in einem Monat beginnen die Sommerferien – aber wie geht’s mit der Schule weiter? So wie bisher jedenfalls nicht: Die Teilzeitlösung hilft weder Schülern noch Eltern und bringt Lehrerinnen und Lehrer an ihre Grenzen. Virologen zweifeln aufgrund neuer Studien an den Maßnahmen – und alle medizinischen Laien zweifeln aufgrund der offenkundigen Wiedersprüche: Was bringt die beste Hygieneverordnung mit Abstandsregeln und Einbahnstraßensystem auf den Gängen im Schülerschichtbetrieb, wenn sich nach dem Unterricht alle in den Armen liegen?
Nach Familienministerin Franziska Giffey (CP von gestern) fordert jetzt auch Berlins Ärztekammerpräsident Günther Jonitz die Rückkehr zum Normalbetrieb (Q: „Morgenpost“), das „Infektionsgeschehen“ soll beobachtet werden. Das Fach der Stunde heißt „Lebensnahe Biologie“, ein virologisches Experiment im unfreiwilligen Selbstversuch. Die Fachwelt schaut gebannt zu – wenn’s schiefgeht, gibt’s danach den Zusatzkurs Ethik.
Ärger gibt‘s auch wegen der „Sommerschule“, eine weitere (unfertige) Idee aus dem Haus von Bildungssenatorin Sandra Scheeres. Für wen da was genau angeboten wird: alles umstritten, alles offen. Manche Schulleiter halten eine höhere Stundenzahl im nächsten Jahr für die bessere Lösung, Landeselternsprecher Norman Heise plädiert für Verbindlichkeit in den Ferien – „auch wenn die Sonne lacht und der Badesee ruft“.
Unter dem Motto „Berlins kreativste KrisenlehrerInnen“ hatten wir Sie gebeten, uns Ihre Erfahrungen mitzuteilen – hier schon mal herzlichen Dank für die vielen Einblicke, die wir auf diese Weise bekommen (und im Tagesspiegel noch gründlich auswerten).