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Auto rast in Menschenmenge Mindestens zwei Tote und dutzende Verletzte Tatverdächtiger war offenbar Islamkritiker und AfD-Fan

von Jessica Gummersbach
und Ann-Kathrin Hipp
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die Tat erinnert in schrecklichster Weise an den Terroranschlag am Breitscheidplatz vor fast genau acht Jahren, die Hintergründe scheinen ganz andere: Am Freitagabend ist auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Mindestens zwei Menschen sterben, darunter ein Kleinkind, dutzende weitere werden verletzt. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. Der Fahrer des Autos wurde festgenommen.

Bisher kann die Polizei keine Angaben zu einem Motiv machen. „Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht“, sagte eine Sprecherin am Abend. Wie der Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen erfuhr, ist der 50-jährige Verdächtige den deutschen Behörden nicht als Islamist bekannt gewesen. Er soll nach ersten Erkenntnissen aus Saudi-Arabien stammen, 2006 nach Deutschland eingereist sein, einen unbefristeten Aufenthaltstitel haben und als Arzt arbeiten. Und: Er war offenbar ein radikaler Islamkritiker, sympathisierte mit der AfD – und mit Elon Musk.

+ Was über den mutmaßlichen Täter bekannt ist, haben die Kollegen hier für Sie zusammengefasst

+ Was wir bisher über den Anschlag in Magdeburg wissen, lesen Sie hier

„Schockiert“ und „erschüttert“: So reagiert die Bundespolitik.

+ Und wie reagiert Berlin? Kollegin Marlene Jacobsen war noch am Abend auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt unterwegs.

Die Berliner Polizei erklärt auf Checkpoint-Anfrage: Die Einsatzkräfte seien „sensibilisiert“, die Bestreifung der Weihnachtsmärkte erhöht worden. Mit den Magdeburger Behörden sei man in Kontakt.

Über alle Entwicklungen informieren wir Sie fortlaufend auf tagesspiegel.de. Unser Reporter Sebastian Leber ist bereits in Magdeburg und wird heute von dort berichten.

Einmal tief durchatmen. Hier kommen in Kürze die weiteren Meldungen aus Berlin...

Die Wahl des Berliner SPD-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl hat viele Fragezeichen hinterlassen, das wohl größte: Wer ist dieser Ruppert Stüwe, der sich Listenplatz 1 gesichert hat?Checkpoint-Kollege Daniel Böldt stellt den weitgehend unbekannten Kreischef von Steglitz-Zehlendorf vor (T+).

Ihn dagegen kennt jeder: Entertainer Frank Zander lädt heute wieder Obdachlose und Bedürftige zur Weihnachtsfeier ins Estrel. Es ist sein 30. Jubiläum!

Auch ohne Promis wird ehrenamtliches Engagement in Berlin großgeschrieben: Mehr als 30.000 Berlinerinnen und Berliner haben sich bereits als Wahlhelfer gemeldet. Noch vor der offiziellen Festlegung des Termins der Bundestagswahl ist damit die nötige Zahl fast erreicht. Freie Plätze gibt es derzeit noch in Mitte, Lichtenberg, Treptow-Köpenick, Neukölln und Marzahn-Hellersdorf.

Checkpoint-Adventskalender Teaser

Checkpoint-Abonnenten gewinnen heute mit unserem Adventskalender (Türchen Nr. 21) einen Besuch für zwei Personen in der Sphere Bar im Berliner Fernsehturm und rätseln sich, wie immer, mit unserem Wochenrätsel durch Berlin. Sie sind noch nicht dabei? Dann haben Sie jetzt hier die Möglichkeit.

Die Produktion hat Nora Weiler übernommen. Am Montag meldet sich hier Ann-Kathrin Hipp. Wir lesen uns dann zwischen den Jahren wieder. Bis dahin!

Ihre Jessica Gummersbach

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