf ca. 3000 Personen zutreffen. Falls Sie sich dennoch in dieser Ausschreibung wiedererkennen sollten: Charlotte Ritter freut sich schon auf Sie! (Anmeldung hier unter diesem Link).
Zieht sich die FDP aus dem Immobiliengeschäft zurück? Jedenfalls hat sich der Verein „Baut auf diese Stadt“ (Aktenzeichen VR 38069 B) laut Amtsgericht aufgelöst – das gleichnamige Volksbegehren, das der Verein für eine Bebauung des Tempelhofer Feldes betrieb, wurde ausschließlich von der FDP finanziert (allein zum Start 2021 betrug der Gesamtwert der Unterstützung laut Unterlagen des Landeswahlleiters 61.977,91 Euro, bis heute kamen gestückelt weitere 6972,87 Euro dazu).
Dem Fußballgott hat vielleicht nicht das Spiel, aber sicher die irre Atmosphäre im Olympiastadion beim Spiel Hertha gegen Köln gefallen (0:1 vor 68.763 Zuschauern, darunter mehr als 15.000 aus der Domstadt) – prompt loste er fürs DFB-Achtelfinale die beiden wieder zusammen (aber diesmal in Köln).
Nachtrag (I) zur Meldung „Schlosstrümmer unterm Jahnstadion?“ (Checkpoint v. 1.11) – die Stadtentwicklungsverwaltung teilt dazu mit, dass eine archäologische Untersuchung zwar nicht geplant ist, aber: „Neufunde von archäologischer Relevanz können nie und nirgendwo ausgeschlossen werden. Deshalb hat gemäß Denkmalschutzgesetz (DSchG) der Auftraggeber / die ausführende Baufirma die Pflicht, archäologisch relevante Funde unverzüglich zu melden. Somit wird sichergestellt, dass eventuell auftretende Funde nicht ungesehen entsorgt werden.“
Nachtrag (II) zur Meldung „Teurer Senatsausflug zur Immobilienmesse“ (Checkpoint v. 31.10.) – dazu erreichten uns einige Mails von Teilnehmern der Messe, die uns attestierten, keine Ahnung davon zu haben, a) wie wichtig so eine Messe ist („Da kommen alle!“), b) wie anstrengend eine solche Messe ist („Eine Strafe!“) und c) wie unvermeidbar teuer so eine Messe ist („Dafür kann Berlin doch nichts!“). Checkpoint-Vorschlag: Wenn a) und c) zutrifft, sollte Berlin unbedingt selbst so eine Messe machen – b) nehmen wir dann gerne in Kauf.
Nachtrag (III) zur Meldung „Zittern nach Halloween“ (Checkpoint v. 1.11.): Dass für etliche Verkehrsprojekte „die schwarz-rote Hängepartei“ vorerst ein Stoppschild bedeutet, bedeutet nicht, dass CDU und SPD eine neue Partei gegründet haben („Die Hänger“ oder so) – es handelte sich hier lediglich um einen Buchstabendreher mit beinahe fatalen Folgen.
Zitat
„Herr Atanas S. wird aufgefordert, das von ihm am 4. Juli 2023 in der Eisenacher Straße mitgeführte und von der Polizei sichergestellte Teppichmesser beim Abschnitt 41 abzuholen.“
(Aus dem Amtsblatt)
Stadtleben
Verlosung – Immer wieder Leinwandfreuden zum Kinotag Montag: Morgen (5. November) wird in ausgewählten Filmtheatern der Charlie Chaplin-Klassiker „Der große Diktator“ ausgestrahlt. Sie wissen schon, der allererste Ton-Film des Stummfilmstars Chaplin aus dem Jahre 1940. Die schwarz-weiße Satire auf Faschismus und Militarismus ist dabei aktueller denn je. Wir verlosen 2x2 Tickets für das teilnehmende Kino Ihrer Wahl. Ob eines davon bei Ihnen um die Ecke ist, erfahren Sie über diesen Link.
Essen – Die Eis-Saison ist im November wohl offiziell beendet, wer auf süße Crème trotzdem nicht verzichten will und dabei nicht frieren möchte, dem sei die belgische Schokoladenmanufaktur Neuhaus in Mitte empfohlen. Hier gibt es eine Bar, die ausschließlich Mousse au Chocolat verkauft. Zum Mitnehmen im Becher – wie ein Eis eben. Die Geschmacksrichtungen sind Dunkel, Milch und Weiß (man darf auch kombinieren) und dazu die Toppings Flocken Himbeere, Karamell Isigny oder karamellisierte Mandeln. Mo bis Sa 10-19 Uhr, Friedrichstraße 63, U-Bhf. Hausvogteiplatz
Noch hingehen – Der unweit des Hauptbahnhofs versteckte Nachtclub „Trauma Bar und Kino“ wird immer mal wieder zur Galerie umfunktioniert. Aktuell zum Beispiel gastiert hier die Ausstellung: „You Can Only Kill Us Once“ von The Opioid Crisis Lookbook. Die Ausstellung zeigt Werke von Zaharova, Cauchi und Liam Denhamer, mit Architektur von Juvenilia, inspiriert von den szenografischen Zeichnungen Kurt Cobains. Begleitet wird die Ausstellung durch Live-Musik und Performances von Künstlern aus den USA und Europa. Zu sehen, ist das Ganze kaum, denn die Öffnungszeiten des Clubs sind rar. Heute gäbe es die Möglichkeit für einen Besuch, ansonsten noch am kommenden Samstag (9.11.) jeweils zwischen 16 und 20 Uhr und am 16.11. ab 22 Uhr. Heidestraße 50, S-Bhf. Hauptbahnhof
Last-Minute-Tickets – In Kooperation mit dem Rumänischen Kulturinstitut veranstaltet die Liebermann-Villa am Wannsee heute ein Kammerkonzert mit Stücken aus der Zeit, als die deutsche Malerin Dora Hitz am rumänischen Königshof in den Karpaten lebte. Antonio Piculeata spielt die Violine, Maria Bildea die Harfe und Iosef Ion Prunner das Klavier. Im Programm stehen Werke von Bach, Dinicu, Fauré, Debussy, Paganini, Chopin, Saint-Saens, Kratochvil, Ivanovici, Caudella, Massenet und Bartok. Außerdem wird eine Videoprojektion von Cristina Enasescu mit den Gemälden von Dora Hitz aus dem Musiksaal des rumänischen Königsschlosses – Schloss Peles – gezeigt. Der Eintritt kostet 15,00 €, Tickets müssen online gekauft werden. Einlass ist um 18 und das Konzert Beginn 18.30 Uhr. Colomierstraße 3, Bushaltestelle Liebermann-Villa
Grübelstoff – Endlich ist er wieder vorbei, der Spuk, der sich Halloween nennt. Oder hatten Sie Spaß an dem ganzen Grusel, der in den letzten zwei Wochen und an diesem Wochenende in geballter Form um die Häuser zog?
Kiekste
Da wir hier glücklicherweise nicht auf prüden Plattformen wie Instagram sind, dürfen wir das auch so zeigen! Leserin Ursula Hohmann zeichnet für dieses herbstliches Fotoshooting im Botanischen Garten verantwortlich. Danke schön! Weitere Hingucker aus Berlin erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Modersohnstraße (Friedrichshain): Die Straße ist bis zum 8.11.2024 zwischen Revaler Straße und Simplonstraße in beiden Richtungen für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Bahnhofstraße (Köpenick): Bis voraussichtlich Ende Februar 2025 steht zwischen Bahnhof Köpenick und Friedrichshagener Straße für beide Richtungen jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Hönower Straße (Mahlsdorf): Die Straße ist in beiden Richtungen zwischen Treskowstraße und Wodanstraße für den Kfz-Verkehr bis Mitte November gesperrt.
Wuhletalstraße (Marzahn): Die Unterführung der Märkischen Allee ist bis Donnerstagmorgen, ca. 5 Uhr für den Kfz-, Rad- und Fußverkehr gesperrt.
Landsberger Allee (Prenzlauer Berg): Stadteinwärts ist zwischen Conrad-Blenkle-Straße und Danziger Straße für ca. drei Wochen ein Fahrstreifen gesperrt.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): Der Tunnel ist in der Zeit von 21 bis 5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
Nahverkehr – BVG – Tram M4 und M17: Die Linien sind von 3 Uhr bis 18.11.2024 zwischen Prerower Platz und Falkenberg unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Demonstration – Für heute sind 22 Demos angemeldet (Stand 01.11., 12 Uhr), u.a. „Warnstreik im Rahmen der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg“: 550 Demonstrierende, IG Metall Berlin, Daimlerstraße 143 (9-12 Uhr)
„Die UN-Behindertenkonvention endlich erfüllen, statt sie weiter zu beugen!“: 15 Teilnehmende, Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V., Luisenstraße 58 (10-11.30 Uhr)
„Warnstreik im Rahmen der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg“: 250 Protestierende, IG Metall Berlin, Scheringstraße 2 (10-12 Uhr)
„Schweigende Mahnwache für Demokratie und Menschenrechte“: Fünf Menschen, Bölschestraße 100 (15-16 Uhr)
„Theater der Revolution vom 4.11.1989 erinnern“: 30 Personen, Panzerkreuzer Rotkäppchen, Alexanderplatz 1 (17.45-18.30 Uhr)
Gericht – Gegen eine 41-jährige Frau, die ihre 21 Monate alte Tochter in eine Katzenbox gesperrt und dann aus einem Fenster im dritten Stock geworfen haben soll, beginnt ein Prozess wegen versuchten Mordes. Das Kind erlitt schwere Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft strebt eine dauerhafte Unterbringung der Mutter in einem psychiatrischen Krankenhaus an (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 537).
Universität – Die Universität der Künste veranstaltet den gemeinsamen Kammermusikabend. Es präsentieren sich Studierende des Instituts für Alte Musik in den unterschiedlichsten Ensembles mit einem abwechslungsreichen Programm. Der Eintritt ist frei. Los geht es zum 19.30 Uhr im Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12, U-Bhf. Spichernstraße
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Max Ewert wird heute 19 Jahre alt. Herzliche Glückwünsche von deinem Papa und dem Rest der Familie“ / Ralph Hertwig (61), Psychologe, Direktor des Forschungsbereichs adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften / „An Christopher Kurbjuhn (bester Onkel der Welt) herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und liebe Geburtstagsgrüße nach Berlin“ / Dagmar Reim (73), Journalistin, von 2003 bis 2016 Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg und damit die erste Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland / Katrin Schultze-Berndt (55), Politikerin (CDU), Stadträtin in Reinickendorf, ehemaliges Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin / „Anke Loßmann, gute Freundin seit Jahrzehnten. Alles Liebe wünschen deine Freunde“ / Bettina Wegner (77), Liedermacherin, ihr bekanntestes Lied ist „Kinder (Sind so kleine Hände …)“ aus dem Jahre 1976, das – gesungen von Joan Baez – auch internationale Verbreitung fand
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Stolperstein – Frida Winckelmann wurde am 3. Juli 1873 in Berlin geboren. Noch vor dem Ersten Weltkrieg trat die ausgebildete Lehrerin aufgrund ihrer reformpädagogischen Überzeugungen in die SPD ein. Später wurde sie Mitglied der KPD. 1930 wechselte sie in die Sozialistischen Arbeiterpartei (SAPD). Am 20. September 1933 wurde sie von der Gestapo verhaftet und ohne Prozess aufgrund „kommunistischer Hetze“ in das Frauenkonzentrationslager Moringen interniert. Nach ihrer Entlassung im April 1934 lebte sie knapp zehn Jahre bei politischen Freunden, bis am 4. November 1943 nach langer Krankheit starb. Heute erinnert ein Stolperstein in der Malchiner Straße 47 in Britz an Frida Winckelmann.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Der Checkpoint feiert bald zehnjähriges Bestehen – und nach dem Newsletter, der Lauf-, Kino- und Radgruppe, der Band, der Berlin-Revue, dem Podcast und einigem mehr denken wir natürlich schon weiter: Wie wäre es mit „Checkpoint – der Film“? Wir würden gerne von Ihnen wissen: Welche Protagonisten müssen dabei sein? Natürlich Michael Müller („Nicht alles, was im Checkpoint steht, stimmt“), auch Flughafenkönig Engelbert Lütke Daldrup („Wenn Berlin ein Königreich wäre, wäre der Checkpoint der Hofnarr“) und Staranwalt Christian Schertz („Sie verbreiten im Checkpoint falsche Tatsachenbehauptungen“) dürfen nicht fehlen.
Derk Ehlert als Dr. Tierlieb ist gesetzt, ebenso Monika Herrmann als Kreuzberg. Und sonst: Schreiben Sie uns bitte an checkpoint@tagesspiegel.de, ohne wen für Sie der Checkpoint kein Checkpoint ist.
Für mich wäre der heutige Checkpoint nicht der heutige Checkpoint ohne die Recherchen und Hinweise von Christoph Papenhausen, Ann-Kathrin Hipp, Anke Myrrhe, Stefan Jacobs, Daniel Böldt und Robert Kiesel sowie Tobias Langley Hunt (Stadtleben) und Lea-Marie Henn (Produktion). Morgen früh begrüßt Sie hier Margarethe Gallersdörfer – bis dahin,
Ihr Lorenz Maroldt