Heute ist der „Tag des Würfels“ – aber die Corona-Impfung soll nicht dem Zufall überlassen werden: Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci stellte gestern in der Treptower „Arena“ eines der sechs Berliner Impfzentren vor, 20.000 Dosen sollen in der Stadt insgesamt täglich verabreicht werden – aber erst dann, wenn der Bund über die Reihenfolge entscheidet.
Parallel zur Präsentation in Treptow trafen sich unbemerkt von der Öffentlichkeit die Berliner Amtsärzte mit dem früheren Katastrophenschutzbeauftragten Detlef Cwojdzinski sowie Architekten und Projektsteuerern, um über die Infrastruktur der Impfzentren zu beraten. Die Verantwortungsstruktur bleibt also genauso rätselhaft wie das Virus selbst.
Unter den Amtsärzten wird bezweifelt, ob genug Ärzte rekrutiert werden können – 20.000 Impfungen pro Tag wurden von einem der Beteiligten als „unmöglich“ bezeichnet. Die niedergelassenen Ärzte reißen sich nicht gerade um den Job, aber die Kassenärztliche Vereinigung will auch nicht als Bremser dastehen. Die Impfzeiten sind dagegen bereits geregelt – von 9 bis 17.30 wird zugestochen. Hoffentlich hält auch das Virus die Dienstzeiten ein.
Anruf bei der Corona-„Hotline“ der Senatskanzlei (90 28 28 28) – ein Checkpoint-Leser will wissen, ob er sich im Park mit seinem Chor zum Singen treffen darf. Die Antwort: „Na, wenn Se sich an die Abstandsregeln halten…“ Hm, aber gilt nicht die Obergrenze von max. 5 Personen? Oder zählt das als religiös-kultische Veranstaltung mit max. 100? Der Corona-Berater fragt im Kollegenkreis, dort gehen die Meinung auseinander.