Nach der verunglückten Senatsklausur vom Wochenende hat sich die Landesregierung gestern doch noch auf einen „Zukunftspakt Verwaltung“ verständigt – verbessert werden soll mittelfristig die „gesamtstädtische Steuerung“ (z.B. durch eine Richtlinienkompetenz der Bezirksbürgermeister), außerdem kündigten Michael Müller, Klaus Lederer und Ramona Pop an, innerhalb eines Jahres den Antragsstau bei Unterhaltsvorschuss und Elterngeld abzubauen. Basis dafür soll eine zügige Digitalisierung der Verwaltung und ein Qualitätssprung beim Personalmanagement sein. (Ronja Ringelstein: „In einem Jahr wird alles besser.“)
Wir kommen von der Theorie zur Praxis und machen weiter mit dem wütenden Brief eines 84-jährigen ans Bürgeramt Tempelhof-Schöneberg - nach 10 Wochen Wartezeit auf einen Termin hatte er zwar immer noch keinen neuen Ausweis erhalten, dafür aber schon mal ein Schreiben mit „Sicherheitshinweisen“, „Rubbelfeldern“ und dem „Sperrkennwort: KONZEPTKUNST“. Adressiert an die Leitung schreibt Herr V. (Auszug, Name dem CP bekannt):
„Anbei erhalten Sie den ganzen Mist zurück, rubbeln Sie, wo es Sie juckt oder wo Sie gerne rubbeln, aber lassen Sie mich mit dem ganzen Kram in Ruhe. Vielleicht machen Sie zur Reduzierung des Krankenstandes im Amt eine Rubbelpartie mit Betriebsrat und sagen mir, wer den Hauptpreis gewonnen hat und Rubbelmeister geworden ist. Ich nehme dann die Siegerehrung vor. Mit ‚Sperrvermerk Konzeptkunst‘ meinen Sie hoffentlich nicht ihr beschissenes Verfahren.