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CSD ohne Bundestagsgruppe Massenhaft überhöhte Mieten Wasser wird knapp

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während vor allem in ostdeutschen Städten queere oder auch einfach nur aufgeschlossene Menschen sich zunehmend überlegen, wie öffentlich sie sich und den Regenbogen als Symbol der Vielfalt noch zeigen, setzt die Bundestagsverwaltung ein Zeichen: Keine offizielle Teilnahme am Christopher Street Day (CSD), lautet die Anweisung von oben – mit Verweis auf die „gebotene Neutralitätspflicht“, mit der neuerdings offenbar auch ein Bekenntnis zu Grundwerten wie Toleranz und Vielfalt nicht vereinbar ist. Auf Geheiß von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) soll am Tag des CSD in diesem Jahr auch nicht mehr die Regenbogenflagge auf dem Reichstagsgebäude gehisst werden. Mal schauen, woher der lauteste Applaus für diese Entscheidung kommt.

Seit sich im vergangenen Jahr auch Spandau zugeschaltet hat, sind alle zwölf Bezirksverordnetenversammlungen im digitalen Zeitalter angekommen und streamen ihre Sitzungen live im Internet. Den Anfang hatte schon 2010 Marzahn-Hellersdorf gemacht. 15 Jahre später gilt weiterhin das ungeschriebene Berliner Verwaltungsgesetz: Zwölf Bezirke, dreizehneinhalb Lösungen. Acht Bezirke nutzen für den Livestream YouTube, zwei binden ihn direkt auf ihrer Bezirkswebseite ein. Mitte nutzt die Software Contentflow, Treptow-Köpenick Vimeo. Nachträglich Zugriff auf die Streams gewähren nur die Hälfte aller Bezirke. Und nur zwei werben aktiv für die Live-Übertragung, etwa auf Social Media.

Die Linken-Abgeordnete Franziska Brychcy, die diese Infos beim Senat erfragt hat, kritisiert diese Zurückhaltung: „Die Transparenz von politischen Entscheidungen muss auf allen Ebenen möglich sein, gerade in Zeiten, in denen das Vertrauen in die Demokratie von immer mehr Menschen infrage gestellt wird“, sagte Brychcy dem CP.