Dieser Checkpoint trägt Zeichen eines leichten Sonnenbrands, zugezogen an Berlins Historischem Hafen, den das Frühsommerwetter wie alles andere auch endlich aus dem Winterschlaf geholt hat – und sonnig geht’s gleich erstmal weiter, bevor wir auf die ernsteren Dinge des Stadtlebens schauen…
… denn wussten Sie, dass sogar die Berliner S-Bahnaufzüge wetterfühlig sind? Nein? Na, dann merken Sie sich mal die nächste Meldung, denn dann haben Sie in unserer Reihe „Betriebsstörungsbingo“ gleich einen Joker in der Hand – und das kam so:
Am 27. Juni vergangenen Jahres meldet ein Checkpoint-Leser bei der S-Bahn einen Defekt am Bahnhof Nikolassee: In der Zeit von 8 bis 9 Uhr „gehen die Aufzugstüren ständig auf und zu.“ Bereits einen Tag später erklärte sich die S-Bahn für unzuständig und leitete die Mail an die Deutsche Bahn weiter – dort bekam der Fall die Vorgangsnummer 399558. Einige Tage später meldet die Bahn: Ein Defekt konnte nicht festgestellt werden, und „zugegebenermaßen ist das beschriebene Problem auch sehr kurios“. Unser Leser schickte also eine umfangreiche Dokumentation der Ausfälle hinterher – und hörte nichts mehr von der Sache. Der Aufzug gönnte sich weiterhin seine Pausen, neben der am Morgen auch immer eine am frühen Abend.
Am vergangenen Donnerstag schlug unser Leser der Bahn nach monatelanger Beobachtung eine pragmatische Lösung vor: „Die Sonneneinstrahlung morgens von östlicher und abends von westlicher Seite auf die Lichtschranken am Aufzug müsste abgedunkelt werden.“ Exakt zweieinhalb Stunden später meldete sich die Bahn wieder und kündigte an, „das Verhalten der Anlage in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung“ zu prüfen – und zwar schon „im Laufe dieser Woche“.