noch Anfang des Jahres wollte er in seinem neuen Buch „Mit links die Welt retten“ und im Checkpoint-Podcast neue Wählergruppen gewinnen: Klaus Lederer, Ex-Kultursenator, verlässt nach mehr als 30 Jahren die Linkspartei. „Ja, es tut verdammt weh“, schreibt er auf „X“. „Aber anders geht es für mich gerade nicht produktiv weiter.“
Mit ihm gehen weitere führende Partei-Realos: die frühere Sozialsenatorin Elke Breitenbach („Manchmal muss man auch schwere Entscheidungen treffen“), Ex-Fraktionschef Carsten Schatz, Rechtsexperte Sebastian Schlüsselburg und Ex-Bausenator Sebastian Scheel. Hintergrund ist der Antisemitismus-Eklat beim Landesparteitag vor knapp zwei Wochen.
Eine, die vorerst Parteimitglied bleibt, ist die Abgeordnete und stellvertretende Bundesparteivorsitzende Katina Schubert. Für sie war das gestern laut eigener Aussage „einer der bittersten und traurigsten Tage“, die sie bisher in ihrer Partei erlebt habe (via „X“). Vermutlich nicht nur für sie: Der Fünffachwumms dürfte linke Regierungsbündnisse in Berlin in Zukunft erheblich erschweren. Die SPD-Landeschefs Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini jedenfalls ließen verlauten: Für „progressive Mehrheiten“ brauche es in Berlin eine „verlässliche Linke“. Die scheint es so erstmal nicht mehr zu geben.
Und wie geht es Ihnen?
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erwägt derweil eine Verfassungsänderung, um „irreguläre Migration“ nach Deutschland zu verhindern. Das sagte er dem Tagesspiegel vor der Ministerpräsidenten-Konferenz in Leipzig. Das Grundrecht auf Asyl müsse gesichert, der Zuzug gleichzeitig reduziert werden; außerdem brauche es Grenzkontrollen und eine konsequentere Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern und Straftätern. Zuvor hatte Wegner bereits Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik zugestimmt, dass Deutschland und Berlin mit der Zuwanderung überlastet seien. Slowiks Vorschlag, Zugewanderte „von Anfang an in ein demokratisches Wertesystem, in Kindertagesstätten, in Schulen und in Jugendeinrichtungen“ zu begleiten (Q: rbb), will er im Senat „aufgreifen und diskutieren“. Innovativ.
Szenenwechsel! Als Berlins Regierender im Juni dieses Jahres das ehemalige Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen besuchte, sprach er von einem Ort mit „internationaler Strahlkraft“, an dem deutlich werde, wie wichtig „Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit“ seien. Tatsächlich geht diesem wichtigen Ort für Demokratie das Geld aus: Wie der Checkpoint erfuhr, wurden in diesem Jahr 800 Führungen weniger als im Vorjahr und nur gut die Hälfte der politischen Seminare für Schulen angeboten. Der Grund: gestiegene Personalausgaben durch Mindestlohn- und Tarifanpassungen bei gleichbleibenden Fördergeldern von Bund und Land.
Man sei in einer „wirklich unglücklichen Lage“, sagt Direktor Helge Heidemeyer auf Anfrage: Die Eintrittspreise seien festgesetzt, von der Politik sei „aus haushaltstechnischen Gründen“ nicht mehr zu erwarten. Schweren Herzens habe man daher das Angebot reduziert. Für 2025 favorisiert Heidemeyer eine moderate Erhöhung der Ticketpreise: „Dann bin ich optimistisch, dass wir das alte Niveau wieder anbieten können.“ Die Entscheidung fällt zum Jahresende. Aktuell kostet der Normaltarif 8 Euro, Schülerinnen und Schüler zahlen in Gruppen nur einen Euro pro Person.
Wie wichtig gerade in diesen Zeiten demokratische Bildung ist, zeigt diese Nachricht: Mit einer Groß-Razzia ist die Polizei am Mittwoch in Berlin und Brandenburg gegen junge Neonazis der Gruppen „Jung und Stark“ und „Deutsche Jugend voran“ (DJV) vorgegangen. Vorgeworfen wurden ihnen Erpressung, Körperverletzung und Diebstahl, beschlagnahmt unter anderem Schlagwerkzeug, Waffenteile, illegale Pyrotechnik und Gaspistolen. Die Tatverdächtigen sind zwischen 16 und 23 Jahren jung, einer der führenden Köpfe ist Julian M. (23) aus Wandlitz, Leiter des Berliner „DJV“-Ablegers, der zuletzt am Sonnabend eine rechtsextreme Demo in Marzahn-Hellersdorf koordinierte. Radikalisierung im Kinder- und Jugendzimmer.
Wie Neonazis im Jahr 2024 ihren Nachwuchs rekrutieren, hat Kollege Julius Geiler aufgeschrieben. Seine exklusive Recherche lesen Sie hier mit T+.
Schnell, schneller, Tempelhof-Schöneberg: Einen Wohnberechtigungsschein bekommt man hier in durchschnittlich drei Wochen (Berliner Rekord), Anwohnerparkausweise und Elterngeldbescheide werden in ein bis zwei Wochen zugestellt, Sterbefälle „grundsätzlich tagesaktuell“ beurkundet. Auch bei der Wohnraumkontrolle läufts: „Selbstverständlich ist Tempelhof-Schöneberg weiterhin Spitzenreiter bei der Rückführung von Wohnungen“, erklärt das Bezirksamt auf Checkpoint-Anfrage stolz. Mehr als 5.600 Wohnungen wurden in den vergangenen zehn Jahren wieder vermietbar gemacht.
Wie kann das sein? Zauberei? Bezirksstadtrat Oliver Schworck (SPD) bezweifelt, dass sich die Strukturen von anderen Bezirken unterscheiden, weist aber darauf hin, dass es in den vergangenen Jahren keine Stellenkürzungen gab: „Im Gegenteil, wir haben im geringen Umfang Stellenanteile dazugegeben.“ Stadtrat Matthias Steuckardt (CDU) lobt seine Mitarbeiter: „Errungen werden diese Erfolge durch motivierte Teams, die ihre Motivation aus den positiven Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern ziehen.“ Wir fassen zusammen: Eigentlich kein Hexenwerk.
Apropos Zweckentfremdungsverbot: Unser heutiges abschreckendes Beispiel in Sachen Leerstand spukt in Treptow-Köpenick.
Der Checkpoint präsentiert: das Berliner Geisterhaus-Quartett! Spielkarte (10/16): das Haus in der Lindenstraße 41. Gewinner-Kategorie: „Lage“.
Und sonst? Haben sich in Berlin am Mittwochabend u.a. Roland Kaiser, Joy Denalane und Ikkimel getroffen. Im Atelier Garten hat die Akademie für populäre Musik den Musikpreis „Polyton“ (eine Art besseren Echo) verliehen. Wir haben bei den anwesenden Musikern gefragt, wen sie gerade eigentlich selbst am liebsten hören.
Das Ergebnis: Roland Kaiser hört Shirin David („Bauch Beine Po“). Alle Farben hört Tiffany Aris. Balbina hört Ikkimel. Kim Hoss hört Olli Schulz. Larry hört Fuffifufzich. Nadja Benaissa hört Apsilon. Maeckes auch. Roy Bianco & die Abbrunzati Boys hören Luis Ake. Max Herre hört Joy Denalane. Mia Morgan hört Domiziana. Herbert Grönemeyer hört Nina Chuba („großer Fan“). Alli Neumann hört Inez. Und Kulturstaatssekretärin Claudia Roth (Grüne) hört Mia.
Was wir außerdem gefragt haben: „Wie klingt Berlin?“ Unsere persönlichen Top-3-Antworten:
+ „Berlin klingt für mich schroff und sympathisch.“ (Balbina)
+ „Baustellenlärm und Feuerwerk. Beides ist laut, anstrengend und nervig. Aber wenn man die Augen aufmacht, haben die gerade was ganz Schönes gebaut und es leuchtet am Himmel. Manchmal ist noch ein Cello dabei, dass am U-Bahnhof spielt. Und dann ist es perfekt.“ (Maeckes)
+ „Berlin ist zum Glück keine Geldstadt, nicht lackiert. Berlin ist radikal, dramatisch, rotzig und unfreundlich. Aber es klingt klasse, weil es jedem unheimlich viel Platz lässt.“ (Herbert Grönemeyer)
Die Preise gingen in acht Kategorien übrigens fast ausschließlich an Berlinerinnen und Berliner (Musikhauptstadt!). Alle Gewinner, darunter die Beatsteaks, Shirin David und Paula Hartmann, finden sich hier.
Sie hätten auch gern einen Preis? Na, dann kaufen Sie sich doch einen. Der Zoll versteigert aktuell mal wieder Awards von Bushido (Gold & Platin). Los geht’s ab einem Gebot von 1.938,00 Euro.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Terror in der Türkei: Bei einem Anschlag auf eine Rüstungsfirma in Ankara gab es am Mittwoch mehrere Tote und Verletzte. Der türkische Innenminister macht die kurdische PKK verantwortlich. Unsere Korrespondentin Susanne Güsten berichtet (hier).
Neues von Christoph Gröner (800.000 Euro-CDU-Spende): Vergangene Woche dementierte der Berliner Bauunternehmer Gerüchte um eine drohende Insolvenz: Alle Gesellschaften der Unternehmensgruppe seien „uneingeschränkt zahlungsfähig“ und hätten bestehende Forderungen „vollständig befriedigt“. Jetzt widerspricht ein Berliner Architekt: Ein mittlerer fünfstelliger Betrag sei ausstehend. Die ganze Geschichte – Depot für Porsche-Sammlung und Verkauf einer Villa in St. Tropez inklusive – lesen Sie als Abonnent:in (T+).
Ein Lieblingsprojekt des früheren Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) steht vor dem Aus: Eigentlich sollten mit dem Solidarischen Grundeinkommen 1.000 Langzeitarbeitslose einen neuen Job (im öffentlichen Dienst, bei Landesunternehmen oder freien Trägern) finden.Fünf Jahre später gibt es für 704 verbliebene Teilnehmer nur 70,5 freie Posten. Außerdem ist die Finanzierung unklar, da Berlins Haushalt... Na, Sie wissen schon.
Die Berliner Tafel sucht derweil ehrenamtliche Fahrer:innen für Touren vom und zum Großmarkt in der Beusselstraße (Montag bis Freitag, zwischen 8 und 11:30 Uhr). Voraussetzung sind ein gültiger Führerschein und „sicheres Fahren mit einem Sprinter“. Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite informieren oder via Mail (ehrenamt@berliner-tafel.de) melden – auch für einmalige Einsätze.
„In dieser Stadt zum Flughafen zu kommen, ist stressiger als jeder 15-Stunden-Flug“, beschwert sich ein User auf Reddit. Titel des Threads: „Der ÖPNV in Berlin ist komplett am zusammenbrechen“.
Und tadaa! Schon präsentiert der BER sein neues Langstreckenangebot! Im Winterprogramm finden sich u.a. Flüge nach Miami, Dschidda, Singapur – und eine tägliche Verbindung nach Dubai. Über Letztere freute sich am Mittwoch via Instagram schon mal eine: Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey.
Vielleicht wegen der Schokolade? Für Fans und alle, die es werden wollen: Silvia Silko und Hyvin Barim haben aufgeschrieben, was hinter dem Süßigkeiten-Trend „Dubai-Schokolade“ steckt und wo sie in Berlin zu finden ist.
Drum prüfe wer sich ewig binde, ob sich nicht was Besseres – na, in Berlin doch bestimmt! Die Eheschließungen in der Hauptstadt haben 2023 ihren historischen Tiefstand erreicht. Nur 11.429 Paare haben sich das Ja-Wort gegeben (rund 900 weniger als im Vorjahr). Die gute Nachricht: Die, die heiraten, scheiden sich auch seltener.
Leider keine Seltenheit mehr in Berlin: Datenklau! Bei dem neuesten Cyber-Angriff auf die Johannesstift-Diakonie haben Hacker womöglich Daten von 200.000 Patienten erbeutet. Tagesspiegel-Informationen zufolge führen erste Spuren nach Russland. Die Johannesstift-Diakonie selbst äußert sich nicht zu dem Vorfall, da die „forensischen Untersuchungen“ noch laufen.
Mehr oder weniger erleuchtet wurde Martin Sattelkau (CDU), der vom Senat wissen wollte, wann die kaputte Straßenlaterne am Müggelheimer Damm in Treptow-Köpenick repariert wird. Seit Februar ist sie außer Betrieb, Stromnetz Berlin bestellte sofort Ersatzteile. Und schon acht Monate später sind die da! Ende des Monats soll die Laterne wieder funktionieren. Schneller gehe es nicht: zu viele kaputte Laternen, zu viele Modelle, zu lange Lieferzeiten, schreibt die Verkehrsverwaltung.
Da gibt’s auch keinen Lichtblick. „Derzeit plant der Senat keine Aktualisierung des Berliner Lichtkonzeptes“, antwortet die Stadtentwicklungsverwaltung auf eine Anfrage von Kristian Ronneburg (Linke). Immerhin: Bürgerinnen und Bürger können sich mit freundlichen Hinweisen an die Senatsverwaltung wenden – oder kaputte Straßenlampen hier melden.
Seit einigen Monaten gibt es an ausgewählten Berliner Schulen kostenlose Tampons und Binden. Eine Zwischenbilanz hat Mirjam Golm (SPD) nun via Schriftlicher Anfrage angefordert. Rückmeldung aus Xhain: Am Robert-Koch-Gymnasium wurde ein Spender aufgestellt. Kosten: 176,40 Euro/Jahr. Nutzen: Keiner. „Es besteht keine Nachfrage“, schreibt der Bezirk.
Könnte am Standort liegen: „Der Automat ist in einer Lehrerinnen-Toilette montiert.“ Man kommt zum Schluss: „Aufgrund der hohen Kosten und dem nicht vorhandenen Bedarf, wird es voraussichtlich keine Ausweitung auf andere Schulen des Bezirkes geben.“ Vorschlag: Wie wäre es mit einem Automaten auf den Toiletten der Schülerinnen...?
So, wir kommen zur Auflösung des gestrigen Rätsels für Berlinkenner (und alle die es werden wollen). Sie erinnern sich? Wir wollten von Ihnen wissen, woher unsere Zitateliste stammt (Auszug: „Ah!“ „Oh!“ „Buh!“ „Oooh!“ „Whoo!“ „Juchhu!“ „Wohoo! „Ja!“ „Nein!“ „Doch!“ „Nee!“ „Spinner!“, komplett hier nachzulesen): a) aus Walt Disneys „Lustiges Taschenbuch“ (Band 66, „Donald dreht durch!“), b) aus dem Louis-de-Funès-Film „Brust oder Keule“) oder c) aus dem Protokoll der vergangenen beiden Sitzung des Abgeordnetenhauses.
Zu lösen war das per Ausschlussverfahren: Wäre a) richtig gewesen, hätten dort auch die Worte „Zack“ und „Boing“ auftauchen müssen. Wäre b) richtig gewesen, hätten dort auch die Worte „Strolch“ und „Gullyglibber“ gestanden. Also: c) ist richtig – alles das, was auf der Liste steht, haben Politiker im Parlament gerufen. Und noch einige mehr, zum Beispiel „Nazi!“ und „Selber Nazi“ – aber dann hätten Sie’s ja gleich gewusst.
Zitat
„Lass dich nicht behumpsen!“
So lautet der Name einer Station beim „Desinfopoint“ am 06. November in der Bezirkszentralbibliothek Marzahn-Hellersdorf. Besucherinnen und Besucher können dort ihr Wissen zum Umgang mit Falschinformationen testen. „Behumpsen“ bedeutet laut berlin.de übrigens jemanden übers Ohr zu hauen: „Wer behumpst wird, wird nach Strich und Faden hereingelegt.“
Stadtleben
Verlosung – Berlin ist die beste Stadt der Welt, klar. Ein neues Buch hat die große Liebe jetzt trotzdem ganz kalt und unromantisch in Zahlen gepackt: „Die Vermessung Berlins“ sagt Ihnen, wo die Stadt unter- und wo sie überdurchschnittlich ist. Zu welcher Jahreszeit Berliner:innen nach Diäten googeln, wann sie ihre Kinder in die Kita bringen und wie viele pro Jahr von der Spree aus in die USA fliegen. Die tonnenweise gesammelten Daten liegen in knackigen Grafiken und kurzen Texten vor. Wir verlosen zwei Exemplare, bitte bewerben Sie sich über unser Checkpoint-Postfach (Sie müssen nicht dazuschreiben, ob Sie nach Diäten googeln, dürfen aber).
Trinken – Die große Tiki-Welle der 50er Jahren ist schon ziemlich viele Mai Tais her. Dass man die Südsee inspirierten, saftsüßen und oft mit Orchideen, Ananas und Schirmchen geschmückten Cocktails durchaus zeitgemäß interpretieren kann, das kann man gerade am Gendarmenmarkt auf ziemlich unterhaltsame Weise erleben. Noch bis zum 31. Oktober gastiert dort ein Pop-up im schrillen „Pink Room“ direkt neben der „Bellboy Bar“. Klassisch werden die Drinks auf Rum-Basis serviert, aber eben frisch in Szene gesetzt. Der „Komm mit nach Papaya“ etwa mit Papaya, Curry-Pulver und Pantai Tee. Der „Old Baba“, ein Highball, mit einem Minzdestillat, Calamansi, Honig und karbonisiertem Chardonnay. Natürlich gibt es auch Drinks ohne Alkohol sowie eine Speisekarte, die einmal quer die Südsee bis nach Thailand durchmisst. Do-Sa ab 18 Uhr, Mohrenstraße 30, U-Bhf Stadtmitte
Brandenburg-Ausflug – Lust auf eine Fahrt über Land und bunte Herbstblätter gucken? Ein schönes Ziel wäre am Wochenende der Kunstmarkt in der Fachwerkkirche in Wilhelmsaue im Oderbruch (26./27.10.). 21 Künstler:innen stellen aus und verkaufen, los geht es traditionell mit einem eigens dafür gedichteten und vertonten Kanon, Liedblätter zum Mitsingen gibt es am Eingang. Dabei ist zum Beispiel die Fotografin Heike Zappe oder die Holzbildhauer Peter und Sabine Rossa. Am Sonnabend gibt Automat ein Konzert (18 Uhr). Eintritt ist frei, Verkauf Sa 12-18, So 12-17 Uhr, Wilhelmsauer Dorfstraße 18, 15324 Letschin
Noch hingehen – Zum 8. Mal begrüßt das Internationale Roma-Filmfestival „Ake Dikhea?“ das Publikum. Mit einem Schwerpunkt auf Demokratie präsentiert das Festival 22 Filme aus 16 Ländern, dazu viele Veranstaltungen, etwa Podiumsdiskussionen, Partys oder Fachveranstaltungen für Filmschaffende. Morgen zeigt zum Beispiel die Artistin Missy Macabre Jahrmarkt-Stunts, wie das Laufen auf Glasscherben, und führt das Publikum durch die Geschichte ihrer Familie, anschließend Gespräch (22 Uhr). Noch bis Sonntag, Volksbühne, Linienstraße 227, U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz
Grübelstoff – Kling, Glöckchen, klingelingeling, in zwei Monaten ist Heiligabend – stresst Sie der Gedanke?
Kiekste
Diese Blumen blühen ganzjährig unter der Hochbahn in der Bülowstraße, schreibt uns Elke Mentzel. Merci! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – A100/A113: Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr in Richtung Wedding zwischen den Anschlussstellen Späthstraße und Oberlandstraße gesperrt (Arbeiten beginnen ab 20 Uhr).
Hermsdorfer Damm (Hermsdorf): An der Kreuzung Fellbacher Straße/Drewitzer Straße regelt bis Anfang Dezember eine Baustellenampel den Verkehr.
Berliner Straße (Prenzlauer Berg/Pankow): Von 2 bis 4.30 Uhr ist die Straße stadteinwärts zwischen Florastraße und Granitzstraße, einschließlich des Kreuzungsbereiches Granitzstraße, für den Kfz-Verkehr gesperrt. Aus der Granitzstraße ist nur das Rechtsabbiegen in Richtung Pankow möglich.
Neuköllner Straße (Rudow): Stadteinwärts ist bis Mitte November die Fahrbahn vor dem Uhrmacherweg auf einen Fahrstreifen verengt.
Kronprinzessinnenweg (Wannsee): In Höhe des S-Bahnhofs Wannsee steht bis Mitte November nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Nahverkehr – S-Bahn – S2: Von 20 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr, ist die Linie zwischen Buch und Bernau unterbrochen.
S45, S46, S8, S85 und S9: Von 22 bis 1.30 Uhr ist der Streckenabschnitt zwischen Grünau und Schöneweide unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind 17 Demos angemeldet (Stand 23.10., 13.30 Uhr), u.a. „Abolish Ausländerbehörde – Fight Racism!“: 30 Demonstrierende, Friedrich-Krause-Ufer 24 (9-17 Uhr)
„Kundgebung zur aktuellen Lohntarifrunde in der Gebäudereinigung durch die Gewerkschaft IG BAU“: 30 Menschen, IG BAU, Kronenstraße (12-13.30 Uhr)
„Mahnwache zur Aushungerung von Nord-Gaza und Bombardierung Libanons“: 15 Teilnehmende, Generation Palestine, Wittenbergplatz 1 (16.30-19 Uhr)
„Trauerweg für die Opfer des Krieges in der Ukraine“: 25 Menschen, Albrechtstraße 26, Unter den Linden, Pariser Platz (18-19.30 Uhr)
„Versammlung zu einem gemeinsamen Gebet zur Wiedereröffnung der am 24. August 2024 geschlossenen Gotteshäuser in München, Frankfurt, Hamburg und Berlin (...)“: 40 Demonstrierende, Lorenzweg (18-19.30 Uhr)
Universität – An der Hochschule Ernst Busch stellen sich Studierende des dritten Studienjahrs in einer Werkstatt-Inszenierung vor. Sie zeigen ab heute bis Sonnabend u.a. Szenen aus Kleists „Der zerbrochene Krug“ und „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin. Je 18 Uhr, der Eintritt frei, aber man braucht eine Platzkarte, bat-Studiotheater, Belforter Straße 15
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – İlkay Gündoğan (34), Fußballprofi bei Manchester City, war Kapitän der Nationalmannschaft / Brigitta Lehmann (58), ehem. Kunstturnerin, bei den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles erreichte sie mit der Mannschaft den 4. Platz, turnte für den OSC Berlin / „Herzliche Glückwünsche zu deinem Geburtstag, lieber Micha, und weiterhin viel Freude bei der Arbeit und beim Sport! Hella und Little“ / Florian Niederlechner (34), Fußballprofi, spielt seit 2023 für Hertha BSC im Sturm / Kristina Richter (78), ehem. Handballspielerin und Trainerin, spielte für den Berliner TSC, mit der DDR-Nationalmannschaft dreimal Weltmeisterin, wurde 2016 in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen / „Michael Schenkel, allet Jute aus Meck und Pomm von Mo und Jo, Wie und Ro, Lot und Le, Fra und Ron!“ / „Wir gratulieren Veronika Weissang ganz herzlich zu ihrem Geburtstag, Holger und Sonja“ / „Bernd Wendland folgt seiner Frau auf dem Fuß und wird heute 90 Jahre alt. Viel Freude bei der Wiederentdeckung seiner reichen Geschichte wünscht sein sonstiger Anhang“
Nachträglich: „Lieber Detlev! Zu Deinem 80. gratulieren wir Dir nachträglich ganz herzlich und wünschen Dir weiterhin viel Frische und Unternehmungsgeist! Ursula und Dieter.“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Klaus Grüning, * 3. Juni 1932,verstorben am 9. Oktober 2024 / Adolf Hermes, * 10. März 1940, verstorben am 5. Oktober 2024 / Kurt Ottenberg, * 25. Januar 1929, verstorben am 17. September 2024 / Franz Pajewski, * 4. Mai 1952, verstorben am 6. Oktober 2024 / Wolfgang Reich, * 5. November 1938, verstorben am 7. Oktober 2024 / Dr. Gert-Jörg Saul, * 9. Januar 1944, verstorben am 23. September 2024
Stolperstein – Friedrich Nitschke (* 1906) war von Beruf Feinmechaniker, verheiratet mit Irmgard Siegert. Er war Teil der regimekritischen Bewegung „Freies Deutschland“. Seine Werkstatt in Kreuzberg stellte er für illegale Zusammenkünfte von Widerstandsgruppen, u.a. der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation, zur Verfügung und vervielfältigte dort u.a. Flugblätter. Im Juli 1944 wurde er verhaftet, zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden von den Nazis hingerichtet. An Friedrich Nitschke erinnert ein Stolperstein in der Lindauer Allee 17 in Reinickendorf.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Wie sagte einst Hermann Hesse? „Es kommt alles wieder, was nicht bis zum Ende gelitten und gelöst wird.“ Nachdem Lorenz Maroldt hier gestern zurückverfolgt hat, seit wann Berlin ein Problem mit der (nicht vorhandenen) Baustellenkoordination hat, hat sich Barbara Saß-Viehweger (Ex-CDU-Abgeordnete) bei uns gemeldet und darauf hingewiesen, dass sie bereits 1975 ihre Jungfernrede im Abgeordnetenhaus zu diesem Thema gehalten hat. Ihre erste Anmerkung dazu: „Und das war damals schon der -zigste Durchgang!“ Und die zweite: „Als 20 Jahre später ein junger Kollege stolz erzählte, er habe dieses Thema gerade für sich entdeckt, merkte ich, dass es Zeit für mich wurde, zu gehen...“ Gute Nacht, Freunde.
Damit verabschiede auch ich mich so langsam. Putzmunter recherchiert und geschrieben haben für meinen Debüt-Checkpoint (Puls aktuell bei 180) Ann-Kathrin Hipp, Lorenz Maroldt und Alexander Fröhlich (Tausend Dank!). Das Stadtleben hat Antje Scherer serviert, Lea-Marie Henn (Produktion) hat frühmorgens alles zusammengebastelt. Kommen Sie gut in den Tag, lassen Sie sich nicht behumpsen und bis bald,
Ihre Jessica Gummersbach