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720 Millionen Euro Kosten: A100-Verlängerung wird nochmal teurerImmer mehr Konsum und Handel: Berliner Schüler fordern Drogengipfel vom SenatInklusiv umsteigen: Berlins U-Bahnhöfe werden erst 2028 barrierefrei

und anschnallen, bitte, für eine Fahrt auf Deutschlands teuerster Straße, der A100-Verlängerung zum Treptower Park. Die wird nochmal ein bisschen preisintensiver, um weitere 20 Millionen Euro vorerst, und kostet nun 720 Millionen Euro – Maßnahmen zum Umbau der angrenzenden Straßen nicht eingerechnet. Damit stehen wir mittlerweile bei 225.000 Euro pro Meter. Finanziert zwar alles der Bund, die Rechnung zahlen aber erstmal die Bewohner der umliegenden Kieze: Ein Konzept, wie angesichts prognostizierter 85.000 Autos täglich in den angrenzenden Straßen ein Verkehrschaos verhindert werden kann, hat der Senat eineinhalb Jahre vor der geplanten Eröffnung noch nicht.

Wenn die Senatsverkehrsverwaltung einmal dabei ist, nach dem A100-Verkehrskonzept zu suchen, könnte sie gleich schauen, wo die Leitfäden zur Einrichtung von Fahrradstraßen und Kiezblocks geblieben sind. BeideDokumente sind plötzlich von der Website der Verkehrsverwaltung verschwunden, wie den Aktivisten von Changing Cities aufgefallen ist. Dabei wurde der Kiezblock-Leitfaden erst Mitte Juni fertiggestellt und veröffentlicht. Warum beide Pläne zur Verkehrsberuhigung plötzlich weg sind? Das Haus von Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) antwortete auf Checkpoint-Anfrage am Donnerstagabend nicht mehr. Den Debatten-Verkehr beruhigen wird das aber wohl erstmal nicht.

Dass das verbale Angehupe und Geklingel weiter geht, dürfte auch daran liegen, dass Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) bislang nicht konkret erklärt hat, was an den bisherigen Plänen der nun gestoppten fünf Radwege schlecht war, außer mit diesem Satz: „Nicht verkehrspolitische Ideologie hat zu den Entscheidungen geführt, sondern allein die Verträglichkeit für alle Verkehrsteilnehmer.“

Umso bemerkenswerter ist, mit welcher Deutlichkeit am Donnerstag selbst die Industrie- und Handelskammer, der Spitzenverband der Berliner Wirtschaft, Schreiners Stopp für den Umbau der Grunewaldstraße kritisierte.