zu den beliebtesten Nachrichten aus Absurdistan aka Berlin gehörte in der vergangenen Woche diese: „Radweg-Irrsinn an der Kantstraße immer schlimmer – hunderte Anwohner sollen ausziehen!“ („B.Z.“). Unter Berufung auf die Feuerwehr stellte CDU-Baustadtrat Christoph Brzezinski eine „ernsthafte Gefahr für Leib und Leben der Bewohner“ fest, weil der neue und heftig umstrittene Radweg für die Löschfahrzeuge zu schmal und die Straße hinter dem Parkstreifen zu weit weg von den Häusern ist. Konsequenz: Brzezinski drohte eine „Nutzungsuntersagung“ an – die Mieter hätten vom 1. November an ihre Wohnungen nicht mehr betreten dürfen.
Neu ist das Problem nicht – die Verkehrsverwaltung kennt die Bedenken der Feuerwehr und des Bezirks seit drei Jahren. Jetzt stellte sie hoppla-hopp einen Kompromiss vor (nachdem sie noch vor einer Woche die Situation als „nicht besonders kritisch“ einschätze): Um dem Brandschutz zu genügen, sollen Radweg und Parkstreifen einfach getauscht werden. Das allerdings geht auf Kosten der Sicherheit der Radfahrer – wer es ernst meint mit der Gefahr für Leib und Leben, müsste konsequenterweise auch hier eine Nutzungsuntersagung androhen.
Aber mit dem Tausch kann es ohnehin noch dauern. Grünen-Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger befürchtet, dass im Winter die Farbe einer neuen Fahrbahnmarkierung nicht hält – und das wäre noch die geringste Herausforderung für eine dauerhafte Lösung: Der Bezirk besteht auf einem „ordentlichen Anhörungsverfahren“. Oje, dafür legen wir doch mal gleich einen eigenen Ordner an: „Kantstraße 2024 – 2028“. Und außerdem bitten wir um eine Verschiebung aller Wohnungsbrandvorhaben in der Gegend.
Kleiner Trost am Rande für alle, die auch schon mal von der Verwaltung ignoriert wurden: Der Bezirk hatte bereits im Frühjahr der Verkehrssenatorin einen Lösungsvorschlag mit verkleinertem Mittelstreifen zugeschickt. Stadtrat Schruoffeneger sagt, was dann geschah: „Dazu gibt es nicht einmal eine Eingangsbestätigung.“ Einen Kommentar von Christian Latz zur Posse um die Kantstraße finden Sie hier.
Falls Sie jetzt einen kleinen Schreck bekommen haben und sich fragen, ob so etwas wie in der Kantstraße auch bei Ihnen passieren kann:
Ja, liebe Checkpoint-Gemeinde, Eure Angst ist berechtigt! Jedenfalls im Prinzip, denn die Feuerwehr hat just im August, also kurz bevor die Nutzungsuntersagung aus Brandschutzgründen angedroht wurde, die Mindestanforderungen für Leiterwagen inkl. Stützen verschärft (Sie merken sicher schon, wir sind da einer ganz heißen Sache auf der Spur): So muss nicht nur die Fahrbahn eine Mindestbreite von 3,50 Meter aufweisen, sondern der zusätzliche „hindernisfreier Streifen“ von 2 Meter Breite (also ohne geparkte Autos) muss neuerdings der Belastungskategorie „Wohnweg“ entsprechen – einen unbefestigten Weg oder gar einen Grünstreifen können sie also nicht dazu rechnen. Sie dürfen ja gerne schon mal bei sich vor der Tür das Maßband anlegen (und auf die Nutzungsuntersagung durch Ihr Bezirksamt warten). Ich hab’s gemacht – und packe jetzt vorsichtshalber die Umzugskisten (Scherz!).
Bereits leergezogen ist unser heutiges Geisterhaus – mit mangelnden Abstellflächen für die Feuerwehr hat das allerdings nichts zu tun:
Der Checkpoint präsentiert: das Berliner Geisterhaus-Quartett! Spielkarte (13/16): das Wohnhaus in der Binzstraße 57. Gewinner-Kategorie: „Zustand“.
Endlich macht die Bildungsverwaltung mal was gegen die „Vera“-getestete und dokumentierte notorische Matheschwäche der Berliner Schülerinnen und Schüler! Und das geht so: Laut verschärfter Verordnung zur Schulpflicht (liegt dem Checkpoint exklusiv vor) werden künftig nach den ersten zwei Verspätungen die nächsten sechs Verspätungen ab jeweils fünf Minuten als sechs Fehlstunden gerechnet und nach der fünften Fehlstunde dem Schulamt gemeldet. Ha, daraus ergibt sich doch endlich mal eine praxistaugliche Grübelaufgabe für den Unterricht! Also: Wie viele Minuten Verspätung kannst du dir demnach maximal erlauben, um ohne Meldung davon zu kommen? Sie können auch gerne mitmachen – Ihre Antworten schicken Sie bitte an checkpoint@tagesspiegel.de, Betreff „Verspätung“. Aber Achtung! Falsche Antworten werden namentlich veröffentlicht! (Mehr Infos zum Thema gibt’s hier).
„20 Jahre Ordnungsämter – welch eine Leistung für Berlin! Und Sie sind Teil des Erfolgs!“ steht auf dem Schreiben des Regierenden Bürgermeisters an die Beschäftigten. Es trägt das Datum vom 26. Juli, wurde aber zum Teil erst im Herbst zugestellt – offenbar waren die dazugehörigen Bärchen-Anstecker ausgegangen.
„Leider wird Ihre Freundlichkeit nicht immer erwidert“, heißt es in dem Schreiben – aber das sahen manche ausgerechnet durch die Botschaft Wegners bestätigt: Von „ollen Kamellen“ und „Phrasen“ ist die Rede, einige Beschäftigte halten Ihre Arbeit grundsätzlich nicht angemessen gewürdigt („Wir werden vom Senat oft übersehen“) und hätten sich mal eine Einladung gewünscht. Zusätzlicher Ärger: „Unsere Dienstfahrzeuge bekommen nicht mal eine Ausnahmegenehmigung zum Parken!“ Mit anderen Worten: Die MA der Ordnungsämter müssen sich sogar noch ihre eigenen Knöllchen ausstellen.
„Neukölln ist überall“, meinte einst Ex-Bürgermeister Heinz Buschkowsky. Jetzt gibt sein Nachfolger Martin Hikel eine wichtige Einschränkung zu Protokoll: „Neukölln ist nicht Basel.“ Anlass war eine Checkpoint-Umfrage aufgrund der Mail einer Leserin, die darauf hinwies, dass in der Schweizer Stadt die Außenanlagen der Schulen, anders als in Berlin, auch abends zum Spielen offen sind.
Einhellige Antwort der Bezirke: Hier absolut unmöglich! Sogar Steglitz-Zehlendorf brach einen Pilotversuch am Goethe-Gymnasium wegen Vandalismus ab. Friedrichshain-Kreuzberg teilt ohnmächtig und in Ehrfurcht erstarrt vor dem berühmten Berliner Freiheitswillen mit: Eine Öffnung auch für Anwohner würde „in kürzester Zeit zur Zerstörung schulischer Infrastruktur und zur Schließung von Schulhöfen“ führen. Und auch in Neukölln heißt es: „Wo ein Zutritt möglich ist bzw. war, haben wir regelmäßig Probleme mit Vandalismus oder Vermüllung.” Außerdem (siehe oben): „Neukölln ist nicht Basel.“ Es kommentiert unser Gastautor Max Frisch (Zürich): „Berlin bietet eine Freiheit, die schwer zu ertragen ist.“
So, was haben wir noch… Moment, wie bitte? „Bei der BVG droht Streik“? Gefühlt läuft der doch schon seit Wochen! Aber tatsächlich: Verdi fordert 750 Euro mehr für BVG-Angestellte, plus 300 Euro Fahrdienst-/Wechselschichtzulage, plus 200 Euro Schichtzulage, plus ein 13. Monatsgehalt zu Weihnachten. Basisgehalt derzeit: 2806,79 Euro plus Zulagen und 1900 Euro Weihnachtsgeld. Verhandelt wird ab Januar, zunächst begleitet von Warnstreiks – und wenn es hakt, dann droht der komplette Stillstand.
Die Gewerkschaft argumentiert so: „Wir erwarten eine anständige Bezahlung, mit der wir uns das Leben in dieser Stadt weiterhin leisten können. Nur mit attraktiven Arbeits- und Entlohnungsbedingungen können genügend Beschäftigte gewonnen werden, um den Fahrbetrieb aufrechtzuerhalten und auszubauen.
Mehr zur BVG gibt’s weiter unten, aber jetzt sind wir erstmal gespannt auf Ihre Meinung:
Berliner Schnuppen
Telegramm
Falls Ihnen der Montag heute zu grau ist: Leeren Sie Ihre Locher – es ist Welt-Konfetti-Tag!
Die Rückkehr zur Winter… pardon: zur Normalzeit tat wegen der einen Stunde mehr Schlaf so gut, dass ich im Streit um das Hin und Her einen Kompromiss vorschlagen möchte: Wir verzichten ab sofort auf die Umstellung zur Sommerzeit, aber bleiben bei den 25 Stunden an jedem letzten Oktobersonntag. Ok?
Das Land Berlin versteigert wieder verwahrte Fahrzeuge – u.a. diesmal dabei: ein Tesla 3 von 2021 (womöglich vom Eigentümer aus Protest gegen Trump-Fan Elon Musk zurückgelassen), eine blau-graue Simson S 51 vom VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann (womöglich aus dem Fuhrpark von Björn Höcke) sowie ein Fiat-Wohnmobil von 1991 Modell „Rechtslenker“ (in Italien politisch gerade „in voga“).
Die gute Nachricht:Bei der BVG suchen sie einen Mitarbeiter (w/m/d) für die „Busbeschleunigung“. Es geht voran!
Die weniger gute Nachricht: Die Stelle ist „unbefristet“ – Höchstgeschwindigkeit wird offenbar frühestens mit Renteneintritt des neuen Kollegen erwartet.
Die noch schlechtere Nachricht – zumindest für diejenigen BVG-Kunden, die auf den Aufzug am U-Bahnhof Breitenbachplatz angewiesen sind (z.B., weil sie zu einem der vielen Ärzte oder einer der beiden orthopädischen Praxen hier wollen): Der Lift, der seit zehn Wochen defekt ist, war weder (wie angekündigt) am 8.10. repariert, noch (wie ebenfalls angekündigt) am 11.10. - und auch heute, am 28.10., geht er noch nicht.
Die hoffnungsvolle Nachricht: Es gibt einen neuen Termin (im Gegensatz zu den Bahnhöfen Kurfürstendamm, Märkisches Museum, Schönhauser Allee, Rathaus Neukölln und Halemweg, die alle „bis auf weiteres“ kaputt sind): Am 8.11. soll es jetzt so weit sein.
Noch nicht genug von der BVG? Ok, eins noch: Bei den Personalratswahlen kandidiert u.a. der Busfahrer Andy Nikolaus für das „Aktionskomitee der Verkehrsarbeiter“ – deren Forderungen: „Stoppt die Verdi-Diktatur! Stoppt den Völkermord in Gaza!“ Falls Sie ihn sehen – steigen Sie lieber aus.
Dass Andrea Diekmann (z.Zt. Präsidentin des Landgerichts Frankfurt/O.) neue Berliner Kammergerichtspräsidentin wird, hatte der Checkpoint bereits am 5.8. exklusiv gemeldet (hier nachzulesen) – an diesem Dienstag kommt die pikante Personalie jetzt endlich in den Senat. Wer im Haifischbecken der Berliner Justiz in diesem Zusammenhang sonst noch so alles neues Futter bekommt und wer gefressen wird, hat Alexander Fröhlich bei einem Recherche-Tauchgang erkundet. Seinen Bericht mit allen Namen und Fakten finden Sie hier unter diesem Link.
Falls Ihnen mal eine „Kanzlei Neustart“ unterkommen sollte, die in der Dircksenstraße 4 Gegenstände zum Insolvenzverkauf anbietet (Mindestbestellsumme 10.000 Euro, „aus organisatorischen Gründen“): Laut Rechtsanwaltskammer befindet sich dort keine Rechtsanwaltskanzlei, und die auf der „Neustart“-Website benannte „Rechtsanwälte“ Albert Tannenberg, Klaus Schanze sowie die „Rechtsanwältin“ Kerstin Schambeck sind laut amtlichem Anwaltsverzeichnis „nicht zur Anwaltschaft zugelassen“ (RKA). Also: Vermeiden Sie lieber einen Fehlstart bei „Neustart“.
Dazu auch gleich noch die Schnapszahl des Tages: 111.111,111111111 Euro hat im Durchschnitt jede der 63 vom Senat beauftragten Anwaltskanzleien seit 2021 aus Landesmitteln kassiert (gesamt: 7 Mio) – falls Sie auch Advokat sind und wissen wollen, welche Ihrer Konkurrenten dabei sind: Die Liste finden Sie hier.
Der heimliche Aufbau einer Zweitverwaltung geht offenbar weiter – in dieser Woche ist in Charlottenburg-Wilmersdorf der Dienstausweis mit der Nummer 24413302 verschwunden.
Wir haben es hier berichtet: In der Innenstadt leben immer weniger Kinder, weil immer mehr Familien in die Außenbezirke oder gleich nach Brandenburg ziehen. Gehören Sie auch dazu? Dann würden wir gerne von Ihnen wissen: Was hat bei Ihnen den Ausschlag gegeben? Wie lief die Umgewöhnung? Und wie geht es Ihnen jetzt? Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen – schreiben Sie uns gerne eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Die Berliner Wissenschaft ist ein Schatz, mit dem die Stadt nachhaltig glänzen kann. Aber wer genau steckt dahinter? Wer sind die führenden Köpfe in der Metropolregion? Welcher Wissenschaftler analysiert das Zeitgeschehen besonders scharf? Welche Forscherin lässt Science-Fiction zur Realität werden?
Die Tagesspiegel-Redaktion hat die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft in Berlin und Brandenburg ausgewählt. Diese Persönlichkeiten fallen durch ihre Forschungsleistungen auf oder ihre sehr gute Lehre, zeigen ein besonderes gesellschaftliches Engagement oder prägen gesellschaftliche Debatten: Es sind aufstrebenden Forscherinnen dabei und etablierte Stars. Präsentiert werden sie von heute an in einer zehnteiligen Serie, die Sie in der Zeitung, im E-Paper oder mit einem T-Plus-Abo täglich auch hier unter diesem Link
lesen können. Für Berlinkenner – und alle, die es werden wollen.
Nach dem furiosen Start des „Insel-Salons“ im Historischen Hafen mit Musik von der französisch-deutschen Band „Riot reign“ (zu Gast u.a.: Silly-Keyboarder Ritchie Barton, Schauspieler Hans-Werner Meyer, Schriftstellerin Isabelle Graw) geht es in dieser Woche gleich weiter mit einer Lesung von „Zeit“-Reporterin Kerstin Kohlenberg, die kurz vor der US-Wahl ihr neues Buch „Das amerikanische Versprechen – Vom Streben nach Glück in einem zerstrittenen Land“ vorstellt. Sie hat dafür jahrelang drei Menschen begleitet, die uns einen authentischen Eindruck davon vermitteln, was vor der Entscheidung zwischen Trump und Harris wirklich im Land los ist: die Latina Magali, deren Eltern illegal eingewandert sind; den Black-Lives-Matter-Aktivisten Walter, der sich immer mehr radikalisiert; und den Kapitolstürmer Stephen, der am 6. Januar 2021 als erster die Absperrungen zum Kongressgebäude überwunden hatte.
Zeit: Donnerstag, 31.10., Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr.
Ort: Märkisches Ufer 1z, im Schiff „Helene“.
Für den Checkpoint haben wir zehn Plätze reserviert – wenn Sie sicher dabei sein wollen, schicken Sie uns bitte eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de, Betreff: Insel-Salon.
Und falls Sie vorher schon mal vorbeischauen wollen: Der „Insel-Salon“ hat auch am Dienstagabend ab 19 Uhr geöffnet (ohne Programm) – zum Treffen, Reden, Kennlernen oder auch nur um in aller Ruhe die Hafenatmosphäre und ein Feierabendgetränk zu genießen. Ich bin übrigens auch dabei – checken Sie für Infos und Fotos gerne hier unseren Instagram-Account.
Zitat
„Wir sind hier zwar ein stiller Ort, aber kein stilles Örtchen.“
Adelgund Lissy, ehrenamtliche Mitarbeiterin im „Raum der Stille“ im Brandenburger Tor, über Touristen, die dort nach Toiletten fragen. Mehr über den Meditationsraum am Pariser Platz, den es jetzt seit 30 Jahren gibt, können Sie heute im Tagesspiegel lesen.
Stadtleben
Verlosung – Nur noch fünf Tage, dann ist wieder Wochenende: Zur Belohnung fürs Durchhalten veranstalten wir am Freitag (1.11., ab 17 Uhr) für Sie ein kleines Tasting auf einer Baustelle. In Kreuzberg im Elisabeth-Hof entsteht aktuell eine Lehrbrennerei, wo künftig wissbegierige Destillateure und -innen Spirituosen brennen werden, die die Welt noch nicht gesehen hat. Dafür hat das Freimeisterkollektiv eine Crowdfunding-Kampagne initiiert. Für das Tasting, das Sie nicht normal buchen, nur hier gewinnen können, verlosen wir 2x2 Plätze: Erst Begrüßungscocktail, dann Führung, gefolgt von einer Verkostung von Spirituosen aus allen Kategorien des Kollektivs. Kleine Speisen gibt es auch und zum Abschluss sind Sie zu einem Cocktail-Wettbewerb aufgerufen. Elisabeth-Hof, Erkelenzdamm 59/61, U-Bhf Kottbuser Tor
Essen & Trinken – Sie wollen oder sollen, weil andere Familienmitglieder wollen, zu Halloween Gemüse ausschnitzen? In Beelitz gibt's reichlich Auswahl: Der Spargelhof Klaistow schmückt sich mit mehr als 100.000 Kürbissen (bis 10.11.). Man kann 500 Sorten bestaunen, von 35 Gramm leichten bis zu meterlangen Exemplaren, dazu stehen 30 Speise- und Zierkürbisse aus regionalem Anbau zum Verkauf. Auch im Hofrestaurant gibt’s Kürbis satt, etwa in der Suppe mit hofeigenem Holzofenbrot, gestampft zum Schnitzel, im Strudel mit Kürbischutney oder auf dem Flammkuchen mit Hirtenkäse. Mo-So 9 bis 18 Uhr, Eintritt 4 Euro (am WE 4,50 Euro), Kinder bis 12 frei, Glindower Straße 28, 14547 Beelitz
Noch hingehen – Die Vielfalt der Lebensentwürfe und Subkulturen in Berlin ist bedroht. Hauptstadt-Vermarkter VisitBerlin ist klar, dass das das Pfund ist, mit dem Stadt noch immer wuchern kann und muss. Zusammen mit C/O Berlin wurde nun eine Imagekampagne der künstlerischen Art gestartet. Online und in der Open-Air-Ausstellung „Berlin Views“ zur „Capital of Photography“ vor dem Kraftwerk (bis 3.11.) gewähren die renommierten Fotograf:innen Kristin Bethge, Delfina Carmona, Christian Werner und Marina Mónaco Einblicke in ihr Berlin. Rund um die Uhr, Köpenicker Straße 70, S-/U-Bhf Jannowitzbrücke
Berlinbesuch – Herbstferien, Woche zwei: Die Bibliothek im Märkischen Viertel bietet kostenlose Comic-Workshops (Mi-Fr), wo Kids u.a. bei der Berliner Comiczeichnerin Katja Spitzer lernen können, wie man ein Vampirkaninchen zeichnet. Fortsetzung nach den Ferien (jeden Montag, 16 Uhr), ebenfalls mit Profis, Comic-Kurs ohne Anmeldung: Wie denkt man sich eine Figur aus oder gestaltet eine ganze Seite? Das Angebot vom Literaturhaus Berlin soll dafür sorgen, dass das Märkische Viertel „zur heimlichen Kindercomic-Hochburg der Hauptstadt“ wird ... Update folgt. Wilhelmsruher Damm 142c, U-Bhf Wittenau
Grübelstoff – Würden Sie eher die PIN Ihres Handys oder die fürs Konto verraten – und wem?
Kiekste
Ein Bild so erfrischend wie ein Eukalyptus-Bonbon. So hat man die Hasenheide aber wirklich selten gesehen. Danke, lieber Herbst, danke, lieber Leser Jörg Farys! Weitere Aufnahmen aus der grünsten Hauptstadt der Welt sehr gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Die Autobahn ist von 22 bis 5 Uhr Zeit in Richtung Wedding ab Halenseestraße bis AS Spandauer Damm gesperrt. Die Ausfahrt auf die A115 (AVUS) bleibt offen. Eine Umleitung zur Auffahrt Spandauer Damm ist eingerichtet.
Fritz-Erler-Allee (Buckow): Die Straße ist in Richtung Gutschmidtstraße zwischen Zadekstraße und Otto-Wels-Ring/Juchaczweg für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Niederbarnimstraße (Friedrichshain): Die Straße ist von 6 Uhr bis Dienstagabend, ca. 18 Uhr im Einmündungsbereich Frankfurter Allee für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Darßer Straße (Neu-Hohenschönhausen): Bis voraussichtlich 04.11.204 ist die Straße in beiden Richtungen zwischen Saaler Bogen und Ribnitzer Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): In den folgenden Nächten bis 31.10./01.11.2024 ist der Tunnel jeweils von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen gesperrt.
Machnower Straße (Wannsee): Die Straße ist montags bis donnerstags von 8 bis 15 Uhr zwischen Kremnitzer Ufer und Königsweg für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Nahverkehr – BVG – Tram M1 und 12: Die Linien sind von 4.40 Uhr bis 22.11.2024 im Bereich zwischen S Hackescher Markt und Am Kupfergraben unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
S-Bahn – S1, S2 und S25: Bis 13.11.2024, ca. 1.30 Uhr kommt es zu umfangreichen Fahrplanänderungen:
* Die S1 ist zwischen Nordbahnhof und Wittenau unterbrochen. Zwischen Wittenau und Waidmannslust ist ein Pendelverkehr im 10-Minutentakt eingerichtet. Fahrgäste nutzen bitte zwischen Gesundbrunnen und Oranienburg die Zuglinie RE1. Zwischen Nordbahnhof und Wittenau fahren Busse als Ersatz.
* Linie S2 ist zwischen Nordbahnhof und Pankow-Heinersdorf unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz. Zwischen Pankow-Heinersdorf und Blankenburg verkehrt ein Pendelzug im 10-Minutentakt.
* Linie S25 ist zwischen Nordbahnhof und Alt-Reinickendorf unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz. Auf dem Streckenabschnitt Potsdamer Platz – Nordbahnhof nutzen die Fahrgäste bitte die Linien S1 und S2.
Demonstration – Für heute sind 24 Demos angemeldet (Stand 25.10., 13.30 Uhr), u.a. „Kurzfristige Freigabe von Psilocybin für die Behandlung von Menschen, bei denen andere Therapien nicht funktionieren“: drei Demonstrierende, Recht auf Gesundheit, Paul-Löbe-Allee 2 (10-18 Uhr)
„Gehaltstarifverhandlungen Deutsche Welle. Aktive Mittagspause“: 100 Teilnehmende, Verdi, Voltastraße 6 (13-14 Uhr)
„My Voice, My Choice: Für europaweit zugängliche, sichere Schwangerschaftsabbrüche und einheitliche rechtliche Grundlagen auf europäischer Ebene“: fünf Protestierende, Dyke March, Hackescher Markt (14-20 Uhr)
„Jeder Euro zählt – Gleicher Lohn, für gleiche Arbeit – Hauptstadtzulage auch für freie Träger!“: 25 Teilnehmende, Solidaritätstreff Soziale Arbeit, Prinzenstraße 1 (16-19 Uhr)
„Keine Ehrung für Reichspräsident Paul v. Hindenburg durch die Straßenbenennung Hindenburgdamm in Berlin“: drei Menschen, Prinzenstraße 1 (16.45-17.45 Uhr)
Gericht – Weil sie vor einem Gymnasium in Berlin-Neukölln israelfeindliche Flyer verteilt haben soll, kommt eine 20-Jährige wegen Billigung von Straftaten auf die Anklagebank. Zudem soll sie zehn Tage danach bei einer Ansammlung mit propalästinensischem Bezug einen Polizisten attackiert haben, der gerade eine andere Person festgenommen hatte (13 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 101).
Universität – An der Humboldt-Universität findet heute eine Podiumsdiskussion zum Thema „Infrastrukturen der Solidarität“ statt. Es geht um den Umgang mit rechter Gewalt in Städten (ab 18 Uhr). Anmeldung erwünscht, Festsaal der Humboldt Graduate School, Luisenstraße 56
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Horst Antes (88), Maler, Grafiker und Bildhauer, 1968 erhielt er eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste (heute UdK), 2013: Ausstellung im Martin-Gropius-Bau / Christian Berkel (67), Schauspieler („Der Untergang“, „Mogadischu“); Bühne u.a. Renaissance-Theater Berlin und Schillertheater / Cornelia Froboess (81), Schauspielerin, ihren ersten Bühnenauftritt hatte sie 1951 mit dem Schlager „Pack die Badehose ein“, den ihr Vater ursprünglich für die Schöneberger Sängerknaben geschrieben hatte / Annette Humpe (74), Sängerin und Produzentin, Sängerin und Mitgründerin von Ideal („Berlin“), später mit Adel Tawil bei Ich + Ich / „Liebe RITA, Edwin und ich gratulieren Dir herzlich zu Deinem Geburtstag und wünschen Dir für Dein neues Lebensjahr v.a. Gesundheit und dass Du weiterhin so mobil bleibst für sämtliche Reisen und unterschiedlichsten Kulturveranstaltungen, die Du noch auf Deiner Wunschliste hast (...) Wir freuen uns auf ein baldiges Treffen mit Dir, liebe Grüße, Manka & Edwin“ / „Lieber RUDOLF, zu Deinem 85. Geburtstag gratulieren Dir ganz herzlich die ‚Stegmänner‘ (männlich und weiblich) und wünschen Dir für die nächsten Jahre viel Gesundheit, halt die Ohren steif. Auch mit Rollator kann man noch ‚wandern‘“
Nachträglich: „Unsere Älteste rundet zum 4. Mal und darf diesen Geburtstag eine ganze Stunde länger genießen. Wir sind glücklich, dass es dich gibt, liebe Miriam Leich!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Peter Heyer, * 15. März 1931, Wissenschaftlicher Direktor / Ursula Sabine Koehne, geb. Käckell, * 1. Februar 1927, Diplom-Agraringenieurin / Prof. Dr. jur. Kurt Markert, * 22. Juni 1933, Direktor beim Bundeskartellamt i.R. / Prof. Dr. Christian Martin Schmidt, * 10. November 1942
Stolperstein – Katharina „Käte“ Manneberg (Jg. 1893) wohnte mit ihrer Mutter Jenny in Berlin, ihr Vater ist unbekannt. Beide wurden am 26. Juni 1942 vom Anhalter Bahnhof über Dresden und Prag nach Theresienstadt deportiert, am 28. Oktober 1944 wurden sie gemeinsam von den Nazis nach Auschwitz verschleppt. Mutter und Tochter wurden am Tag ihrer Ankunft ermordet. An Katharina Manneberg erinnert ein Stolperstein in der Markgraf-Albrecht-Straße 5 in Halensee.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Falls Ihnen heute am späten Nachmittag im Kreuzberger Böcklerpark ein freundlich lächelnder Herr im Anzug mittlerer Größe, mittleren Alters mit hoher Stirn begegnet und Sie denken: „Den kenne ich doch! Ist das nicht der … also der Dings?“ Ja, er ist es! Bei seiner Tour de Berlin tritt Kai Wegner heute im Statthaus auf. Rein kommen Sie allerdings leider nicht mehr, wenn Sie nicht angemeldet sind. Aber beschweren Sie sich bitte woanders: Wir hatten Ihnen hier im Checkpoint rechtzeitig Bescheid gesagt (wie immer – und die kommenden Tourdaten finden Sie selbstverständlich auch hier als Erste)!
Dass der Checkpoint heute wieder bestens informiert war, ist u.a. Isabella Klose, Susanne Vieth-Entus, Christian Latz und Alexander Fröhlich zu verdanken. Das lebendigste Stadtleben Berlins hat Antje Scherer zusammengestellt, und Jasmine Dellé brachte in der Frühproduktion Ordnung in die Sache. Morgen früh dreht hier Christian Latz für Sie am Rad – und er hat auch schon die eine oder andere exklusive Meldung in der Mache! Bis dahin
Ihr Lorenz Maroldt