Berlins S-Bahn pfeift aus dem letzten LochDas Abgeordnetenhaus will Müll eindämmenDas Wochenende in der Stadt wird intensiv

Was feiern wir eigentlich an Pfingsten? „Die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Menschen“ lesen wir beim evangelischen Pressedienst. Im eher kirchenfernen Berlin ist am Wochenende zunächst mal die Ausgießung geistiger Getränke auf die Menschen zu erleben; am Sonnabend steigt das DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt , am Sonntag Karneval der Kulturen. Wer etwa plant, mit dem Auto die jeweiligen Zonen des Frohsinns zu passieren, der sollte besser einen Bogen darum machen. Und nicht nur über Warschauer Straße, sondern gleich über Warschau (Näheres zu bereits heute beginnenden Sperrungen weiter unten).

Auf die S-Bahn sollte man sich dabei aber nicht verlassen. Okay, das war jetzt eine Binsenweisheit. Aber was gerade läuft, oder besser: nicht läuft, das haut den letzten ÖPNV-Fan von der Bahnsteigkante. Fast täglich sind Signale gestörtWeichen gestört und Fahrgäste verstört. Tagesspiegel-Verkehrsexperte Klaus Kurpjuweit resümiert, dass nicht einmal mehr der Winter als Ausrede für die Probleme herhalten könne. Die alte Technik funktioniert nicht richtig, die neue aber auch nicht, die Politik interessiert sich kaum für die S-Bahn, Fahrer fehlen… Vor fast genau einem Jahr meldete S-Bahn übrigens, dass sie 72 Millionen Euro Gewinn eingefahren hat.

Da ist es fast kein Wunder, dass die Berliner SPD die Autofahrer im neuen Mobilitätsgesetz berücksichtigt haben will. Den Sozialdemokraten im Abgeordnetenhaus riecht das Werk nämlich zu sehr nach Kettenfett, weshalb in der Präambel unbedingt stehen soll, dass es nicht nur die Bedürfnisse der Radler, sondern aller Verkehrsteilnehmer regelt.