sonnig bei bis zu 27°C

Aufräumen im Wald Abkühlen im Amt Umparken in der Nacht

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die Orkanböen vom Donnerstag haben den Tegeler und teils auch den Spandauer Forst schlimm erwischt. Nach einem Tag Pause wollen sich die Forstleute ab heute mit Hilfe von Kollegen aus der ganzen Stadt in die Wälder vorarbeiten, nachdem bis Sonnabend erst mal Straßen und Siedlungsränder beräumt worden sind. Die Flatterbänder und Verbotsschilder seien absolut ernst gemeint, heißt es: Nie in den letzten Jahrzehnten habe es vergleichbare Sturmschäden gegeben. Wo mehr als hundertjährige Buchen Schatten spendeten, klaffen nun Schneisen und Lichtungen. Das ist umso bitterer, als die Tegeler Reviere im Vergleich zu den anderen Berliner Wäldern schon relativ weit auf dem mühsamen Weg zu artenreichen Mischwäldern waren, die dem Klimawandel besser trotzen sollen als die Kiefernplantagen, die weniger kühlen und mehr Wasser verbrauchen.

Die Hälfte des Jahres ist um, und da sich der Niederschlag in Berlin und Brandenburg statistisch halbwegs gleichmäßig übers Jahr verteilt, hätten normalerweise bisher knapp 300 Liter pro Quadratmeter fallen müssen (wobei die Region nach mehreren Dürrejahren und wegen stark gestiegener Temperaturen auch das Dreifache vertragen hätte).

Wie wenig seit Jahresbeginn tatsächlich kam, hat Jörg Riemann, Chefmeteorologe der „Wettermanufaktur“, am Sonntag für den Checkpoint ermittelt: In Dahlem waren es 150 Liter pro Quadratmeter, in Tempelhof 161, in Buch 183, in Heiligensee nur 139. In Brandenburg kam Neuruppin mit 210 Litern bisher am besten weg, Potsdam mit 146 am schlechtesten.