AfD-Verordneter stellt sich unflätig vorLehrermangel wird immer dramatischerTrotz tropischer Temperaturen sind sieben von 14 Berliner Sommerbädern geschlossen

Wir beginnen heute mit einem gestreckten Mittelfinger – er gehört dem AfD-Verordneten Christian von Hoffmeister und stellte sich gestern Abend der BVV Friedrichshain-Kreuzberg vor – Gestatten, mein Name ist Fuck you, von Fuck you. Vorsteherin Kristine Jaath erwiderte den Gruß mit einem Wink der Geschäftsordnung: Sie verwies Mittelfinger und Herrchen des Saales.

Nach dem Rumpelstilzchen-Auftritt des Regierenden Bürgermeisters (den Koalitionspartnern warf er im Senat „Mätzchen“ und die Beschäftigung mit „Micky-Maus-Themen“ vor) keilen jetzt die anderen zurück: „Ach wie schön, es ist wieder Parteitag, die Sozis schlagen aus“, twitterte Linken-Fraktionschef Udo Wolf, und auch die Grünen sind genervt: „Müller pampt rum, aber macht keine konstruktiven Vorschläge.“ Auffällig schweigsam ist dagegen der derzeit beliebteste Politiker der Stadt: Kultursenator Klaus Lederer zieht ruhig seine Kreise und hält sich raus. Die CDU-Landesvorsitzende Monika Grütters sieht schon das Ende Koalition kommen: „Ich zweifle, dass Müller das Bündnis retten kann“ – ihre Partei sei jederzeit für einen Wahlkampf bereit. Müller hatte u.a. gedroht: „Das geht so nicht weiter.“ Wahrscheinlich aber doch.

Hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Frank Steffel (aus dem 2001er-Wahlkampf ums Rote Rathaus bekannt als „Der Kennedy von der Spree“) nicht nur als Unternehmer mit neuen Teppichen gehandelt, sondern bei seiner Doktorarbeit auch mit gebrauchten Texten? Diese Frage wirft heute Frederik Bombosch im Aufmacher der „Berliner Zeitung“ auf („Plagiatsvorwürfe gegen Frank Steffel“), unter Berufung auf das Portal „VroniPlag“ und auf eigene Recherchen.

Die FU untersucht die Vorwürfe, Steffels emeritierter Doktorvater hält alles für sauber, aber Steffel selbst hat seinem eigenen Werk von Beginn an misstraut: „Als aktiver mittelständischer Unternehmer und Wirtschaftspolitiker eine Dissertation fertigzustellen, bringt einige besondere Schwierigkeiten mit sich“, zitiert die „Berliner Zeitung“ aus dem Vorwort der Arbeit, und weiter: „Wenig zusammenhängende Zeit“ habe er gehabt, die Gefahr vor Augen, „den wissenschaftlichen Anspruch zu vernachlässigen“.