zum öffentlichen Gelöbnis der Bundeswehr vor dem Abgeordnetenhaus am 22. Mai (CP v. 10.5.) kommt die Politik nicht im Gleichschritt – wohl auch deshalb, weil die CDU ihren Koalitionspartner SPD offenbar nicht vorab informiert hat. Hier einige Reaktionen auf die Ankündigung von Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld (Q: Tagesspiegel, RBB).
Torsten Schneider, parlamentarischer Geschäftsführer der SPD: „Das ist eher überraschend für uns. Der Fraktionsvorstand wird da jemanden hinschicken, und im Übrigen werden wir das den Abgeordneten überlassen.“
SPD-Fraktionschef Raed Saleh sagt, es sei noch nicht klar, ob er dabei ist – er habe bereits andere Termine.
CDU-Fraktionschef Dirk Stettner nimmt teil, weil „den jungen Menschen, die unserem Land dienen, die Ehre der Aufmerksamkeit“ gebühre: „Wir müssen unsere Verteidigungsarmee so weit wie möglich in die Gesellschaft integrieren.“
Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch findet das Gelöbnis richtig und geht hin, ihr Vize Werner Graf hat wie Saleh bereits andere Termine.
Linken-Fraktionschef Carsten Schatz bleibt der Zeremonie fern - er kritisiert die „Zurschaustellung militärischer Stärke“ als Beitrag zur „Remilitarisierung der Gesellschaft“. Es sei ein falsches Signal, dass sich das Abgeordnetenhaus am „immer lauter werdenden Säbelrasseln beteiligt.
Alexander King vom Bündnis Sahra Wagenknecht lehnt das Gelöbnis die „Instrumentalisierung der Soldaten“ ab und verzichtet.
AfD-Chefin Kristin Brinker geht hin zur Zeremonie, weil es wichtig sei, den Soldaten zu zeigen, dass die Gesellschaft hinter ihnen stehe.
Und was meinen Sie?
Landeswahlleiter Stephan Bröchler bestätigt Softwareprobleme (CP v. 10.5.) – demnach war die Ursache ein Update. Es sei zu „vereinzelten Einschränkungen bei der Beantragung von Wahlscheinen über den QR-Code“ gekommen, schreibt Bröchler dem Checkpoint - er erwarte, „dass seitens der Dienstleister alles unternommen wird, die Qualität der Folgenabschätzung von Updates so zu optimieren, dass solche ärgerlichen Leistungseinschränkungen im Vorhinein erkannt und verhindert werden.“
Eine andere Art von Leistungseinschränkung findet sich allerdings auch auf Bröchlers berlin.de-Website – unter der Rubrik „Informationen für Wahlhelfende“ steht der Hinweis auf eine Servicenummer: „Bei weiteren Fragen können Sie sich an 030 90 223 1870 wenden.“ Zugegeben: Dort steht nicht, dass Anrufer auch eine Antwort bekommen. Und tatsächlich teilt eine Automatenstimme lediglich mit: „Diese Hotline ist nicht aktiv.“
Die BVG sucht eine/n Netzmanger/in für den Bereich U-Bahn, und dieser Job hat es wahrlich in sich: „Du übernimmst Verantwortung für den gesamten Betriebsablauf im U-Bahn-Betrieb“, heißt es da. Und als wäre das nicht schon mehr als genug: „Zudem organisierst und koordinierst du sämtliche betriebliche operative Maßnahmen zur Sicherstellung eines effektiven, störungsfreien und sicheren Betriebes.“ Puh… Das wäre selbst für Tom Cruiseaka Ethan Hunt eine „Mission Impossible“…
Sollte es eine Person geben, die diese Anforderungen in der Hauptstadt der organisierten Unzuständigkeit tatsächlich erfüllt, wäre sie wohl besser gleich als Bundeskanzlerin im Einsatz. Oder vielleicht sogar als Regierender Bürgermeister. Aber falls Sie erstmal klein anfangen wollen: Die BVG sucht auch jemanden für den „Strategischen Einkauf“. Seit klar ist, dass Magnetschwebebahn-Fan Ute Bonde Verkehrssenatorin wird, wissen Sie ja wohl, was da zu tun ist.
Bis vor einigen Jahren stand am Eingang zum „Berliner Ruderclub“ noch das Schild „Kein Zutritt für Frauen und Hunde“. Ein reiner Männerverein ist der BRC aber bis heute, obwohl der Landessportbund beklagt, dass Frauen „in den auch im Sport noch vorhandenen männlich dominierten
Strukturen und durch Stereotype immer wieder ungleich behandelt und benachteiligt werden“. In einem Positionspapier wendet sich der LSB folgerichtig gegen jede Diskriminierung, ausdrücklich auch aufgrund des Geschlechts – und das ist ebenfalls die Haltung des Senats. Dennoch erhält der BRC eine bedingungslose Millionenförderung zur Bootshaussanierung (in Hamburg verknüpfte der dortige Senat in einem ähnlichen Fall die Unterstützung an die Auflage, den Verein für alle Geschlechter zu öffnen). Der Landesruderverband sieht übrigens „keine Probleme“ – und weist darauf hin, dass es unter den 59 Mitgliedsvereinen auch zwei reine Frauenvereine gibt.
Vor fünf Wochen berichteten wir hier über das Salsa-Interesse des CDU-Verordneten Winfried Pathe – er wollte vom Bezirksamt Mitte u.a. wissen, wie es „den kulturellen und wirtschaftlichen Wert des Tanzens am Ludwig-Erhard-Ufer für die Stadt Berlin“ einschätzt. Stadtrat Christopher Schirner musste offenbar erstmal einige politische Vueltas drehen (immer im Kreis), bis er die Antwort an den cuernos packen konnte – und hier ist sie nun endlich:
„Zu dieser Frage hat das Bezirksamt keine Erkenntnisse…“
… und am Wert der Tanzkultur offenbar auch kein Interesse. Nun ja, nicht nur beim Salsa kommt der Bezirk Mitte schon mal aus dem Rhythmus - insofern passt auch Schirners Antwort auf die Frage, was das BA unternimmt, um die Tanzszene vor ungerechtfertigten Anzeigen und Polizeieinsätzen zu schützen. Offenbar zitiert er hier aus einer internen Gebrauchsanleitung für Berlin, wo Freiheit allzu oft mit Frechheit verwechselt wird. Der Schlüsselsatz lautet:
„Eine Duldung erschöpft sich in der Regel im Nichthandeln.“
Nach dieser erschöpfenden Anstrengung schalten wir kurz um zum Ludwig-Erhard-Ufer, wo gerade mal wieder die Polizei eine Salsa-Veranstaltung beendet hat – obwohl Organisator Dennis Godbersen über eine schriftliche Duldung des Bezirksamts verfügt. Diese gilt, solange „schädliche Umwelteinwirkungen vermieden werden“ und „keine Störung Dritter“ vorliegt.
Diese Dritten aber gab es am vergangenen Donnerstag ganz in der Nähe – und das macht diesen Fall besonders kurios: Denn nachdem die Polizei einer lauten Gruppe Technofans die Musik abgedreht hatte, beschwerte ausgerechnet diese sich plötzlich über das bisschen Salsa-Musik – und damit war nach Auffassung der Polizei die Duldungsvoraussetzung dahin. Krachmacher-Gang beklagt sich erfolgreich über Ruhestörung – das gibt’s auch nur in Berlin.
Es kommentiert DJ Wilhelm Busch: „Musik wird störend oft empfunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden.“ Tja, vielleicht sollten sich beide Gruppen zusammentun und einen neuen Berlinsound entwickeln, so wie es Salsa-Star Luis Fonsi in „Despacito“ bereits vorgesungen hat: „Sabes que tu corazón conmigo te hace bam bam“ (Du weißt, dass Dein Herz bei mir bum bum macht).
Berliner Schnuppen
Telegramm
Am BER werden die gelandeten Fluggäste inzwischen vorsorglich per Lautsprecher vor dem so genannten „Bodendienstleister“ Swissport gewarnt – die Auslieferung der Koffer, so heißt es, könne sich mangels ausreichenden Personals erheblich verzögern. Swissport ist übrigens die angeblich weltgrößte „Servicegesellschaft“ für Fluggesellschaften und Flughäfen mit Sitz in der Schweiz (wie der Name schon sagt) – also dort, wo gerne mit erhobener Nase und Zeigefinger über Deutschland und besonders Berlin gedünkelt wird (liebe Grüße von dieser Stelle an die NZZ).
Neu auf den Berliner Gewässern: das älteste Fahrgastschiff der Stadt. Mehr als zehn Jahren gammelte die „Kaiser Friedrich“, Baujahr 1886, im Tiergarten vor sich hin – doch dann übernahmen ein Ingenieur und ein Architekt (Julius Dahmen und Volker Marhold) den geschichtsträchtigen Kahn, restaurierten ihn und bauten einen Elektromotor ein. Seit ein paar Tagen ist die Kaiser Friedrich nun auf der Spree, dem Landwehrkanal und den Seen im Südosten unterwegs - und Sie können dabei sein. Fotos und Touren finden Sie hier.
Die Radio-Journalisten Marietta Schwarz wollte eigentlich nur eine brachliegende Fläche vor ihrer Haustür im Kreuzberger Chamissokiez begründen – und lernte dabei das dortige Grauflächenamt kennen (aber nicht lieben). „Das war Kafaesk“ - so beschreibt sie dem Checkpoint ihren Hürdenlauf durch die Berliner Verwaltung. Ihren Bericht im „Deutschlandfunk Kultur“ können Sie sich in ein paar ruhigen Minuten hier anhören.
Das Land Berlin versteigert mal wieder jede Menge sichergestellte und beschlagnahmte Kraftfahrzeuge,darunter ein Porsche Cayenne, etliche Oldtimer - und 43 „Unu“-Elektroroller. Das Berliner Unternehmen hatte Ende des vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet, und falls Sie wissen wollen, warum: Bieten Sie doch einfach mal mit - aber bringen Sie lieber gleich ihren eigenen Akku mit!
Sie können Currywurst, Spaghetti Bolognese und Hühnerfrikassee? Dann ist das hier nichts für Sie. Die BVG sucht nämlich einen Koch (m/w/d) für „ausgewogene und abwechslungsreiche Speisenpläne unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, Regionalität und der Verwendung
von Bio-Produkten“ in „wechselnde Betriebsrestaurants“.
Dazu auch folgender Hinweis: Die direkt anschließende BVG-Ausschreibung „Mitarbeiter für das Backoffice“ hat damit nichts zu tun – hier geht es um „die Erstellung und Ausgabe von Dienst-, Fahr- und Sonderweisen“, so steht es jedenfalls da. Für den Job müssen Sie also offenbar lyrisch-musikalisch veranlagt sein und im Büro einfache Sonderfahrdienst-Reime backen können, wie z.B. „Tief drin im gelben Wahagen, fahr ich im Steh’n zum Dienst; samt uhund sonders trahagen, alle ihr Handy und Du grienst“ (oder ähnlich).
Die vor vielen Monaten von einem Autofahrer umgenietete und vor einigen Monaten neu aufgestellte digitale Bushaltestellen-Anzeige für den M29 am Anhalter Bahnhof ist noch immer nicht in Betrieb. Im März hatten wir bei der BVG nachgefragt, da hieß es, es solle „zeitnah“ so weit sein. Wir hatten allerdings vergessen nachzufragen, ob sich „zeitnah“ aufs Präkambrium, aufs Paläozoikum, aufs Mesozoikum oder aufs Känozoikum bezieht.
Die große Berlin-Tour von Kai Wegner geht weiter – und wie bei Taylor Swift muss man schon viel Glück haben, um ein Ticket zu ergattern (oder regelmäßig den Checkpoint lesen). Diesmal geht’s am 3. Juni um 19 Uhr ins Foyer des Ernst-Reuter-Saals in Reinickendorf (Eichborndamm 213). Wenn Sie schnell sind, könnten Sie mit Ihrer Anmeldung hier unter diesem Link noch einen Platz ergattern – oder Sie warten noch ein bisschen, dann spielt der Regiermeister wegen des großen Erfolgs vielleicht bald im Olympiastadion auf. Mögliche Vorband: die Flippers („Dich gibt’s nur einmal für mich“).
Checkpoint-Podcast I: Vor einer Woche hat Mark Waschke noch im Berlin-Tatort als Kommissar Robert Karow ermittelt, schon dreht er mit Ann-Kathrin Hipp „Eine Runde Berlin“ – 27 Stationen lang spricht der Schauspieler u.a. über deutsche Spießigkeit, sein Verhältnis zur Polizei, den Tatort als modernes Boulevardtheater und die Frage, was nach dem Tod kommt (hier zu hören).
Checkpoint-Podcast II: Warum in Berlin so wenig gebaut wird, ob das „Schneller-Bauen-Gesetz“ hilft und ob das Lieblingstier von Projektentwicklern die Zauneidechse, der Fischotter oder die Mopsfledermaus ist, haben Anke Myrrhe und ich mit Anette Mischler von der Groth-Gruppe besprochen (hier zu hören).
Personalien: Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft, kurz BDE, wird zum Jobkarussell – abgesprungen ist Kommunikationschef Bernhard Schodrowski, einst stellvertretender Senatssprecher (2011 bis 2016), aufgesprungen ist in derselben Funktion Jan Thomsen, zuletzt Sprecher der Verkehrsverwaltung. Runtergeflogen war wegen seiner Kontakte nach Rechtsaußen zuvor schon Präsident Peter Kurth, einst Berliner Finanzsenator (eine Rekonstruktionen der drei Leben des Peter Kurth finden Sie hier).
Nachtrag zur Meldung „Family Open Air am ehemaligen Flughafen Tempelhof“ (CP v.11.5.) – darin hieß es u.a.: „Vor 75 Jahren endete die Blockade Westberlins“.
Hm, da fehlt doch was… ja klar: Der „Bindestrich der Freiheit“ – so wurde jedenfalls einst im Westen das unscheinbare Satzzeichen zwischen „West“ und „Berlin“ genannt. Hier war die zusammengeschriebene Stadt als vom Osten oktroyiertes Symbol der Trennung verpönt.
Und so gibt’s auch heute noch Ärger für „Westberlin“ im Checkpoint, jedenfalls aus dem Westen: „Mir kräuseln sich die Nackenhaare“, „Wir Eingeborenen Berliner sind da doch etwas sensibel“ und „Erik Reger würde sich beim Lesen Ihres Textes im Grabe umdrehen!“, das waren am Wochenende so die Reaktionen.
Allerdings ist „Westberlin“ keine Erfindung des Ostens – in den Nachkriegsjahren und damit auch zur Zeit der Luftbrücke war im Westen der Begriff „Westberlin“ durchaus geläufig, als Pendant zu „Ostberlin“. Selbst der oben erwähnte Tagesspiegel-Gründer und -Chefredakteur Erik Reger schrieb in seinem Leitartikel zum 17. Juni 1953 von „Westberlin“.
Erst 1960, Reger war da schon sechs Jahre tot, empfahl eine Senatskommission den Bindestrich, und nach dem Mauerbau 1961 wurde er dann zum „Bindestrich der Freiheit“.
Fünf Jahre später erließ das „Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen“ aber schon wieder neue Richtlinien, denen zufolge es einerseits „Berlin (West)“ zu heißen habe und andererseits „Sowjetsektor“.
Das letzte Wort in dieser Angelegenheit hatte allerdings Tagesspiegel-Chef Günter Matthes, der 1967 in seiner berühmten Kolumne „Am Rande bemerkt“ schrieb:
„Schöneberg wie Pankow gehören zu Berlin, indes gibt es eine Philologie der politischen Teilung, welche die Tatsachen um der klaren Begriffe willen anerkennen muss. Um dennoch zu dokumentieren, dass Berlins erster Buchstabe ein großes B ist, schreiben wir die Hälften mit einem Bindestrich in des Wortes umfassender Bedeutung: West-Berlin und Ost-Berlin. Die sprachliche und ortskundliche Identitätwird gerade durch das Auseinanderhalten hergestellt.“
So ist es. Und deshalb liefern wir hier allen, denen es auch heute noch wichtig ist, zum nachträglichen Einkleben ein „-“ hinterher.
Zitat
„Leitkultur bedeutet zuallererst zu fragen, ob man eine Antwort geben möchte.“
Charlotte Merz klärt „Heute Show“-Mitarbeiter Lutz van der Horst darüber auf, wie er ihrer Meinung nach seinen Job zu erledigen hat – der Reporter hatte im Berliner Parteitagsgedränge vergeblich versucht, Friedrich Merz für die ZDF-Satiresendung eine Frage zu stellen und ihm deshalb hinterhergerufen: „Leitkultur bedeutet doch auch zu antworten, wenn man was gefragt wird, oder?“ Charlotte Merz ging lächelnd dazwischen, drängte den verdutzten Comedian ab und drückte dessen Mikrofonhand herunter – offenbar nicht tief genug, sie ist klar und deutlich zu verstehen (ab 3:15, davor und danach die Antworten anderer CDU-Größen zur Frage, was deutsche Leitkultur ist).
Stadtleben
Verlosung – Die digitale Transformation hat unser Leben in den letzten Jahren tiefgreifend verändert. Um die Potenziale voll auszuschöpfen, ist es wichtig, Forschung und Entwicklung zu fördern und Freiräume für kreatives Denken zu schaffen. Das Festival für die digitale Gesellschaft „Re:publica“ ist eine wichtige Plattform für den Austausch und die Diskussion rund um die Themen der digitalen Gesellschaft. Die jährlich stattfindende Konferenz wird vom 27. bis 29. Mai in der Station Berlin abgehalten. Das Motto: „Who cares?“. Karten bekommen Sie ab 99 Euro hier. Wir verlosen 2x2 Freitickets, die für alle drei Veranstaltungstage gültig sind. Luckenwalder Straße 4-6, U-Bhf Gleisdreieck
Menü sichern – Am 19. Mai gibt's Spargel zum satt essen: „Xiroi's großes Spargelfest“ ruft die Asparagus-Saison aus und steht mit seiner fünften Ausgabe dieses Jahr unter dem Motto: Spargel gegen Rechts. Damit gehen alle Einnahmen und Spenden, die gesammelt werden, an die Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“. Ab 15 Uhr werden die Pforten der Oberhafenkantine in Kreuzberg geöffnet, um mit allerlei Attraktionen zu begeistern. Darunter Spargeldelikatessen wie Spargeldogs, Spargelwurst oder Spargelfritter. Am Flutgraben 2, U-Bhf Schlesisches Tor
Last-Minute-Tickets – Neben Ulrich Mühe und Jenny Gröllmann hatte die späte DDR noch ein zweites Schauspielpaar, das Berufliches nicht von Privatem trennen konnte: Michael Gwisdek und Corinna Harfouch. In Roland Gräfs Drama Der Tangospieler kehrt der von Gwisdek verkörperte Titelheld Dr. Hans Peter Dallow aus dem Gefängnis zurück ins Leipzig des Jahres 1968, geprägt vom Prager Frühling. Als Historiker war Dallow an der Universität, eingesperrt wurde er jedoch, weil er bei einem Studentenkabarett ein provokantes Klavier gespielt hatte. Harfouch spielt seine Affäre, die junge und progressive Buchhändlerin Elke. Der 1991 veröffentlichte Defa-Film ist eine Adaption der gleichnamigen Erzählung von Christoph Hein, der im April 80 Jahre alt wurde und heute um 19 Uhr im Arsenal Kino läuft. Hein, einer der bedeutendsten Schriftsteller und Dramatiker der DDR, ist bei der Vorführung zugegen und steht danach für ein Gespräch zur Verfügung. Karten gibt's für 9/erm. 6 Euro. Potsdamer Straße 2, S/U-Bhf Potsdamer Platz
Noch Hingehen – Spannend, wie Cornelia Schleime mit vordergründiger Sinnlichkeit gegen die hintergründige Härte ihrer Frauenbildnisse anspielt in ihrer ersten Einzelausstellung „Ohne Lippen sind die Zähne kalt“ in Berlin (Galerie Judin) seit ihrer Retrospektive in der Berlinischen Galerie 2016. Geboren 1953 in Ost-Berlin, wusste Schleime, was es heißt, „Wenn der Ostwind weht“. Bevor Schleime 1984 in den Westen ausreisen durfte, war sie massiver Drangsalierung und Bespitzelung ausgesetzt. Haare, Stricke, Bänder und die geflochtenen Zöpfe ihrer „Zopfmädchen“ wurden zu einem Leitmotiv für die rigide Bändigung von Individualität. Ihre Bildnisse von Rebellinnen und Träumerinnen, stehen auch für Sublimierung des Verrats durch die Kunst. In den Worten der Künstlerin: „Malerei ist wie ein Schwamm, der Aggressivität und Melancholie aufsaugt.“ Bis 1. Juni, Di-Sa 11-18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Potsdamer Straße 83, U-Bhf Kurfürstenstraße
Grübelstoff – Der Israeli Ben Lang rief am 13. Mai 2012 den Internationalen Tag des Hummus aus. Die Creme aus Kichererbsen, Tahini, Olivenöl, Zitrone und Gewürzen, die ursprünglich aus dem Nahen Osten stammen, wurde in den letzten Jahren auch im Westen immer populärer. Welcher andere pflanzliche Dip oder Aufstrich stiehlt Ihrer Meinung nach der klassischen Hummus-Varianten die Show im Kühlregal?
Kiekste
Inzwischen höchstwahrscheinlich vergriffen, die Pumps von der Lietzenburger Straße. Dank an Leserin Sandra Ronca! Weitere schicke Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100/A113: Die Autobahn ist in beiden Richtungen zwischen AS Oberlandstraße und AS Späthstraße in der Zeit von 21 bis 5 Uhr gesperrt. Einzelne Anschlussstellen werden bereits ab 20 Uhr geschlossen.
Torstraße (Mitte): Bis Freitag ist die Fahrbahn in beiden Richtungen zwischen Bergstraße und Ackerstraße auf je einen Fahrstreifen verengt und verschwenkt.
Mollstraße (Mitte): Für ca. eine Woche ist die Straße in Richtung Landsberger Allee zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Keibelstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Niemetzstraße (Neukölln): Sperrung der Saalestraße in beiden Richtungen zwischen Elsterstraße und Schudomastraße.
Prenzlauer Berg - Fennpfuhl: Auf der Landsberger Allee an der Kreuzung Oderbruchstraße/Karl-Lade-Straße steht bis Mitte Juni stadteinwärts nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Stadtauswärts ist das Linksabbiegen in die Oderbruchstraße nicht möglich. Von der Karl-Lade-Straße ist nur das Rechtsabbiegen in die Landsberger Allee stadtauswärts möglich.
Martin-Luther-Straße (Schöneberg): Für ca. zwei Wochen ist die Fahrbahn an der Kreuzung Barbarossastraße auf einen Fahrstreifen je Richtung verengt.
Tiergarten: Sperrung der John-Foster-Dulles-Allee/Dorotheenstraße in beiden Richtungen zwischen Spreeweg und Wilhelmstraße ab 6 Uhr bis 26. Juli.
Nahverkehr – S2, S8: In den folgenden Nächten bis 17. Mai ist der Streckenabschnitt jeweils von 22 bis 1.30 Uhr zwischen Pankow und Karow bzw. Mühlenbeck-Mönchmühle unterbrochen.
S41/42, S45, S46, S47, S8 und S9: In der Nacht von 22 bis 1.30 Uhr ist der Streckenabschnitt zwischen Neukölln und Ostkreuz, sowie zwischen Schöneweide und Ostkreuz unterbrochen.
Regionalverkehr – RB20: Bis zum 17. Mai halten die Züge in Richtung Oranienburg nicht in Birkenwerder (b Berlin).
Demonstration – Für heute sind 21 Demonstrationen (Stand 12.5., 14 Uhr) angemeldet, u.a. „Welche Werte prägen heute unsere Gesellschaft und Politik, und wie können wir als Einzelne zu einer positiven Veränderung beitragen?“: 15 Menschen, U-Bhf Jakob-Kaiser-Platz (12-18 Uhr)
„Frieden und tolerantes Miteinandergelebte Vielfalt im Kiez!“: Fünf Teilnehmende, Antonplatz 1 (14-19 Uhr)
„Frieden und Freiheit für alle Völker im Nahen Osten“: 20 Personen, Solidaritätsnetzwerk Berlin, Roederplatz (16.30-19 Uhr)
„Stoppt den Krieg! Frieden und Freiheit für die Ukraine! Jetzt!“: 15 Protestierende, Alt-Müggelheim 22 (17.45-19 Uhr)
„Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“: 30 Demonstrierende, Teltower Damm (17.45-19.30 Uhr)
Gericht – Um sieben Straßenblockaden geht es in einem Prozess gegen Carla Hinrichs – die 27-Jährige wurde als eine Sprecherin der Klimagruppe Letzte Generation bekannt. Ein erster Prozessanlauf war im August 2023 wegen mehrerer Beweisanträge gescheitert (9.30 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 3093).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Balbina (41), Sängerin, Komponistin und Liedtexterin / Senta Berger (83), österreichisch-deutsche Schauspielerin und Filmproduzentin / Peter Heinrich Brix (69), Schauspieler, u.a. als Polizisten Lothar Krüger in der Fernsehserie „Großstadtrevier“ / Georg Gafron (70), Journalist und Medienunternehmer, ehemaliger Chefredakteur der B.Z. / Mike Heiter (32), Rapper / Stefan Kraft (31), österreichischer Skispringer und Weltcup-Sieger 2014/15 / Heiko Lochmann (25), Musiker / Roman Lochmann (25), Musiker / Myriam von M (47), deutsch-amerikanische Krebsaktivistin / Jini Meyer (41), Sängerin und Songwriterin / „Alexandra Saitz, (..2), die allerherzlichsten Geburtstagsglückwünsche vom Gatten in spe.“ / Benjamin Völz (64), Schauspieler, Synchronsprecher, Off-Sprecher und Synchronregisseur / Florian Wess (44), Reality-TV-Teilnehmer, DJ, Model und Eventmanager / Sonja Zietlow (56), Fernsehmoderatorin
Nachträglich zu. 11. Mai: „Liebe Edda (54), du bist der allergrößte Schatz in meinem Leben.“
Nachträglich zum 12. Mai: „Stefan Athmann, Vorstandsvorsitzender der VisitBerlin Partnerhotels e.V. und passionierter Hotelmanager feiert am 12. Mai 2024 seinen 53. Geburtstag. Die Vereinsmitglieder wünschen alles Gute.“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Jochen Denzin, * 6. Juni 1938 / Ing. Ing. Dr. med. Dieter Hamann, * 23. August 1936 / Marianne Pucks, geb. Rüsch, * 26. Februar 1935 / Christiane Rätzel, * 14. August 1965 / Dr. med. Ekkehard Rentrop, * 5. August 1944 / John Lee Taylor, * 31. Mai 1953
Stolperstein – Bernhard Baruch Lump (geb. 1872 in Wüstensachsen, nahe Fulda) war als Viehhändler tätig. Mit seiner Ehefrau, Regina Rebecka Kahn (geb. 1875 in Bad Homburg) hatte er elf Kinder. Nach dem Tod seiner Frau zog er nach Berlin in die Berchtesgadener Straße 35 in Schöneberg. 1942 deportierten die Nationalsozialisten ihn nach Theresienstadt deportiert, wo er heute vor 81 Jahren ermordet wurde.
Encore
Trigger-Warnung: Bei unserer letzten Meldung für heute könnten sich Ihnen die Fußnägel aufrollen… Die Polizei schreibt im Amtsblatt (S. 1144):
„Sehr geehrter Herr Bani Hashemi, im Rahmen eines Polizeieinsatzes am 29. April 2023 wurden folgende Gegenstände sichergestellt: Nagelschere und Nagelfeile. Hiermit teile ich Ihnen mit, dass die sichergestellten Gegenstände gemäß § 40 Absatz 1 Nummer 4 ASOG Bln verwertet beziehungsweise vernichtet werden.”
Hm, Nagelfeile? Hört sich tatsächlich gefährlich an! Das fällt doch sicher unter das Kriegswaffenkontrollgesetz.
In garantiert friedlicher Absicht haben heute Florian Schwabe (Recherche), Sophie Rosenfeld (Stadtleben) und Neele Schumacher (Frühproduktion) an dieser Checkpoint-Ausgabe mitgefeilt. Morgen früh knipst hier für Sie Stefan Jacobs das Beste vom Berlinangebot für Sie ab. Bis dahin,