auch eine Woche nach Silvester zünden deutsche Wirtschaftsvertreter munter einen politischen Kracher nach dem anderen. Nachdem Allianz-Chef Oliver Bäte gefordert hat, die Lohnzahlung am ersten Krankheitstag zu streichen, steckt der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg Alexander Schirp die Lunte für den nächsten politischen Sprengstoff an: Berlin solle wegen der schlechten Wirtschaftslage drüber nachdenken, einen Feiertag abzuschaffen. Als Beispiel nannte Schirp den Frauentag am 8. März. Würde der Feiertag wegfallen, „würden zusätzlich 230 Millionen Euro volkswirtschaftlich erwirtschaftet“.
Den gewünschten Knalleffekt hat er damit erreicht. „Wer diesen wichtigen Kampftag nun in Frage stellt, nimmt Frauenrechte nicht ernst genug und ignoriert die zunehmende Gewalt gegen Frauen“, reagierte Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) umgehend. Wenn das ein ernstgemeinter Vorschlag des UVB sein sollte, gebe es „großen Diskussionsbedarf“. Auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sieht darin eine „rückwärtsgewandte Debatte“. Stattdessen würde sie sich vom UVB „einen engagierten Einsatz für mehr Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft und für mehr weibliche Unternehmensgründungen wünschen“. Zudem sei die Betrachtung durchschnittlicher Mehreinnahmen „nicht zielführend“. Schließlich würden Produktionen rund um Feiertage „oft vorgezogen oder nachgeholt“, so Giffey.
Dabei zeigte sich Schirp bei der Frage, welcher Feiertag wegfällt, wenig wählerisch: „Wir haben auch schon mal über den Pfingstmontag nachgedacht oder über den 3.