vor rund zwei Jahren hat der Tech-Milliardär Elon Musk die Plattform Twitter übernommen, die er mittlerweile in „X“ umbenannt hat. Zahlreichen Nutzerinnen und Nutzer, die die Zunahme von Falschinformationen und meinungsverzerrenden Bots in den vergangenen Jahren kritisch betrachten, stellt seitdem eine Frage: Gehen oder bleiben?
Wie schwierig dies zu beantworten ist, zeigt sich am Beispiel des Berliner Senats, der derzeit keine einheitliche Haltung zu „X“ hat. Die Senatskanzlei sowie die Verwaltungen für Wirtschaft, Finanzen, Bildung, Inneres und Gesundheit nutzen die Plattform weiterhin, „weil über diese sehr schnell und reichweitenstark kommuniziert und informiert werden kann“, teilte Senatssprecherin Christine Richter dem Checkpoint mit.
Die übrigen Senatsverwaltungen (Arbeit und Soziales, Justiz, Kultur, Verkehr und Stadtentwicklung) würden „X“ dagegen nicht mehr bedienen. „Aufgrund von unterschiedlichen kommunikativen Anforderungen entscheiden die jeweiligen Senatsverwaltungen selbst, welche Plattformen sie nutzen“, so die offizielle Begründung Richters.
Auch bei den Parteien ergibt sich nicht immer ein einheitliches Bild. Während etwa der Berliner SPD-Landesverband auf ihrem Parteitag im Mai beschlossen hatte, „X“ zu verlassen, ist der Bundesverband für den anstehenden Wahlkampf gerade wieder zurückgekehrt. Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus war wiederum nie weg.
Häme über dieses Ping-Pong wäre unangebracht – es zeigt schlicht, wie schwierig der Umgang mit der immer noch extrem reichweitenstarken und marktmächtigen Plattform ist. Auch der Tagesspiegel und zahlreiche seiner Journalistinnen und Journalisten sind weiterhin auf „X“ aktiv. Was meinen Sie – gehen oder bleiben?
Uneinheitlich kommunizieren kann das Land Berlin auch ohne „X“ ganz gut. Das zeigt das vergangene Wochenende. Am Samstag wurde ein Positionspapier des Flüchtlingskoordinators des Berliner Senats, Albrecht Broemme, öffentlich. Zehn Vorschläge macht Broemme darin, um „für geordnete Verhältnisse“ in der Migrationspolitik zu sorgen – darunter „Grenzkontrollen an den Außengrenzen“ der EU, die Unterbringung von Geflüchteten „in Campussen mit Taschengeld“, die Absenkung von Sozialleistungen und „ein Bundesaufnahmeprogramm mit 100.000 Personen pro Jahr“.
Alles nicht neu und auch nicht gründlich ausgearbeitet (die zehn Punkte füllen eine DIN-A4-Seite). Da Broemme jedoch in offizieller Funktion für den Senat tätig ist, stellt sich zwangsläufig die Frage: Fließen die Vorschläge in irgendeiner Weise in die Politik des Berliner Senats ein?
Die Antwort des Senats fällt deutlich aus. „Die Forderungen sind als privat zu betrachten“, teilte die Sozialverwaltung auf Tagesspiegel-Anfrage mit. Auch Broemme selbst bestätigte dem Checkpoint, dass es sich um persönliche Überlegungen handelt. Der „Berliner Zeitung“, die am Wochenende zuerst über das Papier berichtet hatte, hatte er das aber offenbar nicht mitgeteilt. Die titelte am Samstag nämlich: „Berlins Flüchtlingskoordinator stellt Knallhart-Forderungen bei der Migration“.
Wohl auch deshalb sah sich die Sozialverwaltung genötigt, in ihrer Replik noch etwas deutlicher zu werden. „Die Hausleitung distanziert sich von den politischen Forderungen des Herrn Broemme“, teilte ein Sprecher mit. Nach Tagesspiegel-Informationen hat sie sogar Broemme gebeten, das Papier nicht weiter zu verteilen.
Vor ein paar Tagen berichteten wir hier über die berufliche Neuorientierung von Ex-Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU), die seit Mitte Oktober im Aufsichtsrat des landeseigenen Wohnungsunternehmen Berlinovo tätig ist. Tja, offenbar war das nur eine Art erste Eingliederungsmaßnahme. Wie Tagesspiegel-Kollegin Tanja Buntrock recherchiert hat, soll Schreiner neue Hauptgeschäftsführerin bei der IHK Berlin werden.
Offiziell verkündet wird die Personalie heute auf der Vollversammlung der IHK. Schreiner ist erst im April als Verkehrssenatorin zurückgetreten, nachdem die Universität Rostock ihr ihren Doktortitel aberkannt hatte.
Nach Haushaltsbeschluss, Sparbeschluss und Korrektur des Sparbeschlusses herrscht nun endlich Klarheit darüber, wie der Berliner Landeshaushalt im kommenden Jahr aussehen soll.
Kleiner Scherz! Natürlich nicht: Auch die überarbeiteten Sparbeschlüsse von Schwarz-Rot (hier im Überblick) sehen noch reichlich Unklarheiten vor. Eine davon lässt sich sogar genau beziffern: 160,5 Millionen Euro – so hoch ist die Summe der „Haushaltsreste“, die CDU und SPD in den Haushalt buchen wollen. Dabei handelt es sich um Geld, das noch gespart werden muss, ohne genau zu wissen, wo.
Für einen normalen Haushalt wäre solch eine Summe kein Problem, sie würde locker „weggeatmet“ werden, wie es SPD-Haushaltsexperte Torsten Schneider gerne formuliert. Das Problem: Schwarz-Rot hat den Haushalt bereits durch ein Drei-Milliarden-Konsolidierungsprogramm gejagt und dabei teilweise um Kleinstbeträge gerungen.
Ob und wenn ja, wo da überhaupt noch Luft im Haushalt bleibt, kann im Moment niemand sagen. Damit könnten die Sparbeschlüsse selbst für offenbar gerettete Projekte und Zuwendungsempfänger am Ende noch böse Überraschungen bereithalten.
Hoppla, nachdem wir hier gestern berichtetet hatten, dass den Berliner Grünen eine Kampfkandidatur um Listenplatz 1 bei der Bundestagswahl erspart bleibt, kommt es genau dazu jetzt bei Listenplatz 2. Neben Bundestagsfraktionsvize Andreas Audretsch will sich auch Stefan Gelbhaar um diesen Platz bewerben.
Gelbhaar, der auch gute Chancen auf ein Direktmandat in Pankow hat, machte gestern seine Bewerbung öffentlich und wirft dabei wohl nicht zufällig seine geballte Berlin-Erfahrung ins Rennen. Anders als der gebürtiger Stuttgarter Audretsch ist Gelbhaar in Berlin geboren und aufgewachsen.
„Ich bin mit dieser Stadt biografisch sehr verwoben“, schreibt Gelbhaar in seiner Bewerbung unter anderem. „Deswegen ist es mir ein Anliegen, diese Stadt mit ihrer unfassbaren Geschichte weiterhin im Bundestag zu vertreten.“ Dann versucht er das Kunststück, zu jedem einzelnen Bezirk seine ganz persönliche Beziehung zu erläutern, was jedoch … nun ja, lesen Sie selbst:
„Als Landesvorsitzender hatte ich so einiges mit Spandau zu tun. Und dort habe ich auch mein aktuelles Fahrrad gekauft – gebraucht, belächelt – aber bislang ungeklaut.“ Ob das den Kreisverband Spandau überzeugt? Am 14. Dezember wissen wir mehr.
Noch 14 Tage bis Weihnachten! Mit dem „Erlebnistürchen Berlin“ verlosen wir auch heute wieder Zeit für sich, zu zweit, die Familie oder Freunde.
Hinter Türchen Nr. 10 findet sich ein abendlicher Ausflug in die Potsdamer Tropen. Mit Taschenlampen ausgestattet entdecken Sie in der Biosphäre Potsdam nicht nur tropische Pflanzenarten, sondern auch exotische und nachtaktive Tiere wie Schmetterlinge, Echsen und Vögel entdecken. Wir verlosen einen Eintritt für eine Familie (zwei Erwachsene & max. drei Kinder) am 10. Januar ab 19 Uhr. Einfach eine kurze Mail schreiben an checkpoint@tagesspiegel.de.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ist nach der Kritik am geplanten „Weihnachtstruck“ am Breitscheidplatz (CP von gestern) offenbar in eine Schockstarre verfallen. Weder die Pressestelle noch die verantwortliche Stadträtin oder Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch wollten sich auf Anfrage äußern. Das zuständige Logistikunternehmen versprach zwar einen Rückruf, meldete sich daraufhin aber nicht mehr und ignorierte alle folgenden Anrufe.
Unterdessen kritisiert auch die Sprecherin der Hinterbliebenen und Betroffenen des Terroranschlags vom 19. Dezember 2016, Astrid Passin, die Aktion, die heute um 17 Uhr stattfinden soll. In einer Mail an Stadträtin Schmitt-Schmelz, die dem Checkpoint vorliegt, nennt sie das Vorhaben pietätlos und fordert den Bezirk auf, darauf zu verzichten.
Neues vom Jahn-Stadion: Der Senat geht offenbar davon aus, den derzeit gestoppten Abriss doch noch im kommenden Jahr weiterzuführen. Anfang November hatte das Verwaltungsgericht Nachbesserungen beim Artenschutz angemahnt und den Stopp verfügt. Dem sei nun Rechnung getragen, hofft die Verwaltung und will noch in dieser Woche einen sogenannten Abänderungsantrag beim Gericht einreichen. Die ursprünglich geplante Streichung der Mittel für den Abriss hatte die Koalition bereits zuvor wieder zurückgenommen.
Die Laune beim Verwaltungsgericht ist kurz vor Weihnachten offenbar gut. Gestern verschickte Verwaltungsrichter und Pressesprecher Stephan Groscurth eine Pressemitteilung mit dem lakonischen Titel „55,08 Euro, die nicht lohnen“ und wies damit auf die Abweisung einer Musterklage gegen die Zahlung von Rundfunkbeiträgen hin. Für diese zahlte der Kläger genau 55,08 Euro im Internet – genau jenen Betrag also, der für drei Monate Rundfunkgebühr fällig wird.
Wir bleiben vor Gericht, wechseln aber die Gerichtsbarkeit: Kurz vor der Urteilsverkündung zu zwei mutmaßlich rechtsextremistischen Brandanschlägen, gibt das Berliner Landgericht die Ermittlungsakten für den Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses zum Neukölln-Komplex frei. Das Parlament hatte die Freigabe seit Monaten gefordert, das Gerichte hatte das bisher unter anderem mit dem Verweis auf eine effektive Strafverfolgung abgelehnt.
Es wird ernst für Berlins Grundschülerinnen und Grundschüler. Konnte sich bislang jede und jeder unabhängig vom Notenschnitt am Gymnasium versuchen, ist damit im kommenden Jahr bekanntermaßen Schluss. Sechstklässler, die nicht mindestens einen Notenschnitt von 2,2 vorweisen können, müssen – wenn sie im Schuljahr 25/26 ans Gymnasium wollen – am 21. Februar 2025 einen dreistündigen Probe-Unterricht bestehen.
Das Weihnachtssingen des 1. FC Union feiert in diesem Jahr seinen 21. Geburtstag. Am 23. Dezember 2003 begründeten 89 Fans eine Tradition, die sich seitdem bundesweit verbreitet hat. Mittlerweile muss der Klub die rund 30.000 zur Verfügung stehende Plätze verlosen, weil das Angebot die Nachfrage deutlich übersteigt. Zum Glück gibt’s Alternativen: Am 15. Dezember ab 16.30 Uhr lädt die Tempelhof Projekt GmbH zum ersten Weihnachtssingen in der historischen Haupthalle des ehemaligen Flughafens.
Unser wöchentliches Fahrradklau-Barometer: Vergangene Woche wurden in Berlin 164 Fahrräder im Wert von 254.128 Euro als gestohlen gemeldet. Das sind weniger als in der Woche davor (221). Außerhalb des Rings wurde mehr (92) geklaut als innerhalb (72). Die meisten Diebstähle gab es im Oranienburger Straße (Mitte), Kollwitzplatz (Pankow) und Friedrich-Karl-Straße (Tempelhof-Schöneberg). Auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte sehen Sie, wie die Lage in Ihrem Kiez ist.
Berlin steuert 2025 auf einen nicht ganz einfachen Gedenktag zu. Am 8. Mai 2025 jährt sich die Befreiung vom Nationalsozialismus durch die Alliierten zum 80. Mal. Der Tag wurde vom Senat zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Der russische Angriff auf die Ukraine habe „weitreichende Auswirkungen auf die Gedenkkultur zum 8. Mai in Berlin“, teilte die Senatskanzlei nun auf eine Parlamentsanfrage (Drucksache 19/20896) mit. Demnach sei es dem Senat wichtig, „aller Opfer des Zweiten Weltkrieges zu gedenken“. Einladungen der Russischen Föderation, also etwa auch der Russischen Botschaft in Berlin, werden jedoch nicht angenommen.
Zum Schluss noch ein Hinweis in fremder und einer in eigener Sache. Die Berliner Dachdeckerinnung empfiehlt zu Weihnachten als Geschenk Gutscheine für Dachchecks gegen Dachschaden. Das dachten wir uns schon, haben aber mindestens eine genauso gute Idee: Verschenken Sie doch ein Jahr Tagesspiegel Plus – natürlich inklusive der „Checkpoint Langstrecke“, aller Bezirksnewsletter und mit Zugriff auf alle Texte auf tagesspiegel.de. Das Geschenk-Abo kostet nur 99 Euro (statt 179,88) und endet automatisch nach einem Jahr. Hier geht’s zum Angebot.
Zitat
„Berlin hat vom Code Napoleon wenig gehört, in Köln wurde das gelebt. Das heißt, eine gewisse Toleranz, leben und leben lassen, liegt in den Genen des Rheinländers.“
Der Ex-Berliner Hape Kerkeling erklärt im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, warum er wohl eher nicht nach Berlin zurückkehren wird.
Stadtleben
Verlosung – Dieses Jahr lohnt sich der Rückblick aber so richtig: Und besonders viel Spaß dürfte er bei der Jahrespresseschau in den Wühlmäusen machen. Wir verschenken 2x2 Karten für Silvester! Arnulf Rating verspricht das dreifache P: den pointierten Blick zurück auf prominente Peinlichkeiten. Eignet sich natürlich auch als Weihnachtsgeschenk und kostet regulär ab 29,50 Euro pro Person. Start 20 Uhr, es gibt dann noch eine Vorstellung als „Silvester Special“ um 23 Uhr. Pommernallee 2-4, U-Bhf Theodor-Heuss-Platz
Essen & Trinken – Es ist ja nun nicht so, dass man in der Adventszeit zu wenig Süßigkeiten zur Verfügung hätte. Braucht es da noch mehr Schokolade? Die Antwort ist: ja, unbedingt. Denn „Sawade“-Pralinen sind etwas Besonderes. Seit 1880 werden sie ausschließlich in Berlin hergestellt und werden heute wieder nach traditionellen Rezepturen und mit ordentlichen Rohstoffen, etwa ohne Palmfett gefertigt. Nachdem das Unternehmen immer mal Probleme hatte, ist es heute wieder sehr erfolgreich. Das liegt natürlich an der guten Schokolade, aber eben auch an den bezaubernden Verpackungen, wie eben auch dieses Jahr zu Weihnachten. Filialen gibt es in ganz Berlin, neuerdings auch in Zehlendorf. Von der früheren Nutzung als Fleischerei zeugen noch bunte, alte Fliesen, die glänzen jetzt um die Wette mit den Pralinenschachteln. Mo-Fr 10-18.30 Uhr, Sa 10-14 Uhr, Breisgauer Straße 11, S-Bhf Schlachtensee
Last-Minute-Märchen – Seit 25 Jahren finden mitten in Berlin „Verbrecher Versammlungen“ statt, ohne dass die Staatsmacht einschreitet! Heute wird das gefeiert: Die Gründer des gleichnamigen Verlags, Werner Labisch und Jörg Sundermeier, laden zu: „Die Onkel Verbrecher lesen die wildesten Märchen der Brüder Grimm“ (19 Uhr) in die Fahimi Bar. Die regelmäßigen Zusammenkünfte von und für im Kopf bewegliche Literaturenthusiast:innen können Lesungen, Vorträge, Konzerte sein; wenn alles normal läuft, finden sie am zweiten Dienstag eines Monats statt. Gelesen wird heute, klar, nichts Lahmes wie „Frau Holle“, sondern die eher unbekannten, teils surrealen Geschichten, die die Grimm-Brüder auch gesammelt haben. Anschließend wird Sekt gereicht. Skalitzer Straße 133, U-Bhf Kottbuser Tor
Noch hingehen – Seit einem halben Jahrhundert sucht das Ausstellungshaus des Bezirks Charlottenburg den Dialog mit der Stadtgesellschaft. Mit der Ausstellung „Polyphonie – Kunst in West-Berlin der 70er Jahre“ (noch bis 12.1.) geht es zurück in die Anfangszeit. Hier lebten und arbeiteten Künstler:innen, die West-Berlin zu einem Hotspot unangepasster, progressiver Strömungen machten. Die Ankäufe der Kommunalen Galerie zeigen die erstaunliche Bandbreite zwischen Abstraktion und Konkretion, Pop und Agitprop, proletarischer Attitüde und Gesellschaftskritik. Der in der DDR geborene Kunsthistoriker Christoph Tannert hat eine Auswahl zusammengestellt, die die Heterogenität der künstlerischen Ansätze im damaligen West-Berlin anschaulich macht, von Peter Ackermann bis Wolf Vostell. Di-Fr 10-17 Uhr, Mi 10-19 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr, Eintritt frei, Hohenzollerndamm 176, U-Bhf Fehrbelliner Platz
Grübelstoff – Stehen Ihre Pläne für Heiligabend, die Feiertage und Silvester oder wird noch verhandelt? Nicht nur in Patchwork-Familien sind die (angeblich) wichtigsten Tage des Jahres umkämpft; wer wann mit wem feiert, kann auch anderswo Gegenstand hochemotionaler Debatten werden. Sind Sie davon betroffen, oder läuft bei Ihnen alles wie immer?
Kiekste
Damit alle Wunschzettel auch garantiert pünktlich ankommen: Die Berliner Dreierkette der Briefträger, festgehalten von Checkpoint-Leser Rudolf Fonk in Wilmersdorf. Vielen Dank! Schicken Sie Ihre Schnappschüsse gern an checkpoint@tagesspiegel.de. Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Otto-Suhr-Allee (Charlottenburg): Die Straße ist für mehrere Tage zwischen Loschmidtstraße und Richard-Wagner-Platz für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Rudi-Dutschke-Straße (Kreuzberg): Die Straße ist von 6 bis 18 Uhr in Fahrtrichtung Kochstraße zwischen Axel-Springer-Straße und Markgrafenstraße gesperrt.
Stresemannstraße (Kreuzberg): Bis Mitte Februar steht in Richtung Wilhelmstraße im Einmündungsbereich Askanischer Platz nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Nahverkehr – S-Bahn – S41/42, S46 und S46: Von 22 bis 1.30 Uhr ist der Streckenabschnitt der Ringlinie zwischen Südkreuz und Bundesplatz unterbrochen. Linie S45 fährt verkürzt nur bis Tempelhof.
Demonstration – Für heute sind 19 Demos angemeldet (Stand 9.12., 13.30 Uhr), u.a. „Letzter Weckruf 7 Uhr: ‚Zukunft Gas‘, ‚Total Energies‘ und den ‚World LNG Summit‘ aus dem fossilen Tiefschlaf holen!“: 200 Teilnehmende, Neustädtische Kirchstraße/Georgenstraße, Wilhelmstraße, Jean-Monnet-Straße (7-10 Uhr)
„Marsch für die Menschenrechte“: 250 Teilnehmende, Rhein-Maas Berufskolleg, Köpenicker Straße 129, Jannowitzbrücke (10-12.30 Uhr)
„Gedenkaktion gegen Feminizide“: 30 Protestierende, StoP Kreuzberg, Admiralbrücke (15-17 Uhr)
„Gaslobby stoppen – gerechte Zukunft für alle!“: 1.000 Demonstrierende, Bündnis gegen LNG, Pariser Platz, Neustädtische Kirchstraße 8, Pariser Platz (16.30-20 Uhr)
„Tag der Menschenrechte“: 250 Demonstrierende, Am Lustgarten, Menschenkette vom Berliner Dom in Richtung Alexanderplatz (17-20 Uhr)
Universität – Mittagspause auf dem Campus-Weihnachtsmarkt: An der TU findet der heute und morgen statt. Es gibt Crêpes und Waffeln, Grünkohl mit Ente vom Foodtruck, weihnachtliche Chor-Klänge und Geschenkideen aus dem Uni-Shop. Jeweils 11 bis 15.30 Uhr, verlängerte Hertzallee, in Richtung Universitätsbibliothek
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Tuba Bozkurt (41), Politikerin (Grüne), MdA / Max Bretschneider (35), Schauspieler („Mängelexemplar“) und Synchronsprecher, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, spielt Theater u.a. an der Volksbühne / Regula Grauwiller (54), Schweizer Schauspielerin („Dann eben mit Gewalt“, „Der Bergdoktor“), studierte Schauspiel an der Berliner HdK / Joachim Kerzel (83), Schauspieler, Synchronsprecher, bis 1992 leitete er in Berlin das Intime Theater / „Herzliche Glückwünsche für Sabine Maier (66) von den Dreien aus der Wilskistr.“ / Hagen Matzeit (54), Countertenor und Bariton, Filmkomponist sowie Produzent; gemeinsam mit seinem Bruder Friedemann Matzeit schreibt er Musik für Theater, Film und Fernsehen, u.a. „Die Vögel“ für das DT / Ario Mirzaie (39), Politiker (Grüne), MdA / Alicia Helena Valerie Gräfin von Rittberg (31), Schauspielerin, spielte in der Serie „Charité“ die Hilfswärterin Ida Lenze / Takahito Sōma (43), japanischer Fußballspieler, spielte 2010–2011 bei Energie Cottbus / „Liebe Jana Weiss, herzlichen Glückwunsch, das Checkpoint-Team lässt dich hochleben!“
Nachträglich: „Herzliebste Geburtstagsgrüße für Mamasita und Omi, Reini Gebhard! Möge Dein nächstes Jahr um die Sonne mit Gesundheit und viel Liebe gesegnet sein! We love you! Happy Birdday! Deine Kinder und Ellie“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Rotraud Biem, * 1966, verstorben 2024 / Prof. Dr. Knud Krakau, verstorben am 16. Juni 2024 / Tiziana Losito, * 6. Juni 1938, verstorben am 29. November 2024 / Monika Neuse, * 29. Juli 1935, verstorben am 29. November 2024 / Margit Voss, * 22. Juni 1931, verstorben am 28. November 2024 (langjährige Filmkritikerin des Berliner Rundfunks) / Andrea Weigert, * 28. Dezember 1961, verstorben am 27. November 2024
Stolperstein – Mathilde Felten (*1861) hatte acht Kinder und lebte zuletzt in einer Gartenlaube in Reinickendorf. 1943 kam sie wegen eines Infekts, vermutlich aber auch, weil sie nicht mehr in der Lage war, sich selbst zu versorgen, ins Krankenhaus. Wegen ihres psychischen Zustandes wurde sie nach mehreren Monaten in die Wittenauer Heilstätten eingewiesen, mit der Diagnose „Senile Demenz“ sowie „Herzmuskelschwäche“. Am 8. Dezember 1943 wurde sie von den Nazis in die Landesanstalt Meseritz-Obrawalde deportiert; dort starb sie zwei Tage später. Die Umstände ihres Todes lassen darauf schließen, dass sie mit einer Medikamentenüberdosis vergiftet wurde. An Mathilde Felten erinnert ein Stolperstein in der Nordlichtstraße 41 in Reinickendorf.
Encore
Geburtstagsgrüße des Checkpoints sind beliebt. So beliebt, dass wir gestern den freundlichen Hinweis aus der Senatsbauverwaltung erhielten, dass bereits einen Tag vor dem Ehrentag des Ex-Regierenden Michael Müller, dem wir hier gestern zum 60. Geburtstag gratulierten, ein aktuelles Senatsmitglied ebenso alt wurde.
In diesem Sinne: Alles Gute nachträglich, Herr Gaebler! Wir wünschen Ihnen (und uns) ausreichend Neubau und bezahlbare Mieten.
Isabella Klose hat für diesen Checkpoint recherchiert. Das Stadtleben stammt von Antje Scherer, Produktion: Jaqueline Frank. Morgen gratuliert, kritisiert und reüssiert hier wieder Christian Latz für Sie.
Auf bald,