den ganzen Sommer über feierte tout Berlin (oder was sich dafür hält) Nacht für Nacht eine große Corona-Party – Open Air natürlich, die Clubs waren ja zu. Jetzt, da es draußen kalt wird und die Leute sich nachts nicht mal für Freibier in den Nieselregen stellen würden, kündigt Regiermeister Müller an, die Parks besser zu kontrollieren (damit schaffte er es gestern Abend sogar in die Tagesthemen) – und zugleich verhängt Berlin vom heutigen Tag an eine Sperrzeit zwischen 23 und 6 Uhr (kein Alk-Verkauf, Bars und Restaurants dicht). Dit is Berlin. Dazu auch unser heutiges Checkpoint-Quiz: Was machen die Leute in der genannten Zeit wohl stattdessen?
a) Sie verbarrikadierensich Punkt 23 Uhr mit einem Becher Gesundheitstee vor Ihrem nagelneuen Antiviren-Filter und blättern bis zur Späti-Öffnung am frühen Morgen verzückt im Koalitionsvertrag.
b) Sie schicken Punkt 23 Uhr eine „Nachti!“-Nachricht an ihre Follower, rezitieren ein Gedicht von Merkel („In Deutschlands schwerster Stund’ / wasch ich mir den Mund“) und gehen glücklich desinfiziert ins Bett (natürlich alleine).
c) Sie setzen sich Punkt 23 Uhr schweigend vor ihren mit Bier gefüllten Kühlschrank, schauen sich bei Youtube Müller-Videos an (ohne Ton) und zählen streng selbstisoliert im Sekundentakt bis 25.200 (Mathe mit dem Checkpoint: macht 7 h)
Na? Ok, das war leicht: Die Lösung lautet natürlich d).
Und warum das so ist, erklärt uns hier jetzt Billy Wagner, Inhaber und Sommelier des Sternerestaurants „Nobelhart & Schmutzig“ per Insta-Story (gekürzte Abschrift):
„Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister, lieber Herr Müller,
sehr geehrte Senatsmitglieder, ich würde grundsätzlich in Frage stellen, dass ein Alkoholverbot und eine Sperrstunde ihren Sinn und Zweck wirklich erfüllen.
Natürlich senkt Alkohol die Hemmschwelle und macht uns alle etwas kuscheliger.