Wir beginnen diese Jubiläumsausgabe des Checkpoints (dazu später mehr) standesgemäß mit einer guten Nachricht. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg verbreitete gestern die frohe Botschaft: Das Deutschlandticket gilt ab heute auch für ausgewählte Züge des Fernverkehrs.
Freuen dürfen sich insbesondere Pendler zwischen Berlin und Brandenburg. Gültig ist das Ticket nämlich nun auch für die IC-Verbindungen zwischen Berlin Hauptbahnhof und Elsterwerda sowie zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Cottbus. Und sogar ein ICE ist im Angebot – der zwischen Südkreuz und Prenzlau.
Bevor wir übermütig werden, ein wenig Wasser in den Wein: Der CDU-Verkehrspolitiker Thomas Bareiß rechnet „mit Blick auf das Urteil aus Karlsruhe“, dass das 49-Euro-Ticket Mitte nächsten Jahres zu einem 69- oder gar einem 89-Euro-Ticket werden könnte. Damit wäre es dann noch genau zwei Euro günstiger als ein AB-Monatsticket der BVG.
Wie einschneidend „das Urteil aus Karlsruhe“ ist, merkt man auch daran, dass den meisten ohne weitere Erklärung klar ist, worum es geht: Zwei milliardenschwere Fonds der Bundesregierung sind verfassungswidrig. Im Bundeshaushalt klafft in diesem und nächstem Jahr ein riesiges Loch. Gestern warf Finanzminister Christian Lindner (FDP) einen seiner Glaubenssätze über Bord. Er setzte die Schuldenbremse für das laufende Jahr aus, um zumindest die Kredite für die bereits ausgezahlten Energiepreisbremsen rechtlich abzusichern.
Viel Zündstoff also, über den sich gestern auch nochmal der Berliner Rechnungshof beugte.