Weihnachten ist die Zeit der Besinnlichkeit. Besinnen wir uns also auf Fakten: Die Preise für Berliner WG-Zimmer ziehen schneller an als notorisch verspätete ICEs, die Studierende zu Eltern in ganz Deutschland karren, wo sie unterm Weihnachtsbaum über die teuren Mieten klagen können. Allein im Vergleich zu November 2021 sind WG-Zimmer in Berlin aktuell im Schnitt 72 Euro teurer. 14,4 Prozent Zuwachs innerhalb eines Jahres – Mietsteigerungen, von denen viele Wohnungsvermieter nur träumen.
Die Angebotspreise stammen von WG-Gesucht.de. Im Tagesspiegel Innovation Lab haben wir die monatlichen Durchschnittswerte aller Berliner WG-Zimmerangebote auf der Plattform (unabhängig von Größe und Lage) analysiert. Die Ergebnisse machen das Ausmaß der WG-Preisspirale sichtbar:
+++ Von den sechs größten Städten Deutschlands sind die durchschnittlichen WG-Angebotspreise in Berlin seit Anfang 2018 am schnellsten gestiegen: um 37 Prozent.
+++ Ein Berliner WG-Zimmer kostete im November 2022 im Schnitt schlappe 572 Euro. Günstiger als noch zwei Monate eher, da waren es 583 – Rekordwert für Berlin auf der Plattform. Somit kostet ein WG-Zimmer in Berlin durchschnittlich aktuell mehr als in Hamburg (544 Euro), Stuttgart (529) und Köln (520), aber immerhin weniger als in Frankfurt (611) oder München (725).
+++ Zum Vergleich: Die im Bafög vorgesehene Wohnkostenpauschale beträgt 360 Euro.
+++ Magischerweise schnellen die Preise auf WG-Gesucht.de jedes Jahr pünktlich vor Wintersemesterbeginn in die Höhe.